BattleTech 37: Loyal zu Liao
Wand
langschrappendes Auto zurückzuhalten und nicht
einen Wagen, der mit Höchstgeschwindigkeit dagegenfuhr. Das Auto brach durch die Wand und flog in
hohem Bogen vom Gebäude weg und landete direkt
auf dem Hermes IL Aris hatte auf den Kopf gezielt und
wäre glücklich gewesen, wenn das Auto auch nur zehn
Meter neben dem Mech auf dem Boden aufgekommen
wäre. Der Wagen traf den Mech jedoch von hinten,
genau über dem linken Hüftgelenk. Leicht aus der Balance gebracht, versuchte der Pilot gerade, sich wieder
zu fangen, als der Wagen auf dem Pflaster der Gasse
auftraf. Wie Aris gehofft hatte, zerplatzte der Tank,
und die Flammen, die bereits im Kofferraum und im
Tank selbst loderten, entzündeten den Treibstoff. Der
Tank explodierte, warf den Wagen in die Luft und wieder gegen den Hermes IL Der Hermes stürzte nicht, aber
er taumelte aus der Gasse und fiel beim Versuch, das
Gleichgewicht wiederzufinden, auf ein Knie.
Aris zündete die Stofflumpen an zweien der Flaschen an, während die Explosion die Nacht erhellte und die Flammen aus der Gasse im Norden des Parkhauses zum Himmel schössen. Mit den brennenden Flaschen in der Hand rannte Aris zu der durchbrochenen Sicherheitswand und blickte hinunter. Der Hermes II kam gerade wieder auf die Beine. Aris warf erst den einen Molli und dann den anderen in seine Richtung. Der erste explodierte an der Schulter. Das verursachte keinen Schaden, aber Aris hatte die Mollis auch als Markierungen gedacht, damit die Krieger Haus Hiritsus in der dunklen Nacht ein Warnzeichen hätten. Aber dann zerschellte der zweite an der Seite des MechKopfes, und die Flammen schlugen über den Sichtschirm des Cockpits.
Was MechKrieger am meisten fürchteten, war, in einem brennenden Mech gefangen zu sein. Es war schlimm genug, von einem Flammer oder Infernoraketen angegriffen zu werden. Aber wenn Feuer von Infanterie sie bedrohte?
Als der Hermes II wieder in die Gasse trat, rannte Aris schon los, bevor sein linker Arm noch hochkam. Der Mech war mit einer 50-mm-Autokanone in seinem rechten Torso und einem mittelschweren Laser in seinem rechten Arm ausgerüstet. Man verschwendete solche Waffen jedoch nicht für unbewaffnete Infantristen. Bekämpfe Feuer mit Feuer. Der Flammer in seinem linken Arm schoß einen Flammenstrahl ab, der über die ganze Seite des Parkhauses strich und wegen der offenen Bauweise die zweite und dritte Ebene in Flammen hüllte.
Aris fühlte die Hitzewelle, die den Flammen vorausging, die ihn jagten, und hechtete hinter eins der wenigen geparkten Autos, die auf dieser Parkebene standen. Er hatte dem Hermes II das Überraschungsmoment genommen, ihm vielleicht sogar ein wenig Schaden zugefügt und sogar seine erste Attacke auf sich gezogen. Er war sich nicht sicher, was er sonst noch für den Hurone hätte tun können. Er rollte sich zu einem Ball zusammen, als die ersten Flammenzungen über ihn hinwegstrichen. Hoffentlich hatte er genug getan.
Raven Clearwater schlug mit einem kräftigen Tritt ein weiteres Loch in die Seite des Gebäudes. Für einen kurzen Augenblick stellte sie sich vor, daß Terry Chan drinnen war, schämte sich aber sofort für ihren Gedanken. Sie mochte Terry Chans Führungsstil nicht oder ihr respektloses Verhalten gegenüber Aris Sung, als er Kompanieführer war. Aber das gab ihr nicht das Recht, einem anderen Krieger ihres Hauses Böses zu wünschen. Vielleicht war sie auch nur verärgert, weil Terry Chan Ravens Lanze für den Scheinangriff eingesetzt hatte und nicht Jill McDaniels.
Nach den üblichen Regeln des Hauses hätte es der dienstjüngste Offizier sein sollen, der den unbedeutenderen Angriff anführte. Eine List. Aber Kompanieführer Chan hatte die Wichtigkeit eines genauen Timings betont. Dann war da noch die Anweisung Senior-Kompanieführer Lindells, daß die Operation von einer ganzen Lanze durchgeführt werden sollte, und Jill kommandierte nur drei Mechs. So war es eigentlich niemandes Fehler, daß sie hier war und nicht die MechHangar angriff. Jedenfalls wenn sie sich nicht selbst die Schuld dafür zuschreiben wollte, daß sie Kompanieführer Sung nicht beschützen konnte. Aris wäre vielleicht in der Lage gewesen, nach dem Hinterhalt bei der Brücke über den Jinxiang wieder die Initiative zu ergreifen, und die Ereignisse wären dann wohl anders verlaufen.
So waren Raven und ihre Lanzenkameraden zu einer dünnen Linie ausgestreckt und näherten sich von Nordwesten der Stadt. Thom Lindell hatte diesen Punkt ausgewählt, weil er einer
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