BattleTech 37: Loyal zu Liao
Nachtbummler auf dem Weg nach Hause.
Oder vielleicht einige Mitternachtskunden, die auf den Beginn der Einkäufe warteten.
Aris nahm eine der Flaschen auf und begann mit der Vorbereitung des Autos. Er öffnete den Kofferraum und klemmte ein kleines Stück des Besenstiels in das Scharnier, um ihn offen zu halten; dann fixierte er ihn mit Klebeband. Daraufhin entfernte er den Lumpen aus der Flasche und schüttete die Hälfte der stinkenden und klebrigen Flüssigkeit auf die Reifen und die Unterseite des Tankes. Danach verschloß er die Flasche wieder und legte sie in den Kofferraum. Als letztes nahm er den Tankdeckel ab und ließ ihn auf dem Boden liegen. Aris schaute sich um. Er lauschte. Nichts. Alles, was er jetzt noch tun konnte, war zu warten und zu hoffen, daß er genug getan hatte.
Er mußte nicht lange warten. Es dauerte keine fünf Minuten, bis er in der Entfernung hörte, wie unter dem Gewicht eines BattleMechFußes der Beton aufriß. Es gehörte zum Training eines MechKriegers Haus Hiritsus zu wissen, welche Anzeichen eine Annäherung ankündigten. Ein Tritt auf betonierte Wege war immer ein sicheres Zeichen. Diesmal war es Absicht, da war Aris sich sicher. Schließlich war es ein Scheinangriff. Sie wollten der Stadt ihre Anwesenheit ankündigen und so die BattleMech-Patrouillen von den MechHangars anziehen. Sie wissen nicht, daß die Patrouille bereits hier ist.
Wie zur Bestätigung von Aris' Gedanken war ein anderer krachender Laut zu hören. Dieses Mal von Ziegelsteinen und Glas, als ein Mech eine Gebäudewand eintrat. In der Ferne war ein Schellen zu vernehmen, wie von einer Alarmanlage. Li Wynn und seinen Freunden wird das gefallen, dachte Aris, als er die Lärmquelle lokalisiert hatte. Zwei Blocks entfernt kam ein Hurone die Straße herunter. Er trat absichtlich auf ein geparktes Auto. Das Quietschen und Krachen sich verbiegenden Metalls und zerschlagenen Glases hallte die Straße herunter.
Raven Clearwater, dachte Aris, oder Lynn Trahn. Sie waren die Piloten der Huronen in seiner Kompanie. Wer auch immer es war, er lief auf jeden Fall genau in den Hinterhalt. Bevor er die Straßenkreuzung erreichte, käme er an der Gasse und dem wartenden Hermes II vorbei.
Vor einem Augenblick noch hatte Aris alle Zeit der Welt, und jetzt ging es um jede Sekunde. Er sprang zurück zum Auto und rollte es die Rampe hinunter auf die dritte Ebene, dann suchte er sich die längste Strecke aus, die auf den Kopf des Hermes II zeigte. Die meisten anderen Fahrzeuge in der Garage befanden sich auf der ersten Ebene, und so war Aris in der Lage, sich in die südöstliche Ecke zu drücken und Kyles Auto nach Nordwest auszurichten, so daß er die ganze Diagonale der Ebene zur Verfügung hatte. Er nahm die vier Überraschungscocktails aus dem Wagen und stellte sie weit genug weg an die Westwand. Dann kehrte er zurück und zerschlug die halbvolle Flasche im Kofferraum.
Aris konnte jetzt jeden Fußtritt des 50-TonnenHiritsu-Mechs hören, der die Straße herunterkam. Alle paar Sekunden pausierte er, um entweder ein Gebäude oder ein Auto zu beschädigen. Aris versicherte sich, daß die Räder alle gerade standen, und fixierte dann die Lenkung des Wagens, indem er mit Klebeband das Steuerrad mit dem Armaturenbrett verband und dann das Klebeband einige Male um den Drehpunkt der Lenksäule wickelte. Danach rannte er um das Auto und setzte mit dem Wegwerffeuerzeug die Räder, den Tank und den Kofferraum in Brand.
Jetzt ließ er sich auf der Ecke des Fahrersitzes nieder, hielt die Tür mit einem Fuß auf und setzte den Wagen in Bewegung. Er überprüfte noch einmal die Fahrtrichtung. Dann stampfte er mit dem Besenstiel auf den Gashebel und verkeilte ihn gegen den Sitz, so daß der Wagen förmlich nach vorne sprang. Aris hatte für Kurskorrekturen keine Zeit mehr und warf sich aus dem Auto.
Die Ellbogen an die Hüfte gepreßt und die Fäuste an den Schläfen, rollte Aris sich ab, als er auf dem Boden des Parkhauses auftraf. Er schlug mit dem Hinterkopf härter als beabsichtigt auf. Ein Stück Haut und Haare wurden abgeschürft, und Aris drohte, in Bewußtlosigkeit zu versinken. Er stoppte mit einem Schlag der flachen Hand auf den Boden ab. Er schüttelte seine Benommenheit ab und rannte stolpernd zu den vier
Cocktails an der Wand, als der Wagen die Sicherheitswand der dritten Ebene durchbrach.
Aris kam niemals dazu, sich das Ergebnis seiner Arbeit anzusehen. Die Wand war nur wenige Zentimeter
dick. Sie war nur dazu bestimmt, ein an der
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