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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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ebensolchem Kiefer und einem kleinen Mann mit einem mächtigen Kugelbauch und einem grauen Bart zurück.
»Murnice, Quinn, Dr. Schulman«, sagte Blaylock mit einem oberflächlichen Begrüßungslächeln. »Was verschafft mir die Ehre?«
»Wir wollen…«, begannen die vogelartige Frau und der Bärtige gleichzeitig. Trotz der eiskalten, matschigen Gehwege trug der Bärtige Sandalen über dicken Thermosocken. Er funkelte seine Begleiterin zwar an, doch die Frau fuhrt fort.
»Wir wollen uns vergewissern, wo die Unionspartei innerhalb des neuen Regimes steht«, sagte sie. »Schließlich markieren die Ereignisse der letzten paar Tage den Höhepunkt all dessen, worauf wir jahrelang hingearbeitet haben.«
»Unser Traum ist wahr geworden«, setzte der Mann mit der breiten Stirn hinzu. Sie funkelte ihn an.
»Natürlich«, sagte Blaylock und dachte daran, daß diese beiden damit absolut nichts zu tun hatten. Wenn ihre Hirne Kaugummiautomaten waren, dann waren sie seiner Einschätzung nach beide mittlerweile bis auf ein oder zwei Kaugummis leer. Höchstens drei.
Er sah die Dracos an. Alle beide – auf diesem Stück Galerie befanden sich momentan viele Menschen, aber nur zwei davon zählten
– beobachteten ihn mit einer je ganz eigenen Form von Erwartung. Kusunoki hatte die langen Arme vor der breiten Brust verschränkt, das Gewicht nach hinten verlagert und hatte ein Hohnlächeln auf dem Gesicht, als erwarte er, daß Blaylock etwas Ver-Commäßiges, Dekadentes tat. Der kleine alte Bursche lehnte sich auf den Ballen seiner gamaschenbekleideten Füße nach vorn, sein Gewicht ruhte auf der polierten Messingspitze seines Stocks.
»Und Sie drei sind definitiv am richtigen Ort dafür«, sagte er und legte die Hand kameradschaftlich auf Murnices Schulter. Quinn verzog das Gesicht, dann kleisterte er es mit einem kumpelhaften Lächeln zu.
Howard Blaylock erhaschte Kusunokis Blick und nickte kaum merklich. Die stark geschlitzten Augen des Generals weiteten sich, und er bellte etwas auf Japanisch. Er konnte eine recht schnelle Auffassungsgabe besitzen, wenn es um Dinge ging, die ihm am Herzen lagen.
»Ich möchte«, sagte Blaylock zu dem Trio von der Unionspartei, als eine Schwadron Soldaten auftauchte und auf sie zutrabte, die Gewehre in Schräghalte nach links, »daß Sie mit meinen Freunden hier gehen. Sie werden sie an einen Ort bringen, wo Sie genau begreifen, welche Rolle Sie auf unserem schönen neuen Towne spielen werden. Wie wäre es damit?«
»Eine militärische Eskorte«, sagte Professor Schulman anerkennend. »Habe ich es nicht schon immer gesagt? Diese Draconier wissen, wie man etwas standesgemäß macht. Ich hatte noch nie eine militärische Eskorte.«
Er wandte sich den beiden Draco-Würdenträgern zu. »Dekashita, Kusunoki-sama. Cut gemacht!« Er verbeugte sich.
Würdevoll verneigten sich Kusunoki und Kimura ihrerseits.
Als die drei von ihrer »militärischen Eskorte« weggeführt wurden, seufzte Blaylock und schüttelte den Kopf. »Idioten.« Er warf einen Blick auf eine teure Fingeruhr. »Nun, meine Herren, wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, ich habe eine Verabredung mit einigen Kameras. Es ist fast Zeit für meine Pressekonferenz.« Er wandte sich ab.
»Was ist mit den Milizen?« fragte Kusunoki.
Blaylock wirbelte herum. »Was soll mit ihnen sein? Sie haben sich ergeben, Sie haben Generalhauptmann Marrou im Kommando bestätigt, genau wie wir es im Vorfeld besprochen hatten. Okay, ein paar von ihnen haben sich mit den Söldnern zusammengetan, aber das macht doch nichts.«
»Nein. Zum Beispiel die anderen, die sogenannte ›Volksmiliz‹. Uns wurde zugetragen, daß sie ihre Kräfte im Gebirge sammelt und die Söldner auch dorthin unterwegs sind. Es ist Zeit, sie zu zermalmen.«
Blaylock schob das vorspringende Kinn vor und schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, mein Freund, unmöglich. Die Zeit ist noch nicht reif.«
Kusunokis dunkle Augen blitzten. Er zog eine Hand zurück, als wolle er Blaylock auf den Zementboden schleudern.
Blaylock spürte, wie ihm das Blut in den Adern gefror. Konnte er sein Blatt überreizt haben? Dieser Gedanke traf ihn härter als die Gefahr und machte ihn regelrecht krank. Er sah sich gerne als perfekten geistigen Meister der Politik des äußersten Risikos. Was ihm nicht gefiel, war, sich der unvermeidlichen logischen Folge zu stellen: der Möglichkeit, sehr tief zu fallen.
Kimura schob sich nach vorn. »Warten Sie! Rät uns Musashi nicht: ›Sei dir deines Ziels gewiß, ehe du

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