Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
Vom Netzwerk:
geschnallten Vibrokatana, kratzte
über das Metall.
»Was tust du hier überhaupt?«
Johnny Tchang kauerte sich neben sie. »Ich muß dir etwas sagen.« Cassie verspürte ein Gefühl von Dringlichkeit, das sie ganz kribbelig
machte, hatte aber keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollte. Der Kampf
innerhalb des Bauwerks hatte sich zu einem gegenseitigen Katz-und-MausSpiel in dem Durcheinander und zwischen den Beinen stummer
BattleMechs entwickelt. Die Infanteristen des Schwarzen Drachen waren
zumeist Yak-Kobune und machten nicht viel her, auch wenn ihre Waffen
genauso tödlich sein konnten wie die eines Jadefalke-Elementars. Die
abtrünnigen DEST-Soldaten, von denen es etwa siebzig zu geben schien
etwa die Hälfte schien die Aufgabe zu haben, Theodores Ermordung in den
Mechs des 17. Aufklärungsregiments durchzuführen, die andere Hälfte war
eingeteilt, Eiga-toshi und natürlich die Söldner zu bewachen -, stellten mit
ihrer Ausrüstung und ihren Ortungssystemen eine größere Bedrohung dar. Aber die DEST-Kommandos durften sich nicht auf längere
Schußwechsel einlassen; sie mußten ihre Ziele schnell erreichen und
bestimmte Leute ermorden, und je länger sie hingehalten wurden, desto
wahrscheinlicher würde jemand entdecken, daß im Kinokomplex der
Stimme des Drachen nicht alles in Ordnung war. Und die Caballeros waren
ihnen zahlenmäßig deutlich überlegen. Das 17. Regiment besaß nur etwa
zweihundert qualifizierte MechKrieger, darunter solche ohne Mech,
Anwärter auf ihre erste Maschine und Diskettenjongleure wie der
Spionagechef García. Aber weil die Caballeros ihre eigenen Techs und
Assistenten bei sich hatten, außerdem ihre Familien - und diese beiden
Bereiche neigten dazu, sich beträchtlich zu überlappen -, und weil fast jeder über zwölf Jahre alte Caballero darauf vorbereitet war, alle möglichen Waffen zur Verteidigung seiner Familia einzusetzen, würden die Räuber zweifellos überwältigt werden. Wenn sie daran gehindert werden konnten, schneller in die Cockpits der Mechs des Regiments zu gelangen als die
Caballeros selbst.
Cassie sah wieder auf. Ein weibliches Kommandomitglied kletterte die
Sprossen an der Seite von Buck Evans’ Orion empor. Sie hatte das
Cockpit schon fast erreicht. Cassie zielte und verpaßte ihr eine kurze Salve
in die Lendengegend, wo die Nieren dicht unter der Oberfläche lagen und
die harte, aber flexible Panzerung wenig Schutz bot. Die Frau fiel herab. Cassie zog den Kopf rechtzeitig wieder ein, um dem Großteil der
Metallspritzer zu entgehen, als ein Laserstrahl in der Nähe ihres Kopfes den
Rand des Containers traf. Johnny Tchang klopfte ihr ein Büschel ihres
armen Haars weg - das gerade endlich wieder zu wachsen begann,
nachdem es in ihrem Mech-Kampf mit Jeffrey Kusunoki auf Towne
weggebrannt war -, weil es zu glimmen begonnen hatte. Dann sprang er auf
und ballerte wie wild mit zwei Pistolen herum, von denen eine Cassie
gehörte, die andere hatte er - Gott weiß wo - wo aufgetan.
Cassie packte ihn an seinem schwarzen Hosenboden und zog ihn zu sich
herunter. »Was zum Teufel ist denn mit dir los? So triffst du nie etwas.« Johnny Tchang schenkte ihr jenes jungenhafte Grinsen, das ihn zum
Liebling von tausend Welten gemacht hatte. »In meinen Holovids klappt
das immer.«
Sie sah ihn säuerlich an.
Die Situation hatte sich zu einem Patt entwickelt. Ihre Ausbildung und
Ausrüstung verschaffte den DEST-Kommandos einen Vorteil, aber die
Caballeros waren keine leichte Beute. MechKrieger und Hilfstruppen
waren unter ärmlichen und unangenehmen Verhältnissen auf kärglichen
Planeten aufgewachsen, und sie schossen wie arme Landbewohner, die sich
oft auf ihre Jagdfertigkeiten verlassen mußten, um Nahrung auf den Tisch zu
bringen, wo ein einziger Schuß den Unterschied zwischen Essen und
Verhungern bedeuten konnte - von den Risiken ganz zu schweigen, die es
mit sich brachte, wenn man die für ihre nachtragende Natur bekannten
Beutetiere der südwestlichen Welten nur verletzte, statt sie zu töten. Beim Regiment war nicht nur jeder kampfbereit, es hatte auch schon jeder gekämpft, und selbst die hochnäsigen MechPiloten kannten brutale,
schmutzige Kämpfe wie diesen.
Ein Chaos aus Schüssen, Schreien, Granatexplosionen. Da vorn links
ging irgend etwas vor sich. Cassie riskierte einen Blick, konnte aber wegen
der geparkten Mechs und des Durcheinanders in der kurzen Zeit, bis der
unsichtbare Heckenschütze einen weiteren Strahl über ihren Kopf feuerte,
nichts sehen.
Johnny sah sie

Weitere Kostenlose Bücher