BattleTech 38: Exodus
gebraucht wurden. Es beruhigte ihn, daß sich seine Leibeigene dort draußen in der Nähe des Kampfes befand, der ihr so lange vorenthalten worden war.
Trent war überrascht gewesen, als Jez ihn in ihr Gebot eingeschlossen hatte, aber dann hatte er sich klargemacht, daß genau das sich zu ihrem Vorteil auswirken konnte, falls seine Ahnung sich als falsch erwies. Es war kein Aspekt ihres Führungsstils, den er sonderlich bewunderte, aber er fing an, ihn nur zu gut zu verstehen. Es entsprach nicht dem Wesen des Clans, wie er ihn verstand, aber vielleicht veränderte dieses Wesen sich und ließ ihn und seine Sicht der Dinge hinter sich.
Plötzlich flammten vier neue Sterne am Abendhimmel auf, schnelle Kometen oder Meteore, die von Westen auf den Sumpf zuschossen. Landungsschiffe. Sie kamen bewußt während der Nacht herunter, damit die Flammen ihrer Fusionstriebwerke in Dörfern und Städten der Umgebung gesehen wurden. Zumindest für eine Weile würde sich die Nachricht von der Rückkehr des Kombinats nach Hyner wie ein Lauffeuer ausbreiten. Trent verstand, und er sah hocherfreut, daß die Schiffe sich in seine Richtung drehten. Er bewegte die Hand zu den Reaktorkontrollen des Waldwolf. Noch nicht. Der Plan sah vor, daß die Parder erst angriffen, nachdem die Schiffe ihre Ladung ausgeschifft hatten.
Die hellen Lichter der Landungsschiffe kamen genau über ihnen zum Stillstand, und Trent sah zahlreiche kleinere Lichtpunkte rings um ihre Silhouetten aufleuchten. BattleMechs. Die Söldner-Maschinen sprangen mit Düsentornistern ab und landeten keinen Kilometer von Trents Position entfernt im Sumpf. Als eines der Landungsschiffe direkt über ihm vorbeiflog und sich wieder entfernte, leckte er sich im Innern des Neurohelms seine halb zerstörte Lippe. Um so besser. Unsere Beute wird nicht so leicht entkommen können.
Jez' Stimme drang aus dem Lautsprecher. »Du hast ihr Landeziel gut erkannt. Wenn die Schlacht verläuft, wie wir es erwarten, erwähne ich es möglicherweise dem Sterncolonel gegenüber. Jetzt ist es erst einmal Zeit, daß du dich des Parders würdig erweist. Angriff.«
Trent gab seinem Stern das Zeichen, loszuschlagen. Mit eiskalter Präzision fuhr er den Reaktor des Waldwolf hoch und spürte, wie aus der Maschine tief unter seiner Kanzel eine Energiewoge durch den OmniMech brandete. Die Signallämpchen der Wärmetauscher leuchteten eine Sekunde später auf und warfen bizarre Farbmuster durch das halbdunkle Cockpit. Trent hatte das Gefühl, der Mech sei eine Erweiterung seines eigenen Körpers.
Er griff nach den Steuerknüppeln und setzte den Kampfkoloß in Bewegung. Links und rechts von ihm zog der Rest seines Sterns in die Schlacht.
16
Verlassene Methanraffinerie,
Sümpfe westlich von Warrenton, Hyner Nebelparder-Besatzungszone
5. April 3055
Ein Schrapnellhagel prasselte über Trents Waldwolf als er sich auf die knietief im schwarzen Sumpfwasser stehenden Überreste des Söldner Orion stürzte. Der Mech hatte fast die gesamte Panzerung verloren, und Flammen leckten über seinen Torso und sandten dicke Rauchschwaden in den Abendhimmel. Trents Strahlund Impulslaser bohrten sich in das Gebiet, aus dem die Flammen schlugen, und zerfetzten die Interne Struktur der Maschine noch zusätzlich.
Der Orion -Pilot versuchte, rückwärts auszuweichen, in der Hoffnung, dem Waldwolf zu entkommen, der ganz in der Nähe auf festem Land aufragte, aber die Bewegung kostete ihn den Rest an Balance, über den er bis dahin noch verfügt hatte. Der Mech kippte vornüber in das dunkle Wasser, aus dem zischender Dampf aufstieg, als das heiße Metall versank. Der Sumpf schloß sich über dem Mech, und aus seinen Tiefen ertönte ein tiefes Grollen, gefolgt von einer riesigen Luftblase.
Trent drehte den Torso des Waldwolf auf der Suche nach neuen Gegnern und überprüfte die Nahortungsdaten auf dem Sekundärmonitor. Die Sensoren zeigten die grausame Wahrheit. Das Söldnerbataillon war in den Kessel der Nebelparder gesprungen, hatte dann aber mit ganzer Kraft versucht auszubrechen. Vor ihm lag ein Tümpel, umstanden von dichtem Wald, und dahinter befanden sich die Überreste seiner Einheit. Lior war von dem Orion abgeschossen worden, den Trent gerade erledigt hatte, und Laurel war ausgestiegen, als er zuletzt auf den Schirm gesehen hatte. Er hatte keine Ahnung, was aus Styx geworden war, aber er ging davon aus, daß der junge Krieger kurz vor dem Ende stand, wenn es ihn nicht schon erwischt hatte. Die Signale der beiden
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