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BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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stecken, wird sie hochspringen und sie begrüßen. Wir werden uns in den Kanälen verstecken, bis der Spaß vorbei ist. Dann klettern wir raus und sehen nach >Gelegenheitszielen<, wie die Mechjockeys sagen.«
Li lehnte sich über den Vordersitz. »Schauen Sie, ob Sie hier irgendwo einen Vulkan sehen können«, sagte er zu dem Fahrer. »Es ist ein wirklich scheußliches Ding mit einem runden Kopf, dünnem Körper und Armen wie Gewehrläufen. Wenn er nicht innerhalb von, sagen wir, zwei, drei Blocks ist, kommen wir zurück und hängen uns an dieses Biest.« Li setzte sich wieder zurecht. »Der Vulkan gehört unserem Söldnerfreund«, erklärte er Aris. »Er wurde dafür bezahlt, in Juweliergeschäfte und ähnliches zu treten.«
Aris faßte seinen jungen Kumpan hart am Arm. »Li, was geht hier vor? Es ist eine Sache, einen Angriff zu erwarten. Scouts oder Luftpatrouillen können zu dem Schluß kommen, daß einer bevorsteht. Es ist aber eine ganz andere Sache, genau zu wissen, wo der Scheinangriff stattfinden wird.« Aris Gedanken drehten sich. Könnten Funksendungen abgefangen worden sein? Luftaufklärung?
Lis glucksendes Lachen vertrieb diese Gedanken aus seinem Hirn. »Mann, bist du hinterm Mond! Die Kaifeng-MSM weiß Stunden oder sogar Tage vorher von jedem Zug, den die Capellaner um Tarrahause herum machen. Vielleicht sogar um Beijing. Die MechKrieger haben von nichts anderem geredet.«
»Aber wie ist das möglich?« Aris verstärkte unbewußt seinen eisernen Griff.
Li zog seinen Arm weg und rieb die schmerzende Stelle in der Mitte seines Bizeps. »Was ist los mit dir? Die Capellaner haben einen Verräter unter sich, was sonst? Einer ihrer MechKrieger.« Er sah Aris' verblüfften Gesichtsausdruck und lachte wieder. »Das ist Klasse, was?«
17
    Tarrahause
Distrikt Tarrahause, Kaifeng
Souveränität Sarna, Chaos-Marschen
23. Juli 3058
    Im gelblichen Licht der Straßenlampe sah das Innere des Parkhauses aus wie die ausgeweideten Überreste eines Gebäudes, die Stahlbetonwände hatten die weißgraue Farbe alter Knochen. Eine hüfthohe Wand war alles, was die vier Parkebenen vom Draußen trennte.
    Aris fuhr Kyles Auto vorsichtig die letzte Rampe der Garage hoch. Er fuhr ohne Licht und hielt sich von der Nordseite des Gebäudes fern, der Gassenseite, wo sich der Hermes II in seinem Versteck duckte. Neben ihm auf dem Vordersitz bewegten sich fünf große Glasflaschen, sie klirrten gegeneinander. Aris roch den Farbverdünner, mit denen die Lumpen, die die Molotowcocktails verstopften, getränkt waren. Der ätzende Geruch stach in seine Nase und verursachte ihm Kopfschmerzen.
    Kyle und Li Wynn hatten den Vulkan nicht so schnell finden können und das Auto daher in der Nähe des Hermes II verlassen. Jeder bekam einen Metallhaken, mit dem man einen Kanaldeckel anheben konnte, und dann zerstreuten sie sich in verschiedene Richtungen, um sich zu verbergen. Der Plan war einfach. Warte bis der Lärm vorbei ist, dann komm wieder hoch und mach einen Einkaufsbummel.
    Aber Aris hatte eigene Pläne. Er war zum Wagen zurückgegangen und hatte ihn kurzgeschlossen. Dann fuhr er zu einem nahe gelegenen Baumarkt und einem Supermarkt. Die Glasflaschen waren ursprünglich mit Essig gefüllt gewesen. Den ersetzte er durch Farbverdünner in Industriekonzentration sowie einem flüssigen Reinigungsmittel. Eine Rolle Klebeband, ein Wegwerffeuerzeug und ein kaputter Besenstiel vervollständigten seinen Einkauf. Er beeilte sich, denn er befürchtete, daß Haus Hiritsu mit seinem Angriff beginnen würde, bevor er in Position war.
    Aris' Plan sah vor, sich seinem Haus auf dem Schlachtfeld anzuschließen.
Die vierte Parkebene war das Dach, eine offene Fläche - abgesehen von der dünnen Betonwand, die an den Seiten entlanglief. Von den anderen Gebäuden im Umkreis war keines so hoch, außer dem einen genau gegenüber der Gasse, ein Ziegelsteingebäude mit einer Reklametafel für den hier produzierten Softdrink. Aris wendete den Wagen, so daß er mit Fahrtrichtung zur Rampe stand.
Er zerschmetterte mit dem Ellbogen die Innenbeleuchtung des Wagens, zischend zog er den Atem ein, als ein Stück der Verglasung ihn durch seine dünne Jacke hindurch schnitt. Dann öffnete er die Tür und stieg aus. Alles schien in Ordnung. Er lauschte angestrengt, ob er schon den donnernden Tritt näherkommender BattleMechs hören konnte. Aber da waren nur die üblichen Geräusche einer nächtlichen Stadt, zu denen auch das Hupen in der Ferne gehörte. Vielleicht ein paar

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