BattleTech 34: Der Vater der Dinge
der anderen. Jetzt war der Park nicht länger nur ein Monument des Friedens, er repräsentierte für die Highlanders-Regimen ter auch den Preis der Freiheit.
Die Spuren der Schlacht waren noch immer sichtbar, wo Kühlmittel den Boden vergiftet und das Gras abgetötet oder weitgezielte Laser- und PPK-Schüsse die Bäume verbrannt hatten. Auch ein paar der Standbilder waren beschädigt. Loren kam häufig nachts hierher, die Hände in den Jackentaschen, um spazierenzugehen und nachzudenken.
Unter einer der Laternen an der Seite des Weges stand jemand. Die Schatten verbargen das Gesicht der Gestalt, aber Loren hätte sie überall wiedererkannt.
Chastity Mulvaney trat aus den Schatten an seine Seite un d legte den Arm um seine Taille. Dann paßte sie ihre Schritte den seinen an, un d sie gingen langsam weiter.
»Du denkst schon wieder an diese verfluchten Clans, nicht wahr?« Ihre Stimme klang beinahe vorwurfsvoll.
Er nickte. »Was sich durch Training und Lehrgänge erreichen läßt, ist sehr begrenzt. Der wahre Test kommt erst, wenn wir ihnen leibhaftig gegenüberstehen.«
»Ich habe mich in dir geirrt, als ich dich kennenlernte, Loren. Himmel, ich habe dich gehaßt. Und im Gegensatz zu dir habe ich schon gegen die Clans gekämpft. Um Haaresbreite hätte ich es nicht überlebt. Du darfst eines nie vergessen: Sie sind Mordmaschinen.«
»Ich werde die Parder überleben, Chastity.« Loren zog sie an sich. »Sowenig ich die Clans kenne, sowenig kennen die Clans mich.«
Sie blieb stehen un d sah ihn an. »Loren, du wirst auf einen Gegner treffen, der ausschließlich für den Krieg genetisch herangezüchtet wurde. Vom Augenblick ihrer Geburt an werden diese Clanner in Geschwisterkompanien aufgezogen, um ihre Kampffähigkeiten zu schärfen. Sie ähneln den alten Spartanern... die Schwachen werden ausgestoßen, un d nu r die Stärksten werden zu Kriegern. Ich weiß, du bist ausgezeichnet... Teufel, du bist möglicherweise einer der Besten. Ich bin noch nie jemandem mit einer derart schnellen taktischen Auffassungsgabe begegnet. Aber das hier ist etwas anderes. Du wirst auf Fähigkeiten un d Möglichkeiten zurückgreifen müssen, die du definitiv besitzt, die du aber nicht einsetzen magst. Ich sage dir hier un d jetzt, du wirst jeden Trick brauchen, den du drauf hast, um zu überleben un d diese Parder zu besiegen.«
»Ich habe keine Angst vor den Pardern.«
»Das weiß ich. Aber du setzt dein politisches Können nicht ein, obwohl du das solltest. Wenn du erst auf Wayside V angekommen bist, solltest du bereit sein, Politik, Betrug un d was auch immer sonst einzusetzen, um zu gewinnen.«
»Politik?« Loren lachte leise un d drückte sie liebevoll. »Wir greifen die Nebelparder auf einer isolierten Welt in der Äußeren Peripherie an. Da draußen gibt es keine Politik.«
Sie hielt wieder an un d nahm seine beiden Hände. »Hör mir zu, Loren. Mir ist es ernst. Du hast mir selbst von Craigs un d Blakadars Manövern hinter deinem Rücken erzählt. Ich bin seit Jahren MacLeods Stellvertreterin. Glaub mir, auf einer Mission wird das noch weit schlimmer. Und wir wollen auch nicht vergessen, daß keiner von uns sonderliche Erfahrung im Umgang mit einem VFB hat. Du wirst politisches Geschick brauchen, um ihn dir vom Hals un d aus de m Weg zu halten.«
Loren sah ein, daß sie zumindest im Hinblick auf den Verbindungsoffizier für Berufstruppen recht hatte. Die Draconier teilten allen Söldnern, die sie anheuerten, einen Beamten zu, um über die Einhaltung ihrer Interessen zu wachen. Das Mißtrauen Söldnereinheiten gegenüber war im Kombinatsmilitär noch immer beträchtlich, auch wenn Theodore Kurita keine andere Wahl hatte, als sie einzusetzen.
Sie nickte mehr sich selber zu, als seinetwegen. »Vertrau mir, Loren. Und wenn du da draußen bist, weit weg von mir und Northwind und dem Rest der Highlanders, versuche dich daran zu erinnern, was ich dir hier gesagt habe.«
Loren schüttelte in gespielter Verzweiflung den Kopf, dann preßte er sie an sich. »Keine Angst, Chastity Mulvaney Nebelparder hin, Nebelparder her, so leicht wirst du mich nicht los.«
Dann lachten sie beide und wanderten Hand in Hand den schattigen, baumgesäumten Fußweg durch den Friedenspark entlang.
6
Landungsschiff Claymore, am Nadirsprungpunkt, s'Gravenhage
Draconis-Kombinat
2. Juni 3058
Das Innere der Claymore erschien seinen Insassen bereits eng un d beklemmend, als das Sprungschiff mit der Fusiliers-Einsatzgruppe den Sprungpunkt von s'Gravenhage an der
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