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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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stellte die Flasche ab und nahm ein Stück Brot aus einem Korb. »Es ist nur so, daß ich mir irgendwie nicht allzu viele Leute vorstellen kann, die mich mitten in Impy City unvorbereitet zum Abendessen ausführen und wir dann in einem italienischen Restaurant landen.«
Sie zuckte die Achseln. »Eigentlich gibt es hier einige davon. Italienisches Essen ist in der Perle beliebt.« Sie zuckte erneut die Schultern, um zu zeigen, daß sie nicht verstand, warum er so viel Aufhebens darum machte.
Er lachte zustimmend. »Na gut. Wie habe ich mich angestellt, als wir meine freundlichen Begleiter abhängten?«
Sie brach einen Brocken Brot ab und begann daran zu knabbern. »Sie haben es mir recht gut nachgemacht. Vielleicht ist ja etwas hängengeblieben von all dem Darstellen von Spionen und Geheimagenten.«
»Sie würden also sagen, ich hätte mir schon Gassenwissen erworben?«
»Sagen wir einfach, Sie sind ein höllisch guter Schauspieler, Mr. Tchang.«
Er lachte. »Johnny. Bitte.«
»Nur wenn Sie mit dem ewigen ›Leutenient‹ aufhören. Mein Rang und ich sind zwei Paar Stiefel. Nennen Sie mich Cassie.«
Er nickte. Ihr Essen kam, seine Spaghetti Primavera und ihre Linguine mit Stückchen einheimischen Meeresgetiers in weißer Soße. Er kostete, lächelte strahlend und stürzte sich darauf. Sie tat dasselbe.
Beim Essen unterhielten sie sich. Tchang erzählte Geschichten über seine Erfahrungen mit dem Drehen von Abenteuervids. Er war von Filmen so begeistert wie Lainies neuer Freund und bewies ein überraschend großes Wissen über alle Phasen der Holovidproduktion. Sein Ehrgeiz war, wie der Migakis, eines Tages auszusteigen und seine eigene unabhängige Firma zu gründen. Er erzählte locker und ungezwungen, hatte gutes Timing und verstand es, nicht ständig sich selbst in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken. Ohne es zu wollen stellte Cassie fest, daß sie seine Gesellschaft genoß. Fast gelang es ihr, sich zu entspannen. Fast.
Die anderen Gäste warfen ihnen ständig diskrete Seitenblicke zu. Niemandes Blick ruhte lange genug auf ihnen, um eines von Cassies internen Alarmsystemen auszulösen. Und sie konnte die interessierten Blicke verstehen. Selbst wenn ihr Begleiter nicht erkannt wurde, war er ein auffallend gutaussehender Mann. Und auch sie hatte sich heute abend nicht so gekleidet, daß es ihr gutes Aussehen kaschierte. Sie trug ein enganliegendes schwarzes Top mit langen Ärmeln und einem Ausschnitt, der beide Schultern freiließ. Ihre Hose war aus einem schwarzen Kunststoff, der sich anfühlte und aussah wie beste capellanische Seide, aber schmutz- und reißfester war als Draco-Trichlorpolyester. Die Hose hatte weite Beine und lag am Körper eng an, an den Seiten hatte sie Schlitze von der Hüfte bis zum Knie, die, wenn sie ging, glatte braune Haut aufblitzen ließen. Sie sah wie eine schöne Frau aus der Boheme aus, die sich einen Abend in der Stadt gönnte. Wo Vanity ein Schrei war, war sie ein verführerisches Flüstern.
Was die anderen Gäste - und wahrscheinlich auch Johnny Tchang - nicht wußten, war, daß die Öffnungen an Schulter und Schenkeln mit unsichtbaren Haftstreifen verschließbar waren, die die Kleidung in sehr dienliche Klamotten für nächtliche Schnüffeltouren verwandelten. Den Außenschlitzen am Bein entsprachen Schlitze innen am Oberschenkel, die derzeit noch geschlossen waren und die ihr raschen Zugang zu Bluttrinker verschafften, der an ihren rechten Oberschenkel geschnallt war, und zu ihrem verborgenen Revolver am linken Oberschenkel.
Als sie mit ihrer Pasta fertig waren, kam sich verbeugend ein plumper Typ der gehobenen Mittelklasse mit Krawatte, Jackett und Hose an. »Bitte entschuldigen Sie die Unterbrechung durch meine unwürdige Person, aber sind Sie zufällig Johnny Tchang?«
Johnny ließ sein Grinsen sehen. »Sie haben mich voll erwischt«, sagte er, was ihm einen kurzen konsternierten Blick des Fragenden eintrug. Dieser verschwand ganz schnell, als der Star sich bereit erklärte, auf einer Papierserviette zu unterschreiben.
Sekunden später waren sie von einer Menschenmenge umgeben, die sich gegenseitig anrempelte, schrie und dem Superstar Dinge entgegenstreckte, die er signieren sollte.
    »Sie haben eine sehr direkte Vorgehensweise, Cassie«, bemerkte Johnny, als sie eine Seitenstraße am Rand des Zentraldistrikts von Imperial City entlanggingen, wo schwarzer Teak und Marmor weniger finsteren Fassadenbaustoffen Platz machten. Die Straße war dennoch dunkel; das einzige Licht

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