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BattleTech 36: Blindpartie

BattleTech 36: Blindpartie

Titel: BattleTech 36: Blindpartie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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angegriffen. Das wird der Generalhauptmann nicht gerne hören.«
    »Er hat keinerlei Anlaß zur Beschwerde. Meine Truppen haben keinen Fuß auf Campoleone gesetzt, bevor ich die Erlaubnis des Planetaren Gouverneurs hatte, der mehr als bereit war, Sie zu verraten. Er war nicht allzu erfreut über seine Zukunftsaussichten als Anhängsel eines untergehenden Sterns, bis ich mich bereit erklärte, seinen Namen aus allen offiziellen Berichten zu halten.«
    Naomi studierte Sun-Tzu und bemerkte, wie er auf jede Art von Verschleierung oder Wortgefecht verzichtete. Er stieß geradewegs zum Kern der Sache vor.
    Seine Präsenz dominierte die Begegnung aus dem Wissen heraus, daß er die Situation tatsächlich völlig in der Hand hatte. Jedesmal, wenn sich die Umstände änderten, bekam sie ein neues Gesicht des Kanzlers zu sehen, und immer war es das, welches Sun-Tzu ihr zeigen wollte. Aber nicht diesmal. Hier schauspielerte niemand außer Präzentorin Aziz. Und wenn Danai hier gewesen wäre, hätte sie Sun-Tzu nicht länger als jemanden abtun können, der keine nähere Beachtung verdiente. Ohne Zweifel war genau das der Grund, aus dem Danai die Ablenkungseinheit befehligte, die den größten Teil der Verteidiger fortgelockt hatte.
    Aber was mache ich dann hier? Naomi hatte das Gefühl, eine eisige Hand streiche über ihren Nacken. Ihr schauderte. Sie fühlte sich nicht mehr unparteiisch genug, diese Frage zu beantworten.
    Präzentorin Aziz nickte wie eine Schachspielerin, die einen guten Zug des Gegners anerkannte. »Gouverneur Searcy war schon immer ein Schwächling. Das mag Euch eine gewisse Gnade im Hinblick auf die Anwesenheit canöpischer Truppen hier bringen, aber nicht, was den unprovozierten Angriff auf uns angeht. Ihr könnt uns nichts nachweisen.«
    Sun-Tzu zuckte die Achseln. »Das ist nicht mehr von Bedeutung. Die Marianische Hegemonie hat ihren Lieferanten verloren, und ohne Sie wird ihr Vorrat an neuer Technologie stetig abnehmen. Canopus andererseits lernt die Grundlagen jüngster technischer Fortschritte kennen und wird sich bald selbst beschützen können.« Ein leises Lächeln trat auf Sun-Tzus Lippen, reichte aber nicht bis zu seinen Augen. »Mit Thomas werde ich fertig.«
    Einen Augenblick lang verschleierte Zweifel Demona Aziz' Blick, aber sie ließ ihre berechnende Maske der Höflichkeit keinen Augenblick verrutschen. »Ich glaube tatsächlich, daß es Euch gelingen wird, mit Thomas Marik fertigzuwerden. Ihr habt euch eindeutig als findiger erwiesen, als ich es jemals erwartet hätte.«
»Vielen Dank für dieses Vertrauen.« Sun-Tzus
    Stimme war kalt wie Eis.
»Aber jetzt können wir einander helfen«, stellte die
Präzentorin schnell fest. »Die Toyama kann Euch mehr
Einfluß auf die Angelegenheiten Haus Mariks verschaffen, und mit Eurer direkten Unterstützung wäre es mir möglich, Blane die Führung in Blakes Wort streitig zu machen. Natürlich wäre ich bereit, Euch zum Ausgleich für die begangenen Fehleinschätzungen der Toyama Zugeständnisse zu machen.«
Sun-Tzu legte den Kopf zur Seite, als erwäge er das Angebot, und fragte: »Aber was ist mit Astrokazy? Die Nachricht wird sich ausbreiten.«
»Lastet das Ganze Thomas Marik an. Oder droht damit. Allermindestens könntet Ihr Eure Vermählung mit Isis auf diese Weise forcieren.«
Naomi versteifte sich unwillkürlich. Sie wußte, daß Sun-Tzus Verlobung sie persönlich nicht hätte berühren dürfen, und plötzlich machte es ihr Sorgen, daß dies doch der Fall war.
»Blakes Wort weiß wirklich, wie man einen Vorteil aus Ereignissen zieht, nicht wahr?« fragte der Kanzler. »Selbst aus den eigenen Fehlschlägen.«
Demona las eine gewisse Anerkennung aus Sun-Tzus Stimme und entspannte sich ein wenig. Als sie wieder das Wort ergriff, lag große Überzeugung darin. »Wir sind wahre Überlebenskünstler, Sun-Tzu Liao. Blakes Wort könnte Euch gute Dienste erweisen.«
Bevor Naomi reagieren konnte, zog Sun-Tzu Liao einen Nadler aus dem weiten Ärmel seiner roten Amtsrobe und richtete ihn auf Demona Aziz. Die erste Nadelsalve zerfetzte ihre Schulter und ihren Hals. Er zog den Abzug noch zweimal durch und feuerte beide Schüsse in ihre Brust. Sie schlug hart auf dem Boden auf, als Sun-Tzu die Waffe einem Todeskommandosoldaten reichte. »So erweist du mir den besten Dienst«, stellte er fest und blickte auf die Leiche hinab.
Das blutüberströmte Gesicht Demona Aziz' starrte Naomi Centrella aus toten Augen an. Naomi hatte dem Tod noch nie so direkt ins Auge

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