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BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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ist das fast zu alt. Der Unterschied zwischen uns ist, daß ich einen Blutnamen und eine angemessene Einheit besitze. Das gibt mir die Chance, weiter als Kriegerin zu dienen, während auf dich der Schrotthaufen wartet.«
Trent biß sich auf die vernarbte Unterlippe. »Ich hätte diesen Blutnamen bekommen sollen, aber ich wurde von rückgratlosem Abschaum darum betrogen - wie du genau weißt.«
»Ah, ja, dein Blutname. Ich habe dir nie erzählt, wie dein guter Freund Benjamin Howell mich an deiner Stelle vorgeschlagen hat, oder doch?«
Das traf ihn völlig überraschend. »Du hast meine Nominierung bekommen!«
»Aye, das habe ich. Benjamin Howell hatte es sich mit Khan Osis gründlich verdorben. Um meine Taten auf Tukayyid zu vergelten, erhielt ich, eine lupenreine Kreuzritterin der Howell-Blutlinie, deinen Platz im Blutrecht. Das muß dich doch von innen heraus auffressen, Trent, frapos?«
Er antwortete nicht.
Jez lachte. »Du hättest einen Konflikttest verlangen sollen, Trent. Aber du bist in Wahrheit eine klägliche Gestalt. Du kauerst dich zusammen wie ein Freigeborener und läßt dich von den Ereignissen treiben wie ein Blatt im Wind. Was für ein Glück, daß du auch im Gestampfe versagt hast.«
»Dahinter hast du doch auch gesteckt, Jez, oder etwa nicht? Ich konnte es nie beweisen. Bis heute.« »Es ist mir gleichgültig, was du denkst, du und deine Schlampe von einer Leibeigenen. Ich nehme an, sie hat die Spuren meiner kleinen Überraschung entdeckt, frapos?«
»Es geht hier nicht um sie, Jez. Es geht um dich.« »Falsch, Trent. Ich habe den Blutnamen, von dem du geglaubt hast, er gehöre dir. Ich habe die Befehlsposition, die dir zugestanden hätte. Ich stehe in ausgezeichnetem Ruf, während du das Gespött des Clans bist. Dafür hast du in dem Augenblick gesorgt, als du dich entschlossen hast, Sterncolonel Moon wegen der erbärmlichen Freigeburten in Chinn herauszufordern. Von da an war jedem Parder-Offizier klar, daß dir das Herz des Nebelparders fehlt.«
»Wahre Krieger auszusenden, damit sie Unschuldige töten, selbst Freigeburten, ist falsch.«
Wieder lachte Jez leise. »Hältst du das wirklich für eine isolierte Handlungsweise des Sterncolonels, oder glaubst du womöglich sogar, Khan Lincoln Osis hätte nichts davon gewußt? Unsere Führer wußten, was wir taten - sie erwarteten es. Selbst du kannst so naiv nicht sein.«
Trent hörte ihr mit sinkendem Mut zu. Mein ganzer Clan steht gegen mich. Für die Pläne Jez' und Paul Moons wird jede Wahrheit zurechtgebogen. Es war wie ein Krebsgeschwür, eine schleichende Krankheit, die dem Clan seine innere Stärke raubte. Das ging über Ehre, über Clanrecht hinaus. Hier ging es um mehr als das Leben eines einzelnen Kriegers. Es ging ums Wesentliche, um die Erfüllung der Vision Nicholas Kerenskys für sein Volk.
Er mußte an Judith denken, daran, wie sie ihm gesagt hatte, daß es einen Ausweg gab, daß er eine Wahl hatte. Im Brian-Kastell hatte sie mit ihm über andere Möglichkeiten gesprochen, andere Wege, Ehre zu gewinnen. Er wußte, daß er diesen Augenblick in einen Sieg umkehren oder untergehen mußte.
Die Entscheidung fiel ihm leicht, so leicht, daß Trent sich unwillkürlich fragte, ob er sie nicht in Wahrheit schon Wochen zuvor getroffen und nur einen Anlaß gebraucht hatte, um sie zu vollenden. Er schwenkte den Waldwolf zu den Überresten von Jez' Kriegsfalke herum, starrte auf ihr nur zwölf Meter entferntes Cockpit. »Ein Kreis der Gleichen, frapos?«
»Wir sind nicht gleich«, spottete sie, »und werden es auch nie sein. Ich bin eine Blutnamensträgerin. Ich brauche deine kläglichen Ansprüche auf Gerechtigkeit nicht zu beachten.«
»Wie immer hast du recht, Jez«, stellte Trent fest und zog das Fadenkreuz auf das Kanzeldach des Kriegsfalke. Ohne zu Zögern löste er alle Laser seiner Maschine zu einer vernichtenden Breitseite aus. Das Kanzeldach des Kriegsfalke schien sich zu verformen, bevor das Cockpit einen Sekundenbruchteil später implodierte. Die Impulslaser hämmerten durch das Innere der Kanzel. Nach diesem Lichtbombardement würde später kaum noch etwas von Jez' Leichnam zu bergen bleiben. Rauch quoll aus dem Loch, wo sich eben noch das Cockpit des Kriegsfalke befunden hatte, dann kippte er nach vorne, als verneige er sich vor Trent. Pos, fez, wir sind nicht gleich. Ich lebe, und du nicht.
Er starrte den Kriegsfalke eine Minute lang an. Dann schaltete er das Kommsystem auf den Techkanal. »Sterncaptain Trent an Technische Abteilung.

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