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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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Landungsschiff der Overlord-Klasse, das zwei Tage von der Kombinatshauptstadt Luthien entfernt war. Das Licht ließ ›David Lung‹ und den zum Untergang verurteilten Palast in dem Ver-Com-Holovid verblassen, den das Publikum so aufmerksam verfolgt hatte.
    Oberleutenient Cassie Suthorn hakte das Bungee-Seil aus, das sie in einer festen Schwebeposition gehalten hatte, faltete die Hände, bog den Rücken durch und streckte sich wie eine Katze. Um sie herum begannen mehrere Dutzend von Camachos Caballeros - Männer und Frauen des 17. Söldner-Aufklärungsregiments -, dasselbe zu tun. Das Regiment war auf dem Weg nach Luthien zum Geburtstag des Koordinators, einer dreitägigen Feier, die jedes Jahr abgehalten wurde. Sie waren zu Ehre ihrer erfolgreichen Bekämpfung abtrünniger Militäreinheiten des Kombinats und der verbotenen Gesellschaft des Schwarzen Drachen auf Towne eingeladen worden. Dort hatten sie Theodore Kuritas Gesicht wahren können, der seinen Nichtangriffspakt mit den Davions jetzt, wo sich alle zusammentun mußten, um gegen die Clans standhaft zu sein, nicht gefährden wollte. Hocherhobenen Hauptes und stolz in ihren Mechs würden sie bei einer großen militärischen Machtdemonstration, die speziell für diesen Anlaß organisiert worden war, direkt vor Teddy K paradieren.
    »Was haltet ihr von diesem Johnny Tchang?« fragte Misty Saavedra. Sie war eine winzige MechKriegerin aus Kali MacDougalls alter Kompanie Bronco. Sie gewann gerade ein wenig von der Überschwenglichkeit zurück, die sie verloren hatte, als ihre beste Freundin Mariposa Esposito durch eine Autobombe von Terroristen auf Towne getötet wurde, auf jenem Planeten, den sie zum Glück vor mehreren Wochen hinter sich gelassen hatten. Sie tat ihr bestes, um nicht wieder alles zuzunehmen, was sie damals auch an Gewicht verloren hatte, und hatte bisher Erfolg. »Hijo la, er ist ein Traum!«
    »Man sagt, er werde zum Fest auf Luthien sein«, hauchte Kapitän Angela Torres. Kapitän Torres, die ihrem Rufnamen ›Vanity‹ alle Ehre machte, war nicht gerade ein Actionfan. »Ich kann es kaum abwarten, ihn zu treffen.«
    »Du und jede andere Frau auf dem Planeten«, bemerkte Kali MacDougall.
Vanity schenkte der großen Blondine einen Blick blanken Unverständnisses. »Ja und?«
»Er ist gar nicht so hart«, sagte Cowboy Payson und streckte sich zu seiner vollen schlaksigen Länge. »Ich würde ihn schaffen.«
»Du und welches MechBataillon?« fragte Raven O’Connor, aschblond und zynisch.
»Kein Bataillon«, sagte Cowboy grinsend. »Nur ich und meine kleine alte Gelbjacke.« Die Wespe, auf die er sich bezog, war sein Mech.
»Sei dir da nicht so sicher, Cuate«, sagte Jesse James Leyva, schlug ihm auf die Schulter und wirbelte ihn herum. »Es könnte sich herausstellen, daß er so gut wie unsere kleine Cassie hier ist und dich doch platt macht.«
Cassie preßte die Lippen zusammen. Der Gedanke, daß ein Schauspieler
- selbst einer, der ein glaubwürdiger Kampfsportler war - mit bloßer Hand BattleMechs fällen könnte war lächerlich genug, um sie zu verstimmen. Ein bißchen zu verstimmen.
»Und was denkt Leutenient Suthorn?« fragte Vanity neugierig. »Sie ist schließlich unsere kleine Expertin für all dieses Herumgerolle mit bloßen Händen.«
Cassie unterdrückte den Wunsch, schnippisch zu kontern - Vanity giftete gegen jede einigermaßen attraktive Frau, die in Sichtweite kam - und antwortete: »Er ist ganz gut - sein Stil, meine ich. Aber es ist nicht realistisch. Das meiste davon könnte man in Wirklichkeit nicht tun. Jedenfalls nicht, wenn man überleben möchte.«
Cowboy verkrampfte in einer Geste, die einen Schuß durchs Herz andeuten sollte, beide Hände vor der Brust. »Davon will ich nichts hören! Cassie, hast du denn gar keine Romantik in deiner Seele?«
»Nicht, soweit es dich angeht, Cowboy.«
Auf der anderen Seite des halberleuchteten Decks fing Kali Cassies Blick auf, zwinkerte und formte die Worte »Gut gemacht«. Cassie preßte unwillkürlich die Lippen zusammen. Sie freute sich zu sehen, daß ihre Freundin den lockeren Humor aufblitzen ließ, der einst so sehr zu ihr gehört hatte wie das Aussehen eines langbeinigen Showgirls - von einigen deutlicheren Anzeichen dafür, wer sie wirklich war, ganz zu schweigen. Aber es erinnerte sie daran, wie sehr sich Kali seit ihren schrecklichen Erfahrungen auf Towne verändert hatte. Das 17. mochte den Krieg gewonnen haben, aber Kali war mißbraucht und vergewaltigt worden, und der

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