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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Hinterkopf, ließ sie dann auf ihre zitternden Schultern fallen. Dann entspannte er sich zusehends, bis er sie fast so umarmte, wie eine normale Person eine andere umarmt hätte.
Und plötzlich wallte ein Hunger in Cassie auf, ein Bedürfnis nach Sicherheit, ein Bedürfnis, die Furcht zu überwinden – oder zumindest mit ihr fertig zu werden, einen zeitweiligen Waffenstillstand zu erwirken. Sie hob die Hände und legte sie hinter seinen Kopf, zog sein Gesicht zu ihrem. Die Decke fiel auf den alten Buchara-Teppich auf dem Boden. Darunter war sie nackt.
Einen Augenblick lang leistete er stirnrunzelnd Widerstand. Dann schloß er sie in die Arme und küßte sie mit einer wilden Intensität, die sie erschreckt hätte, wäre sie nicht schon vor Gefühlen, für die sie keinen Namen hatte, außer sich gewesen.
5
    Sprungschiff Finnegan's Wake , Ladestation Zenit
Matar-System, Distrikt Benjamin, Draconis-Kombinat 10. November 3057
»Chikusho!« fluchte Cassie, als sie sich den Neurohelm vom Kopf
    riß. Gleichzeitig schlug sie auf die Sperre des Sicherheitsgurts, der sie im Simulator hielt. Die Heftigkeit ihrer Bewegung schleuderte sie aus dem Mechanismus wie einen Korken, der in Zeitlupe aus dem Flaschenhals kommt.
    Als sie in der Schwerelosigkeit des Reparaturdocks des Sprungschiffs an Oberleutenient Bogdan Michael ›Stacks‹ Stachiewski vorbeischoß, schüttelte der Chefrüstungsbauer der Caballeros den Kopf und kratzte sich an seinem bärtigen Kinn. »Vielleicht solltest du eine leichtere Mission versuchen.«
    Kali MacDougall, die neben Stacks in der Freie-Fall-Ruheposition schwebte und sich lässig an einem am Schott festgeschweißten Griff festhielt, machte einen langen Arm und schnappte ihre wütende Freundin. »Nimm's leicht, Schatz«, sagte sie.
    Es gelang Cassie mit Mühe, den Drang zu unterdrücken, die Hand der großen Blondine wegzuschlagen. Statt dessen wand sie sich wie ein Wurm am Haken. Kali ließ sie achselzuckend los, Cassie schwebte durch das kleine Abteil und drehte sich dabei, so daß ihre Füße das Schott zuerst berührten und ihre sehnigen Beine den Schwung abfederten.
    Sie hüpfte mitten in der Luft leicht auf und ab, verschränkte die Arme vor der Brust und runzelte heftig die Stirn. Man konnte die tiefe Bräune ihrer nackten Beine und ihres Bauchs sehen, denn sie trug ein abgeschnittenes T-Shirt und schwarze Kunstfasershorts, mehr wollten Piloten in der sengenden Hitze eines MechCockpits nicht tragen. Ihr schwarzes Haar war zu mehreren komplizierten Zöpfen geflochten.
    Nach einem gesegnet ereignislosen Jahr Garnisonsdienst bei HTE auf Hachiman war das Siebzehnte Scoutregiment jetzt auf dem Weg zu einem neuen Auftrag. Es stand zwar noch immer im Dienste Chandrasekhar Kuritas, doch sein Ziel war die Welt Towne, ein Davion-Planet am Rande der Mark Sarna. In den letzten beiden Monaten hatte in diesem umkämpften Bereich des Vereinigten Commonwealth-Raums eine Invasion der Streitkräfte von Thomas Mariks Liga Freier Welten und der Konföderation Capella Sun-Tzu Liaos stattgefunden. Marik und Liao hatten Prinz Victor Davion überrascht und nahmen rasch viele der Planeten wieder ein, die der Vater des Prinzen ihnen bei einer anderen Überraschungsinvasion vor dreißig Jahren abgenommen hatte.
    Regierungen waren an die Macht gekommen und gestürzt, Planeten hatten den Besitzer gewechselt, Rebellionen waren ausgebrochen und gescheitert, Schlachten gewonnen und verloren worden, als die Region im Chaos versank. Die Invasoren waren noch nicht bis Towne vorgestoßen, aber Onkel Chandys durchaus fähiger Spionagedienst glaubte, um die Ruhe des Planeten werde es bald geschehen sein. Der Herrscher des Planeten Towne hatte die Welt bereits fluchtartig verlassen, um sich in die Sicherheit des Davionraums zurückzuziehen. Die Fünfte Lyranische Garde hatte Towne ebenfalls seinem Schicksal überlassen und sich unlängst in die Steinerhälfte des alten Vereinigten Commonwealth zurückgezogen, nachdem Katrina Steiner-Davion ihre loyalen Truppen nach Hause gerufen hatte.
    Inmitten all dessen war Towne zur Zielscheibe eines weiteren Feindes geworden – abtrünniger Teile der Vereinigten Soldaten des Draconis-Kombinats. Und der Auftrag, den Onkel Chandy den Caballeros übertragen hatte, war einfach: eine mögliche Invasion durch diese abtrünnige Streitmacht zurückzuschlagen.
    Es war eine verzweifelte Situation. Nur der Stolz der Südwestler – und die höchst unkuritamäßigen Löhne, die Onkel Chandy zahlte –

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