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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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improvisierte Hangar, der als BattleMech-Reparaturwerkstatt diente, hallte von einem Kriegsschrei wider, als einer von Zumas Azteken, ein Mann, der ein orangefarbenes Stemmeisen schwang, aus der Deckung hinter einem Kistenstapel hervorsprang. Ein anderer, mit einer Maschinenpistole bewaffneter Mann, dessen Mechanikeroverall am Hals weit genug offen war, um einen Blick auf die komplizierte Tätowierung freizugeben, die sich von seinem Schlüsselbein abwärts erstreckte, trat ihm in den Weg. Ein Hieb mit der anderthalb Meter langen Eisenstange zertrümmerte die eine Gesichtshälfte des Yakuza und sandte ihn auf den ölbefleckten Zementboden.
    Der Azteke, der noch immer sein Stemmeisen umfaßt hielt, stürmte dann direkt auf eine Traube von Männern zu, die am Fuß von Buck Evans’ Orion standen. Dieser befand sich in der Werkstatt, weil sich die Autokanone, eine Kali Yama LB10-X, die wieder eingebaut worden war, ehe das Regiment nach Towne abrückte, zu überhitzen pflegte. Mishcha Kurosawa, der vom Gehabe der Söldner schon halb wahnsinnig war, hatte behauptet, die Waffe brauchte nicht zu funktionieren, da sie bei der Parade des Koordinators niemanden erschießen würden. Der stolze Don Carlos jedoch hatte darauf bestanden, daß dem Koordinator keine Maschine präsentiert werden durfte, die nicht voll funktionsfähig war. Takura Migaki, der in seinen Holos sowohl in Hinsicht auf Realismus als auch auf Detailtreue ein Pedant war, hatte ihm zugestimmt. Also blieben Zuma und seine Heinzelmännchen die ganze Nacht auf und arbeiteten hart an einem Dutzend fehlerhafter Mechs.
    Wo sie kurz nach 0415 Uhr Luthienzeit von einer gemischten Truppe von Kobuns des Schwarzen Drachen und DEST-Mitgliedern überrascht und gefangengenommen worden waren.
    Und so standen die Dinge, als der Tech seine Stahlstange über den Kopf hob, um brüllend vor Zorn erneut zuzuschlagen. Tai-i Achilles Daw zog eine Mydron-Autopistole aus einem festgeschnallten Oberschenkelholster und schoß ihm fast lässig zweimal in die Brust. Der Mann fiel und rollte sich hustend auf dem Boden hin und her. Daws Assistent Saburo Nishimura zog seine eigene Handfeuerwaffe und schoß dem Tech in den Kopf.
    Daw, der wie Kashira Nishimura die schwarze Kapuze und das rote Visier auf dem Rücken hängen hatte, wandte sich wieder dem Kommandeur der Schwarzen Drachen neben ihm zu, der vorn auf seinem MechKrieger-Neurohelm das blaue Katakana -Nummernzeichen ›fünf‹ trug, was bedeutete, daß er den Kapitansrang bekleidete.
    »Sie sollten besser auf die Gefangenen achten, O’Hanrahan san «, sagte Daw und steckte seine Waffe weg. Er benutzte nicht den angeblichen Rang des Mannes, weil er glaubte, der Yakabschaum sei dessen nicht würdig. »Der Zeitplan ist eng. Wir haben keine Zeit für Spielchen.«
    Eine Narbe verlief von der Schläfe des hellhaarigen Kompaniechefs der Kokuryu-kai bis zu seinem spitzen Kinn. Unterwegs verzog sie seinen rechten Mundwinkel zu einem dauerhaften höhnischen Lächeln. Das bleiche Gesicht zeigte keine Reaktion auf die Schmähung, aber die Pupillen in seinen Eiswasseraugen verengten sich. »Diese Doitsujin yohei sind wie wilde Tiere«, sagte er beschwichtigend. Er redete Daw überhaupt nicht direkt an.
    Doitsujin yohei bedeutete ›deutsche Söldner‹ und war ein häufiger Ausdruck für fremde Berufssoldaten. Eine weitere Bedeutung war ›Hesse‹
- nach den hessischen und anderen Militärsklaven des achtzehnten Jahrhunderts, die deutsche Fürsten den Briten verkauft hatten damit sie ihnen halfen, ihre nordamerikanischen Kolonien zu verlieren -, eine Nuance, die die bereits vor Wut kochenden Caballero-Techs und MechKrieger erzürnt hätte.
»Achten Sie darauf, daß Ihre Männer die Zügel bei denen, die wir in der
    Kaserne eingeschlossen haben, anziehen«, erwiderte Daw. Rings um sie arbeiteten mürrische Waffenmeister daran, unter den Gewehren tätowierter Wachen die Munitionsspeicher der BattleMechs zu beladen, während DEST-Mitarbeiter Kühlwesten und -shorts über ihre schwarzen Körperpanzer anzogen. »Und halten Sie Ihre Mechs dicht bei den Maschinen, die wir zurücklassen müssen. Diese Gaijin mögen Tiere sein«, ... genau wie Sie ... »aber es sind clevere Tiere.«
    O’Hanrahan hob den Kopf, und sein Hohnlächeln wurde breiter. »Wir sollten den Usurpator exekutieren«, erklärte er, »so wie er unsere Kameraden auf Towne verraten hat.«
    »Aber wir müssen die Mechs der Fremden benutzen, um unseren Freund Theodore zu zerlegen«,

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