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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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den cremefarbenen Overalls der Eigatoshi - Sicherheitsbeauftragten lungerten an der Feuertür herum, rauchten und erzählten sich mit leiser, harter Stimme Witze. Sie sahen in Cassies Augen ziemlich schlaff aus, aber das bedeutete nicht viel. Die Wachleute der Kinostadt erhielten ihr Geld von der ISA, das galt aber auch für die Kulissenschieber und Kamerateams. Die Interne Sicherheitsagentur hatte ausgebildete Mitarbeiter in großer Zahl, von denen niemand für derartige Aufgaben abgestellt werden konnte. Die Wachen waren weitgehend Zivilisten, die sich eigentlich nicht von privaten Sicherheitsdiensten in der gesamten Inneren Sphäre unterschieden.
Ihre Schlaffheit und die mangelnde Aufmerksamkeit bedeutete nicht, daß man sie auf die leichte Schulter nehmen konnte. Einer hatte an einem langen Riemen eine Shimatsu-42-Maschinenpistole umhängen. Der andere hockte mit einer halbautomatischen Schrotflinte wie sie die Freundlichen Berater zur Bekämpfung von Aufständen einsetzten, zwischen den Knien da.
Er sprang auf, als er die beiden Frauen näherkommen sah. »He! Was soll das? Sie sollen doch Ihre Zimmer nicht verlassen.«
»Meine Cousine ist krank«, erklärte Cassie auf japanisch. Sie wies mit der linken Hand auf Marly, die die Sprache zwar nicht verstand, aber im Vorfeld von Cassie Anweisungen erhalten hatte und jetzt ganz ausgezeichnet so tat, als müsse sie sich gleich übergeben. Die andere Hand hielt Cassie hinter dem Rücken. »Sie braucht Hilfe.«
»Keine Ausnahmen«, sagte der andere Mann. »Gehen Sie zurück und warten Sie, bis wir Ihnen sagen, daß Sie herauskommen können.«
Der Bursche mit der Schrotflinte zog an seiner Zigarette und grinste. Ihm fehlte ein Schneidezahn. »Ein bißchen Bauchweh wird die Nutte nicht umbringen. Und wenn schon ...«
Der größere, schlankere Mann mit der Maschinenpistole stand näher bei Cassie. Sie trat seitlich an die Wand und näherte sich ihm.
»He, was machen Sie da?« verlangte er zu wissen. Sein finsterer Blick begann sich in ein anzügliches Grinsen zu verwandeln, als sie nach seiner Hemdbrust griff.
»Ich suche deine Tattoos«, antwortete sie sachlich. Sie packte eine Handvoll Stoff und zog fest. Die oberen beiden Knöpfe rissen ab. Darunter war seine Haut bedeckt mit grünen und blauen Mustern.
»Da sind sie ja.« Als der Mann eine Faust ballte, um sie zu schlagen, drückte sie ihm die Mündung des Schalldämpfers gegen den Brustkorb und schoß zweimal. Er brach zusammen wie ein Anzug, der vom Kleiderbügel rutscht.
Der Mann mit der Zahnlücke und der Schrotflinte fummelte an seiner Waffe herum, vor Panik rann ihm Speichel übers Kinn. Cassie schoß ihm einmal mitten in die Stirn. Sein Kopf schlug rückwärts gegen die Wand. Er fiel zu Boden und hinterließ einen Fleck.
»He!« sagte Marly bewundernd. »Das war ein Knaller!«
Cassie löste den Riemen von der Schulter des höhergewachsenen Mannes und warf ihr einen bösen Blick zu. »Fang nicht an, das hier zu sehr zu mögen.«
»Magst du es nicht?« fragte Marly ganz unschuldig.
»Halt die Klappe und sichere diese Schrotflinte.«
25
Kinostadt, Luthien
Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
    1. Juli 3058
Tai-i Achilles Daw packte Mariska Savages rechten Bizeps mit stählernem Griff und zwang die untersetzte Tech auf dem Zementboden auf die Knie. Er zog seine Mydron und preßte ihr den Lauf hinter das rechte Ohr.
    »Sie verzögern die Arbeit«, sagte er zu Zuma Gallegos. »Ich respektiere das; ich täte an Ihrer Stelle dasselbe. Es beweist, daß Sie ein echter Soldat sind, im Gegensatz zu diesen tätowierten Narren. Aber wenn wir nicht bei Sonnenaufgang in ...« er sah auf seine Armbanduhr »... sechsundzwanzig Minuten sechsunddreißig Ihrer Mechs mit voller Bewaffnung abmarschbereit haben, jage ich ihr eine Kugel ins Gehirn. Dann nehme ich mir den nächsten. Haben Sie mich verstanden?«
    Mit Augen, die in einem Blick reinen Hasses in seinen Schädel eingesunken schienen, nickte Zuma. »Ich verstehe«, antwortete er. »Warum lassen Sie sie jetzt nicht aufstehen? Sie können sie im Stehen genauso erschießen.«
    Der DEST-Mann warf ihm einen scharfen, abschätzenden Blick zu. Dann zerrte er Mariska grob auf die Beine. »Dein Boß hat dir ein wenig mehr Bequemlichkeit verschafft«, sagte er zu ihr. »Aber du bist noch nicht aus dem Schneider. Ich nehme ihn nur beim Wort.«
»Was werden Sie mit unseren Mechs tun?« fragte Astrozombie.
    Daw sah Zuma Gallegos an, der nur die Schultern zuckte, als wolle er sagen, er

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