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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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Kriegsführung.
Auf dem Bildschirm verschwand der feindliche Mech in einem flammenden Inferno. Laser schälten metallische Haut und Panzerung ab. MG-Salven blitzten und tanzten über die Facettenkanten des Mechkopfes. Ein azurblauer Blitzschlag ließ den Boden unter den Füßen des Ziels explodieren und schleuderte Tausende Pfund Staub und Erde in die Luft. Eine Sekunde später loderten über den gesamten Mechrumpf verteilt rote Feuerblumen auf, als eine Raketensalve ihr Ziel erreichte. Sekundärdetonationen zuckten. Rauch breitete sich zu einem von roten Flammen durchzogenen schwarzen Wolkenball aus, in dem der BattleMech völlig verschwand.
»Herr im Himmel ...«, keuchte Sam. Sie konnte die Gewalt der Feuerkraft nicht fassen, die sie gerade ausgelöst hatte. Sie zog den Auslöser kein zweites Mal durch, sondern starrte nur wie gebannt auf den Schirm und wartete, daß sich der Rauch verzog und die Trümmer ihres Ziels freigab.
Sie kreischte fast vor Entsetzen, als der feindliche Mech aus der Qualmwolke auf sie zumarschierte. Er war offensichtlich beschädigt. Der gesamte Kopf war rußgeschwärzt, und im Torso klafften mehrere Löcher, durch die das Strebenwerk der internen Rumpfstruktur sichtbar war. Der rechte Arm hing in einem so seltsamen Winkel herab, als sei der Ellbogen zerschmettert. Aber er stand noch aufrecht, und er kam näher. So zugerichtet, wirkte er noch bedrohlicher als vor ihrem Angriff.
»Mac!« schrie sie und konnte die beginnende Hysterie in ihrer Stimme selbst erkennen. »Ich will hier weg, Mac.«
»Noch dreißig Sekunden, Samantha.«
Die beiden offenen Kästen auf den Schultern des feindlichen Mechs spien weißen Rauch. Ein Dutzend kleine, dicke Raketen - weiß, mit grellroten Sprengköpfen - schossen aus den Rohren, sechs aus jeder Lafette. Sie sah sie kurz zittern, dann hatten sie offensichtlich ihr Ziel erfaßt und jagten in kerzengerader Linie heran.
»Ich habe keine drei Sekunden, Mac. Raketen im Anflug.« Sie sah die Projektile näher kommen. Sie zogen überraschend dünne Kondensstreifen hinter sich her. Sie stählte sich für den Einschlag...

18
    Der Einschlag der Raketen war furchtbar, apokalyptisch - es war, als wäre Samantha der Himmel auf den Kopf gefallen. Das Cockpit hallte wie ein Gong. Es war ein einziger, überwältigender Schlag, als wären alle zwölf Raketen in einer perfekt getimten Salve gleichzeitig detoniert. Sams Kopf schlug gegen das Kanzeldach, und ein greller Lichtschein explodierte in ihrem Schädel, gefolgt von Dunkelheit.
    Sie erwachte ein paar Sekunden später. Als erstes spürte sie den Schmerz, ein brutales Hämmern in der rechten Schläfe und ein schärferes, loderndes Reißen im linken Knie. Einen furchtbaren Augenblick lang wußte sie nicht, wo sie war, was geschehen sein konnte. Dann schlug die Erinnerung über ihr zusammen und verlieh der Szenerie, die sie umgab, einen Sinn.
    Das Cockpit lag auf der linken Seite. Offensichtlich war der Mech gestürzt oder von den Raketentreffern umgeworfen worden. Falls ihr Sitz über Sicherheitsgurte verfügte, hatte Sam sie nicht gesehen, und als der riesige Roboter aufgeschlagen war - Mama mia, was muß das für ein Schlag gewesen sein! Fünfzig Tonnen über sechzig Fuß... -, war sie hart mit dem Kopf gegen die Seitenwand geschlagen. Ich kann froh sein, daß ich mir nicht den Hals oder den Schädel gebrochen habe, erkannte sie schaudernd. Der Querstab des Gashebels bohrte sich schmerzhaft in ihre Rippen. Sie fluchte und wälzte sich zur Seite.
    Es war dunkel im Cockpit. Das einzige Licht kam von den wenigen noch funktionierenden Schaltern und Datenanzeigen. Der Hauptbildschirm und die Radaranzeige waren beide dunkel. Zwei Warnschalter glühten dunkelrot.
    Was ist mit dem Funk? fragte sie sich. Plötzlich erfüllte dieser Gedanke ihr Bewußtsein. Sie griff hinüber und drückte mehrmals auf den Sprechknopf des Funkgeräts. Der Lautsprecher blieb stumm - kein Rauschen, kein elektronisches Knacken, wenn sie das Mikro einschaltete. Das bedeutete nicht notwendigerweise, daß sie nicht mehr senden konnte, machte sie sich Hoffnung, nur, daß sie nicht empfangen konnte.
    Sie schaltete das Mikro wieder ein. »Control von Dooley One.« Sie versuchte, die Stimme emotionslos und berufsmäßig zu halten. Zu ihrem Bedauern mußte sie erkennen, daß es ihr nicht gelang. »Ich bin noch ganz, aber von meinem Gefährt kann ich dasselbe nicht behaupten. Die meisten Systeme scheinen beschädigt oder ausgefallen, und ich würde sagen,

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