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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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als Heckenschütze gedient und dabei mindestens acht Menschen getötet, drei davon beim letzten Angriff auf Port Howard. Auf dem Dach suchte sie sich üblicherweise Leute und Gegenstände aus, schätzte dann die Entfernung zu ihnen, legte an und drückte ohne Munition ab.
Auf irgendeine Weise war es ihr gelungen, sich selbst zu Cassies Protege zu machen, was Cassie gar nicht recht war. Sie mochte das Mädchen, betrachtete sich selbst aber nicht gerade als ideales Vorbild für Jugendliche. Sie war sich auch sehr dessen bewußt, daß Marly Anzeichen für eine Entwicklung zur manischen Einzelgängerin entwickelte, ganz ähnlich wie ... nun, wie Cassie einst selbst.
»Jedenfalls weißt du doch, daß wir diese Sicherheitsbeamten von der Stimme des Drachen hier haben, die uns die ganze Zeit beobachten, seit Misty gefunden wurde, und daß sie uns nicht hinauslassen und so?«
»Yeah. Die haben mich ganz schön komisch angeschaut, als ich zurückkam, und mir gesagt, ich sollte mich besser darauf einrichten, bis zur großen Parade zu bleiben.«
»Nun, ich wurde auf dem Weg aufs Dach aufgehalten.«
Cassie zuckte die Achseln. »Vielleicht glauben sie, wir würden versuchen, uns von dort abzuseilen. Verdammt, irgend jemand hätte das bestimmt inzwischen auch getan, wenn sie nicht darauf achten würden. Nur aus Prinzip.«
»Aber das war keiner, den ich schon mal gesehen hatte. Keiner von denen, die heute morgen unterwegs sind, habe ich schon einmal gesehen.«
»Gutes Auge, Mädchen. Aber dennoch ... wir hatten bisher - abgesehen von den letzten paar Tagen - nicht so viel mit den Sicherheitstypen der Kinostadt zu tun. Muß nicht notwendigerweise etwas bedeuten.«
Marly stampfte leicht mit dem Fuß auf und stieß in einer Geste von Teenagerverzweiflung ihre Fäuste in die Luft, ein Gefühl, das Cassie aus ihrer eigenen Jugend gut kannte - und die war noch nicht so lange her. »Aber er hatte sein Hemd nicht richtig zugeknöpft. Und darunter war sein ganzer Bauch mit Tätowierungen bedeckt.«
Cassie starrte sie an. Da zwei Regimenter Soldaten des Schwarzen Drachen zur Kurita-Invasionsstreitmacht gehörten - von zahlreichen YakAnhängern, die gar nicht erst so taten, als seien sie Soldaten, ganz zu schweigen -, wußte jeder auf Towne, wie Irezumi aussahen und was sie bedeuteten.
»Bist du sicher?«
Das Mädchen nickte. Es hüpfte vor Aufregung praktisch von einem Fuß auf den anderen. Cassie war überrascht, daß sie die unglaubliche Geduld und Ruhe aufbrachte, die man als Heckenschütze brauchte, doch sie hatte es schon mit eigenen Augen gesehen. Wenn Marly mit ihrem nach ihren Angaben gebauten Gewehr arbeitete, trug sie dieselbe meditative Heiterkeit zur Schau wie Cassie bei ihren Kampfsportübungen. Was auch nicht unbedingt ermutigend war.
»Warte mal«, sagte Cassie. Sie zog rasch weite Tarnhosen und eine weite, bedruckte Bluse über den DEST-Anzug und schlüpfte in eine Jacke, um das Visier und die Kapuze zu verbergen, die ihr auf dem Rücken hingen. Sie war erstaunt, wie viel Bewegungsfreiheit ihr das schwarze, kugelsichere Kleidungsstück einräumte. Es behinderte sie zwar ein wenig, aber nicht viel mehr als ihre normale Kleidung.
Marly hockte sich auf eine zerbrechlich wirkende Kommode und sah ihr zu. »Deshalb habe ich mich so verhalten«, erklärte sie. »Sie haben mich wirklich ganz genau beobachtet.«
Cassie nickte zustimmend. Aus einem verschlossenen Fach, das in einem ihrer Schrankkoffer verborgen war, zog sie ein Ersatzmagazin für ihre Autopistole, die zwei Zentimeter länger als normal war und deren Mündung am Rand ein Gewinde hatte. Sie tauschte das Magazin rasch gegen das in der Waffe befindliche aus. Dann nahm sie aus dem Geheimfach einen langen, schmalen Schalldämpfer und schraubte ihn auf die Gewindemündung des Laufs.
Sie ließ das Magazin herausfallen und überprüfte es, zog den Schlitten zurück, um sicherzugehen, daß sich eine Patrone im Lauf befand. »Schauen wir es uns an«, sagte sie.
    Die Flügel des Schlafgebäudes, in dem Takura Migaki das 17. Aufklärungsregiment untergebracht hatte, waren durch das Zwischengeschoß und die Halle verbunden. Oberhalb dieser Etagen waren sie getrennt und hatten jeweils ein einziges Treppenhaus nach innen. Die Dracos waren fast reflexmäßig bemüht, alle Zugänge zu kontrollieren, selbst wenn es dafür eigentlich keinen vernünftigen Grund gab.
    Oder vielleicht waren die Kuritas auch nur immer gerne vorbereitet, Leute in ihrem Zimmer einzuschließen.
Zwei Wachen in

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