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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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würden«, sagte sie, aus mehreren Gründen gereizt. »Oder würde es Ihnen genügen, wenn ich mir unter dem Mantel ein Kissen umschnalle?«
    Der Mann lachte und hob die Hände. »Sie müssen mir nicht das Hosenbein hochrennen und die Krallen einsetzen«, sagte er. »Ich war nur überrascht, das ist alles. Ich bin Ganz Harter, Schutzbund der Gunderland-Rancher.«
    Sie schüttelten sich die Hand. »Sie sind Scout beim Siebzehnten, nicht?« Cassie nickte. »Das paßt. Sie benehmen sich wie ein Scout. Ich muß es ja wissen. War früher selbst mal MechReiter. Ich gehörte damals, achtundzwanzig, zur Dritten Lyranischen Garde auf Wega, als diese gerissene Schlange Teddy Kurita Pat Finnan regelrecht vom Planeten fegte. So. Sie werden also diese Einheit hüten?«
»Ich werde als Verbindungsoffizier tätig sein.«
    Harter lachte wieder. »Sparen Sie sich das für die, die es Ihnen abkaufen«, meinte er. Er wandte sich ab und ließ sich von einem Holzfäller aus den Gunderlandbergen herzlichheftig umarmen.
    Die Hütte bestand aus einer etwas chaotischen Ansammlung von Räumen unter einem gemeinsamen Giebeldach mit dunkelgrauen Schindeln. Innen wie außen schien sie aus geschälten Baumstämmen erbaut zu sein. Soweit Kolonel Carlos Camacho das feststellen konnte, war sie sogar tatsächlich aus Baumstämmen erbaut, nicht aus geschickt verkleidetem Stahlbeton. Dennoch war sie gut wettergeschützt, und es war recht gemütlich in der kleinen Bibliothek, wo der Kolonel und sein leitender Spionageoffizier saßen und zusahen, wie sich die Widerstandsführer sammelten.
    »Carlitos«, sagte Baird sanft, »hör mir bitte zu. Du solltest über das Angebot des Schirmherrn des Planeten wenigstens nachdenken.«
Ohne seine Augen von dem verschwommenen schwarzweißen Flachbildschirm abzuwenden, runzelte der Kolonel die Stirn. »Ich weiß, daß er uns alle zum Narren gehalten hat«, setzte Baird nach. »Aber wir dürfen nicht zulassen, daß uns unser Ego hierbei im Weg steht.«
Don Carlos sah zu seinem alten Freund hinüber. Er lächelte halb traurig, halb grimmig. »Glaubst du, daß mein Stolz mich taub macht?« Aber seine Stimme war ohne Feuer.
»Nein. Nein, das tue ich nicht, und ich hätte mich nicht äußern sollen. Tut mir leid. Aber es bleibt die Tatsache…«
»Es bleibt die Tatsache, daß es unser Schicksal zu sein scheint, bei so ziemlich allem im Zusammenhang mit diesem Einsatz verschiedener Meinung zu sein, mein Freund.«
Don Carlos hob eine Hand, um einen neuen Wortschwall abzuwehren. »Zunächst feilschen wir nicht um Geiseln. Das ist nicht mein einziger Grund, aber er reicht aus.«
»Hör zu, Carlos, Tradition ist etwas Wunderbares. Aber hier stehen viel mehr Leben auf dem Spiel als nur die der Geiseln. Es geht um unser aller Leben. Das Leben vieler Unschuldiger, die Gefahr laufen, zermalmt zu werden, weil wir uns nicht von der Tradition lösen können.«
»Es ist keine Frage der Tradition, sondern der Machbarkeit. Wenn wir diesmal eine Ausnahme machen, egal unter welchen Umständen, dann wird es beim nächsten Mal – und es wird sicher ein nächstes und ein übernächstes Mal geben – einfacher werden, das Verhandeln mit Geiselnehmern zu rechtfertigen. Und mit der Zeit wird sich herumsprechen, daß wir über unsere Kinder und Zivilisten erpreßbar sind. Und das wiederum wird sie alle zu Zielscheiben machen.« Er schüttelte den Kopf. »Egal, wen wir betrauern müssen, wir dürfen nicht nachgeben.«
Baird kniff die Augen zu. »Ich bete zu Gott, daß dir diese Worte nicht noch einmal leid tun werden«, sagte er mit hohler Stimme.
»Es liegt in den Händen der Jungfrau«, stimmte Don Carlos zu. »Abgesehen von den Geiseln haben wir aber auch eine Aufgabe. Wir haben Chandrasekhar Kuritas Geld angenommen. Ich gab ihm die Hand und mein Wort. Das bindet uns.«
»Der Einsatz endete in dem Augenblick, wo sie unseren Arsch aus Port Howie herausgekickt haben«, sagte Baird. »Niemand, nicht einmal ein Draco, kann uns vertraglich verpflichten, weiter für eine Sache zu kämpfen, die schon lange verloren ist.«
Don Carlos sah ihn lange an. »Mein Wort wird nicht unter der Voraussetzung gegeben, ob es mir paßt, es zu halten, oder nicht, Gordon«, erwiderte er sanft.
Nach einer bedeutungsschwangeren Pause lächelte er. »Außerdem bin ich nicht davon überzeugt, daß schon alles verloren ist.«
Baird schüttelte den Kopf. »Wir sind hinsichtlich Kusunokis Stärke auf dem Planeten immer noch nicht sicher«, antwortete er, »aber es sind

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