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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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spielen?«
»Mit dem größten Vergnügen«, antwortete Kali, »wenn du diesmal tatsächlich daran denkst zu kommen.«
Stacks lachte reumütig. »Na ja, irgendwie kommt immer irgendwas dazwischen. Aber ich habe es vor.« Er klopfte sich auf den Bauch. »Das sollte Anlaß genug sein, oder?«
Cassie zog die Beine an und stieß sich sacht in Richtung Luke ab.
Sie schwebte in engen Räumen zwischen Monstren.
Die Mechs des Ersten Bataillons standen in ihren Kokons im Hauptdock des Landungsschiffes Tokugawa der Overlord-Klasse in sechs Sechserreihen um einen Zentralschacht aufgereiht. Cassie kam gerne hierher, wenn sie die Nähe von Leuten, la familia, spüren wollte, ohne wirklich mit jemandem Umgang haben zu müssen.
Auf den sechs Mech-Decks über und unter ihr herrschte rege Aktivität: Leute spielten, debattierten, schnarchten, lachten, sangen falsch die Musik mit, die aus einem Dutzend privater Spieler erklang – Country, Mariachi oder Heavy Metal, Spiegelbilder des Geschmacks der drei bestimmenden Kulturen der Südwestlichen Welten –, oder gar dagegen an, je nach Lage der Dinge. Dann und wann bellte ein Hund in der Hoffnung, für einen Spaziergang in der Schwerelosigkeit aus seinem gepolsterten Transportkäfig gelassen zu werden, oder ein hungriges Baby weinte kläglich, bis seine Mutter, die gerade tratschte oder den gewaltigen Organismus, den das Regiment darstellte, am Leben hielt – in den meisten Fällen sogar beides –, eine Brust freimachen und es stillen konnte. Der fröhliche Lärm spielender Kinder fehlte; die jungen Caballeros verbrachten die meiste Zeit auf dem sich ständig drehenden Schwerkraftdeck des Landungsschiffes, wo ein halbes G herrschte, damit Wochen in der Schwerelosigkeit nicht der Muskel- und Skelettentwicklung schadeten.
Der Platz auf dem Deck, den nicht massive Mechfüße einnahmen, die runde Schiffshülle, selbst die riesigen Metallmenschen selbst waren übersät mit Packstücken, die mit bunten Polyfasernetzen gesichert waren. Auf einem Landungsschiff unterwegs war das Waschwasser rationiert, und auf Leinen, die von Mech zu Mech gespannt waren, hing Wäsche zum Trocknen, in erster Linie Unterwäsche, so daß es aussah, als sei das Mechdock von einer Riesenspinne mit schrillem Sinn für Dekor bewohnt.
Am ehesten ähnelte die Szene noch einer turbulenten, überfüllten Wohnung auf einer nicht allzu wohlhabenden Welt der Inneren Sphäre.
Im Gegensatz zu Wolfs Dragonern hatten die Caballeros keinen eigenen Planeten als Stützpunkt. Sie ließen auch ihre Nichtkämpfer nicht als Bewohner der Dragoon-Welt Outreach zurück. Sie stammten in erster Linie von den Marik-Planeten Cerillos, Galisteo und Sierra, dem sogenannten Dreibund der Südwestlichen Welten, früher einmal die räuberische Verwaltung von Neu-Neugrenada. Aus Gründen, die in erster Linie mit dem gegenwärtigen politischen, religiösen oder Strafrechtssystem der Liga Freier Welten zu tun hatten, waren nur wenige von ihnen gewillt oder in der Lage, nach Hause zurückzukehren. Statt dessen nahm das Regiment seine Familien und seine Heimat überallhin mit. Selbst wenn es sich in die Nischen und Winkel des überfüllten Sprungschiffs Finnegan's Wake und der drei wie aufgeblähte Junge an ihm hängenden Landungsschiffe quetschen mußte.
Deshalb war das Siebzehnte Scoutregiment la familia, die Familie, zu der Cassie – im Kombinat geboren, von Liaos aufgezogen – nie ganz gehören und von der sie nie ganz getrennt werden konnte. Sie konnte ohne ihre Familie nicht überleben. Und diese hätte auch ohne sie nicht überlebt.
Sie schwebte nach oben, durch Geruchswolken hindurch zum obersten Deck des Docks: Küchenduft, geschwängert von Öl und Knoblauch; billiger Tabak; zu selten gewaschene Körper. Links von ihr stand die furchteinflößende Gestalt eines Katamaran, das Symbol der militärischen Schlagkraft der Clans schlechthin, dessen stumpfe Schnauze man mit dem Lächeln eines Hais bemalt hatte. Das war der Große Weiße, Don Carlos Camachos persönliches Gefährt, die Maschine, die seine Tochter Patsy auf Jeronimo getötet hatte. Daneben stand etwas, was aussah wie ein weiterer OmniMech der Clans, eine 80-Tonnen-Naga. Aber sie war nicht, was sie zu sein schien – nicht ganz.
Gummiseile, die als Manövrierleinen dienten, waren über den Zentralschaft gespannt und wurden natürlich auch als Wäscheleinen mißbraucht. Cassie packte eine und ließ sich davon sanft auf den Kopf des Angriffsmechs zukatapultieren, zwischen den

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