BattleTech 37: Loyal zu Liao
auszuführen, beginnend mit der morgigen Mitternacht. Die Anfrage kam vor drei Stunden im Namen des Volkes von Kaifeng vom Planetaren Gouverneur Teresa Larsen herein.«
»Lassen Sie mich erklären, warum wir diese Bitte erfüllen werden«, sagte Ty, die Fragen vorwegnehmend. »Die Liao-Familie ist sehr stolz auf ihre chinesische Herkunft. Sie haben die alten Religionen zwar nicht aktiv gefördert; Sie wissen aber, daß jeder Kanzler die Feier der traditionellen chinesischen Feste ermutigt hat. Dies ist darin begründet, daß die Menschen regelmäßig eine Möglichkeit zur Ausgelassenheit brauchen. Nun, ein Teilziel ist, Kaifeng zu befrieden und in Capellas Schoß zurückzuführen. Wir müssen den Menschen zeigen, daß sich ihr Leben unter unserer Herrschaft nicht dramatisch ändern wird.« Ty lächelte. »Das liefert uns die günstige Gelegenheit.«
»Ich glaube, daß wir aus diesem Ereignis auch weitere Vorteile ziehen können. Hier ist also mein Vorschlag. Wir starten eine Großoffensive gegen Tarrahause, beginnend um neunzehn Uhr morgen nacht. Damit haben wir fünf Stunden, bevor die Waffenruhe in Kraft tritt. Wenn wir Glück haben, wird der feindliche Kommandeur so kurz vor der Waffenruhe keinen Angriff erwarten.«
Ty machte eine Pause, wartete ab, was die anderen sagen würden. Thom Lindell griff die Idee als erster auf. »Die Offensive kann unmöglich in so kurzer Zeit die Stadt einnehmen, aber sie kann die Verteidiger immens schwächen.« Er nickte, eine für ihn ganz uncharakteristische Geste der Zustimmung - dann sah er Ty gerade ins Gesicht. »Wir beenden unseren Angriff kurz vor Mitternacht?« Ty nickte. »Und wenn ihre Truppen auf uns feuern, während wir uns zurückziehen?«
Ein Lächeln kehrte auf Tys Gesicht zurück. »Genau darauf hoffe ich. Wenn sie nach null Uhr auf uns feuern, haben sie die Waffenruhe gebrochen, und wir können die Offensive weiterführen und in die Stadt vorrücken. Und wir können die Schuld daran der Kaifeng-MSM und ihren Söldnerfreunden geben.«
Jeder stimmte dem Plan zu, und damit war das Treffen beendet. Ty Wu Non hielt Thom Lindeil und Terry Chan allein durch Augenkontakt an ihren Plätzen. Nachdem die anderen hinaus waren, nickte er beiden zu. »Ich erwarte, daß die Offensive auch nach Mitternacht weitergehen wird. Es interessiert mich nicht, wie«, sagte er, seine Stimme war nur noch ein Flüstern, »aber dies könnte die Chance sein, die wir brauchen. Finden Sie einen Weg, den Gegner dazu zu bringen, die Waffenruhe zu brechen.«
16
Die Zone, Tarrahause
Distrikt Tarrahause, Kaifeng
Souveränität Sarna, Chaos-Marschen
23. Juli 3058
Aris lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, mit einer Hand umfaßte er sein Glas, die andere hielt er betont unverdächtig unter dem Tisch, als ob er dort eine Waffe versteckt hielte. Es starrte auf die dunkle Flüssigkeit in seinem Glas. Etwa jede Minute hob er die Augen und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Er hielt nach einer Gefahr oder einer Gelegenheit Ausschau, und sein Blick schien niemals Gesellschaft einzuladen. Eine solche Erscheinung und ein solches Verhalten waren dem Wirt dieser Bar vertraut. Beides paßte zu einem Haus, wie Monte's, und Aris begann sich hier viel zu wohl zu fühlen.
Es hatte ihn überrascht, wie schnell er sich unter die unterdrückten, aber an das Leben auf der Straße angepaßten Bürger der Zone mischen konnte, ohne aufzufallen. Der Ort und die Menschen erinnerten ihn frappierend an seine frühe Jugend auf Randar. Er fühlte sich allerdings allein, da er nicht daran gewohnt war, von der Familie des Hauses Hiritsu getrennt zu sein. Aber er fühlte sich nicht länger ängstlich oder deplaziert.
Aris suchte erneut die spärlich beleuchtete Bar ab. Von seiner Nische aus hatte er die beiden Türen und den Großteil des Raumes gut im Blick. Hier hingen vornehmlich Jüngere herum, und als es später Nachmittag wurde, zog das Geschäft an. Immer noch kein Anzeichen von Li Wynn, obwohl er versprochen hatte, innerhalb von zwei oder drei Stunden zurück zu sein. Er mußte ein paar mögliche Geschäfte auskundschaften, hatte er gesagt. Aris sah ein paar andere Typen, denen er in den letzten Tagen vorgestellt worden war, aber sie gingen ihren eigenen Angelegenheiten nach und überließen Aris sich selbst.
Drei Tage. Den ersten Tag hatte Aris damit zugebracht, ein bißchen Geld aufzusammeln und sich ein paar andere Klamotten neben der Strandkleidung zu kaufen. Er hatte auch herausgefunden, daß selbst
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