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BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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etwas so einfaches wie ein Visiphonanruf nicht nach Franklin oder Beijing durchkam. Den Plan konnte er also vergessen. Am nächsten Tag hatte er es mit Amateurfunk probiert, nur um festzustellen, daß alles, was leistungsstark genug war, um Beijing zu erreichen, überwacht wurde. Natürlich würde auch das lokale Radio nicht auf das Hiritsu-Radionetz abgestimmt werden. Wenn er versuchen würde, Radiokristalle zu kaufen, die für das richtige Frequenzband, das für den militärischen Gebrauch reserviert war, geeignet waren, würde er zuviel Aufmerksamkeit erregen. Aris würde sie stehlen müssen, oder er müßte Li überreden, ihn mit dem hiesigen Schwarzmarkt in Kontakt zu bringen.
    ComStar stand seit gestern nachmittag auch nicht mehr als Option zur Verfügung. Da Haus Hiritsu die Kontrolle über Franklin und Beijing besaß, war das Schicksal von Kaifeng ungewiß. ComStar hielt sich aus dem Konflikt heraus, blieb neutral, da man befürchten mußte, diejenige Seite, die irgendwann gewinnen würde, zu verärgern. Oh, man sorgte immer noch für die Kommunikation mit der Außenwelt, die Preise für HPG-Nachrichten waren jedoch angepaßt an das, was Gefahrbereichstransmissionen genannt wurde. ComStar verweigerte jedoch jede Übertragung zwischen den Städten. Aris könnte versuchen, ein Signal über Randar an Franklin zu übermitteln, aber das würde mehr Zeit und natürlich auch mehr Geld verschlingen.
    Er fluchte leise über seinem Drink, und erinnerte sich an die Zeiten, in denen Comstar ein wenig selbstsicherer und auch etwas aggressiver war. Blakes Wort hatte sie offensichtlich beunruhigt, insbesondere seit die Anhänger von Blake ihnen Terra abgenommen hatten. Da HPG-Kommunikationen nicht länger ein Monopol von ComStar waren, war es für sie besser, neutral zu bleiben, als die Verliererseite zu unterstützen. Aris erinnerte sich gut an die alten Beschwerden über die Arroganz von ComStar, und wie sehr alle wünschten, daß jemand für Wettbewerb sorgen und ComStar in seine Schranken weisen würde. Nun war ihr Wunsch erfüllt worden.
    Aris entschied sich, noch einen Tag zu warten. Vielleicht konnte er einen Amateurfunksender erwerben und ihn selbst modifizieren. Falls Li die Kristalle für einen auch nur halbwegs akzeptablen Preis bekäme. Wenn nicht, dann müßte Aris ein Fahrzeug stehlen und Tarrahause verlassen, um die Krieger seines Hauses zu suchen. Das hätte er beinahe heute schon getan. Er wäre auch gegangen, wenn er nicht gehört hätte, daß sowohl die Kaifeng-MSM-Kompanie als auch Jacobs Juggernauts, die Söldner, die zum Schutz von Tarrahause eingesetzt waren, vom Schlachtfeld zurückgekehrt waren.
    Li hatte erklärt warum. Er hatte ihm alles über die zweiundsiebzigstündige Waffenruhe erzählt, die um Mitternacht in Kraft treten würde. Die Vorbereitungen für das Fest waren in vollem Gange. Aris hatte die Leute die leuchtendroten Fahnen aufhängen sehen, die immer für die chinesischen Feste verwendet wurden. Er war sich nicht sicher, warum Ty Wu Non einer Waffenruhe zugestimmt hatte. Aber wenn er das getan hatte, dann würde Haus Hiritsu diese Vereinbarung auch achten. Es würde ihn allerdings nicht überraschen, wenn Ty heute nacht noch einen besonderen Vorstoß vorhätte, einen, der kurz vor der Waffenruhe angesetzt sein würde.
    Tief in diese Überlegungen verstrickt, bemerkte Aris Li Wynn nicht, bis dieser schon auf halben Weg zu seiner Nische war. Aris setzte sich auf und beantwortete Lis leichtes Nicken mit einem eigenen. Der größte Teil seiner Aufmerksamkeit war an Lis linker Schulter vorbei auf die Vordertür und den Rest der Bar gerichtet, während er dem jüngeren Mann vertraute, die andere Hälfte im Auge zu behalten.
    »Entschuldigen Sie, daß es so lange dauerte, Aris. Im Büro war es ein bißchen hektisch.«
Aris lächelte bei diesem Anflug von Humor. »Sie sagten, daß es vielleicht Arbeit gäbe. Bessere als morgen in den Menschenmassen am See zu arbeiten?« Er brauchte Geld, und dachte, daß er gute Gelegenheiten finden würde, während die Leute wegen der Drachenbootrennen zum See strömten.
»Viel besser.« Lis Augen waren vor Aufregung ganz groß und glänzend, seine Nasenflügel zitterten und seine Mundwinkel zuckten. Aris konnte ganz leicht in Lis Gesicht lesen und wußte, daß der Bursche glaubte, was er sagte. Er hatte also etwas Großes im Sinn, vielleicht auch außerhalb seiner Klasse. »Vielleicht gut genug, um von diesem Hinterwäldlerplaneten wegzukommen. Und es

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