BattleTech 34: Der Vater der Dinge
Kontraktverhandlung ab, und ich möchte wissen, mit wem.«
Loren verstand Mr. Plunckets Problem, aber nicht einmal für einen Freund konnte er die Vertraulichkeit der Versammlung der Krieger brechen. »Mr. Pluncket, Sie wissen genau, daß Geheimhaltung ab und zu nötig ist. Und möglicherweise legen Sie auch zuviel Gewicht auf ein paar Zufälle.« In Wahrheit hatte die Versammlung ihre Beratung über den Kontrakt mit dem Kombinat bereits abgeschlossen und die Frage zur endgültigen Beschlußfindung an die Regimentsoffiziere der Highlanders übergeben.
Nachdem die Entscheidung, in formelle Verhandlungen einzutreten, einmal gefallen war, hatten die vier Regimentskommandeure jeweils die Vor- und Nachteile einer Annahme des Auftrags erwogen. Die 1. und 2. Kearnys waren die frischesten der vier Highlander-Regimenter, da sie seit über einem Jahr keinen Kampfeinsatz mehr mitgemacht hatten. MacLeods Regiment war während Northwinds kurzem Unabhängigkeitskampf gegen das Vereinigte Commonwealth schwer mitgenommen worden. Stirlings Fusiliers hatten in denselben Kämpfen ebenfalls herbe Verluste erlitten. Beide waren über Monate wiederaufgebaut worden, hatten verstärkt Neuzugänge rekrutiert un d die BeuteMechs der besiegten VerCom-Truppen als Nachschubquelle genutzt. Theoretisch konnte jedes der vier Regimenter die Mission annehmen, aber Loren war sich sicher, daß MacLeod nicht in Frage kam. Für seine Leute war es noch zu früh, einen über Entsatz- oder Garnisonsaufgaben hinausgehenden Auftrag zu übernehmen. Dazu waren die neuen Rekruten noch nicht gut genug integriert. Blieben die beiden Kearny-Regimenter un d die
Fusiliers.
»Ich will hoffen, es ist keiner dieser kleinen Miststaaten aus den Chaos-Marken«, fischte Pluncket weiter
nach Hinweisen. Die Spaltung des Vereinigten Commonwealth und der kurze Krieg gegen die Häuser
Marik und Liao hatten aus der ehemaligen Mark Sarna
einen Schmelzkessel unabhängiger Systeme gemacht,
die allesamt versuchten, eine eigene Identität zu bewahren und Versuche der verschiedenen Fraktionen abzuwehren, sie zu schlucken - sei es offen oder insgeheim.
Pluncket sprach aus, was die meisten Highlander fühlten. Sie zogen es vor, sich aus diesen schmutzigen Kleinkriegen herauszuhalten. Die Highlander-Regimenter
hatten eine lange, ruhmreiche Laufbahn hinter sich
und sie wollten lieber in den Diensten eines der Großen
Häuser zu Ehren zu kommen.
»Truppführer, ich kann Ihnen - ohne gegen meine
Schweigepflicht zu verstoßen - versichern, daß sich niemand hier in die Chaos-Marken einschiffen wird.« Truppführer Pluncket beugte sich über den Tisch, un d
Loren deckte die Logistiktabellen ab, an denen er gearbeitet hatte. »Mir kannst du es doch sagen, Laddie. Wen
bewirtet ihr Offiziere da oben in der Versammlung?« Sein Tonfall war verschwörerisch, und er war so konzentriert, daß er die Gestalt nicht bemerkte, die sich ihm aus
den Tiefen des schummrigen Schankraums näherte. »Vielleicht sollten Sie mich das fragen, Bartender.«
Pluncket wirbelte beim Klang der Stimme herum, die er
sofort als die Oberst Andrea Stirlings erkannt haben
mußte. Loren unterdrückte ein Grinsen beim Anblick
des tiefrot anlaufenden dicklichen Bartenders, der sein
Bestes tat, sich von dem Schock zu erholen. »Oberst Stirling, Ma'am, ich hab dich nae reinkommen seh'n, Lass.« »Ich habe die Hintertür benutzt«, stellte Cat Stirling
fest und schob sich auf den Platz zwischen Pluncket und
ihrem Stellvertreter. »Vorrecht des Rangs«, fügte sie
leicht schneidend hinzu. »Und jetzt hätte ich gerne ein
paar Minuten allein mit meinem SR. Regimentsangelegenheiten.« Pluncket neigte verstehend den Kopf und
entfernte sich rückwärts von ihrem Tisch. Stirling ließ
ihn nicht aus den Augen, bis der Mann außer Hörweite
war, dann drehte sie sich zu Loren um. »Erinnern Sie
mich, daß ich Ihnen erzähle, wie er sein Bein verloren
hat. Aber jetzt möchte ich erst einmal wissen, was Sie
über den Kontrakt denken, der uns da angeboten wird.« »Oberst, mehr als alles andere will ich gegen die Clans
antreten und sie besiegen.«
Stirling lächelte. »So sehr?«
Zur Antwort nickte Loren nur einmal, langsam. »Ich auch. Sie wollen diesen Auftrag, um das Trainingsprogramm zu testen, das Sie ausgearbeitet haben.
Und ich will ihn als Feuerprobe für meine Einheit nach
dem Wiederaufbau.«
Loren nickte. »Um ehrlich zu sein, Oberst, will ich ihn
auch aus persönlichen Gründen, die über die Trainingsund Simulatorübungen
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