Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
Vom Netzwerk:
Plötzlich tauchte eine schwarz gekleidete Gestalt auf. Sie zog die Beine unter ihren Körper, packte das Steuerrad und trat dann mit beiden Füßen zu, traf den Agenten am Brustbein und schleuderte ihn rückwärts auf den Boden. Als sie sich auf seiner Seite aus der Kabine wand, bog er das Rückgrat durch und riß sich hoch, wieder auf die Füße.
Sie leerte die Pistole in seine Vorderseite. Er fiel.
Rings um sich hörte sie andere Agenten herbeihasten, ohne noch an Geräuschlosigkeit zu denken. Sie hieb auf die Verriegelung, die das leere Magazin aus dem Pistolenknauf spie. Ehe sie ein frisches Magazin zurückstecken konnte, tauchte direkt vor ihr eine Agentin auf und schlug ihr mit einem weiten Hieb mit dem Vibrokatana die Waffe aus der Hand, die funkenstiebend davonwirbelte.
Cassie riß ihren Bluttrinker aus der Scheide, die an ihrem Oberschenkel befestigt war, und stieß den Kris nach oben, um den Gegenschlag zu kontern. Das Meteormetall der gewellten Klinge würde einen Direkttreffer eines herkömmlichen Katana nicht überstehen, geschweige denn den einer Vibroklinge, die Panzerplatten glatt durchschlug. Statt dessen hieb sie mit ihrer Klinge gegen die Rückseite der feindlichen Klinge und lenkte sie ab, während sie selbst sich geschmeidig aus dem Weg brachte. Jenseits des Krans erstreckten sich ein unordentlicher, niedriger Schutthaufen, ein Dorngestrüpp aus Dosen und Rohren und Armiereisen - ein Morast scharfkantigen Verrats, der nur darauf wartete, den unachtsamen Fuß zum Straucheln zu bringen. Cassie hatte noch kaum den Schwerthieb pariert, da fiel sie auch schon in das Durcheinander.
An der Realität orientiertes Kampfsporttraining - wie es, da war sich Cassie sicher, die DEST-Kommandos erhielten - war üblicherweise sensibel genug aufgebaut, um die Schüler aus dem kontrollierten Umfeld des Dojos herauszuführen auf das harte Pflaster und den unebenen Boden der wahren Welt. Das Pentjak-silat, das Cassie studiert hatte, ging darüber weit hinaus. Guru Johanns Pentjak-Stil stellte das Gleichgewicht über alle anderen Prinzipien, selbst über die Geschwindigkeit, und trieb seine Schüler an, sich das gefährlichste und unsicherste Gelände zu suchen von Öllachen über lose Murmeln bis hin zu nicht ausbalancierten Tischplatten -, um dort zu üben. Cassie verschwendete kaum einen Gedanken an das metallische Wirrwarr unter ihr, sie vertraute darauf, daß ihre Füße den sichersten Weg finden würden, sowie auf ihr Gleichgewicht und ihre Reflexe, sobald das ganze Chaos in ihre Richtung rutschte.
Ihre Gegnerin folgte ihr. Die Agentin hätte sie problemlos erschießen können, aber andererseits hätten die DEST-Agenten Cassie schon lange umlegen können, wenn sie Schußwaffen trugen. Die ISA-Hyperelitekiller, Erben der äonenalten japanischen Schwertträgertradition, liebten ihre Schwerter und zogen es vor, sie wann immer möglich zu benutzen. Offenbar vertrauten sie in hohem Maße auf ihre Körperpanzerung und ihre zahlenmäßige Überlegenheit, so wie sie mit ihrer Beute spielen zu können meinten.
Ein Summen in der Luft hinter ihrer linken Schulter warnte sie. Sie wagte es nicht, sich fallen zu lassen und abzurollen - nicht einmal ihr Pentjak - Training würde ihr erlauben, das in diesem Metalldickicht zu tun, ohne eine Verletzung zu erleiden, die ebenso hinderlich war wie ein Schwertstreich. Statt dessen verlagerte sie ihr Gewicht diagonal nach rechts und landete auf einem Bein. Ein rundes Rohrstück bewegte sich unter ihr. Trotzdem drehte sie eine Pirouette, korrigierte ihr Gleichgewicht in der Drehung und stellte sich ihrer Gegnerin auf einem Bein stehend wie ein Kranich, den Kris ausgestreckt, sich leicht wiegend entgegen.
Der Hieb der Agentin hatte sein Ziel knapp verfehlt, aber seinen Zweck erfüllt, Cassie zu einer Drehung auf engem Raum zu zwingen. Als die Agentin sah, daß sich ihre Beute offenbar in einer prekären Position befand, stieß sie zu, und ihr gesichtsloses rotes Visier schien irgendwie Triumph auszustrahlen.
Cassie schwenkte die Hüften im Gegenuhrzeigersinn. Bluttrinker traf die Seite der vorschießenden Vibrokatana und lenkte sie harmlos an ihrem Hintern vorbei.
Ehe sich die Agentin erholen konnte, riß Cassie ihren linken Fuß in einem blitzschnellen Rundtritt an die Schläfe der Gegnerin herum. Die ›Kapuze‹ des DEST-Infiltrationsanzugs bestand in Wirklichkeit aus KeramikPlastikrüstung, einer harten Schale, aber der Tritt war dennoch stark genug, um dem Gehirn der Agentin eine

Weitere Kostenlose Bücher