BattleTech 39: Heimatwelten
Argument, und wert, beachtet zu werden. Ich nehme an, du wirst in den Planungsbesprechungen auf diese Details achtgeben und mich über alles, was dort vorgeht, auf dem Laufenden halten.«
»Natürlich, Archon. Sharon Byran wird in den Besprechungen unsere Interessen vertreten, und ich werde dafür sorgen, daß sie über Ihre Wünsche informiert wird.« Nondis Stimme zitterte ein wenig unsicher. »Entsprach meine Antwort nicht Ihren Erwartungen?«
»O nein, sie entsprach exakt meiner Erwartung. Deshalb bist du meine Militärberaterin.« Katrina wandte sich an Tormano. »Wenn die Abstimmung morgen erfolgte, wer würde dann zum Ersten Lord gewählt?«
Tormano runzelte die Stirn und dachte einen Augenblick nach. »Ich würde Sie und Victor ganz oben auf die Liste setzen, mit Thomas Marik an dritter Stelle. Wenn wir davon ausgehen, daß eine Art Rotation der Führungsposition etabliert wird, wäre es angesichts Ihrer Stellung als Gastgeberin dieser historischen Konferenz angemessen, Sie als erste Erste Lady zu wählen.«
»Warum ist Victor im Rennen?«
»Das dürfte doch wohl offensichtlich sein, Archon.« Tormano sah sie mißbilligend an. »Victor hat die Koalitionskräfte auf Coventry angeführt und einen Plan entwickelt, der Blutvergießen verhinderte. So sehr Sun-Tzu und die anderen das auch bestreiten mögen, der kampflose Sieg auf Coventry hat sich in der Liga Freier Welten und der Konföderation Capella sehr viel leichter verkaufen lassen als es mit einem Versuch gegangen wäre, den Tod eigener Truppen bei der Verteidigung eines lyranischen Planeten zu erklären. Der Präzentor Martialum bereitet Victor ganz offenkundig darauf vor, die Koalitionsarmee gegen die Clans zu befehligen, und wenn die Auferstehung des Sternenbunds als Waffe gegen die Clanner dienen soll, wer könnte die SBVS dann besser anführen als der Erste Lord?«
Nondi schlug mit der Faust auf die Armlehne ihres Sessels. »Nur über meine Leiche wird Victor diese Armee anführen!«
Katrina runzelte die Stirn. »Warum nicht, Tante Nondi?«
»Weil, weil Victor... der Falsche ist.«
Der Archon hob den Brieföffner vom Schreibtisch und spielte wieder damit. »Du versuchst doch nicht etwa einzuwenden, Victor wäre kein erfahrener Krieger. Oder doch?«
»Natürlich nicht. Er macht seine Sache hervorragend, aber er hat nur Jahre Erfahrung, wo er Jahrzehnte bräuchte. Wir haben Leute, die über ausreichend Erfahrung verfügen: Morgan Hasek-Davion, Theodore Kurita, Narimasa Asano, Sharon Byran. Es gibt massenhaft Personen, die vor Victor in Betracht kommen sollten, dieses Heer zu führen.«
»Aber du vergißt zwei wichtige Faktoren, Tante Nondi. Erstens: Victor hat darin ebensoviel Erfahrung wie jeder andere, gegen die Clans zu kämpfen. Und zweitens...« Katrina lächelte vielsagend. »Wenn Victor die Koalitionsarmee anführt, muß er sie begleiten. Mein Bruder wird in den bevorstehenden Schlachten persönlich die Truppen anführen und ohne Zweifel in ihren Gefechten mit zum Kampf antreten. Du hast selbst auf die Bedrohung hingewiesen, die er für dieses Reich darstellt. Warum sollten wir ihm die Chance verweigern, in der Schlacht zu fallen?«
Nondis Augen wurden zu Schlitzen. »Warum sollten wir ihm die Chance geben, als der Sieger über die Clans in die Innere Sphäre zurückzukehren?«
»Weil die Zeit, die das erfordert - und das könnten Jahrzehnte sein, nach allem, was wir darüber wissen
- uns anderen erlauben wird, seine Rolle bei dieser Rückkehr nach unseren Vorstellungen zu definieren. Wenn er abzieht, kann er das Vereinigte Commonwealth nicht regieren. Wen wird er an seiner Stelle damit betrauen?«
»Sofern Ihr Bruder Peter nicht wieder auftaucht oder Morgan Hasek-Davion in der Freien Inneren Sphäre zurückbleibt, würde ich meinen, daß diese Aufgabe Yvonne zufällt.« Tormano zögerte etwas, dann nickte er. »Definitiv Yvonne. Ihr Bruder Arthur ist zwar zwei Jahre älter, aber seine Studien machen recht deutlich, daß er nicht die erste Wahl für diese Aufgabe sein kann.«
Katrina salutierte Tormano mit dem Brieföffner »Das ist die höflichste Umschreibung für die Tatsache daß Arthur mehr Herz als Hirn hat, die ich bis jetzt gehört habe. Unglücklicherweise stimmt es. Yvonne stellt keinerlei Bedrohung für die Lyranische Allianz dar. Das bedeutet, solange Victor unterwegs ist, um die Hauptgefahr für sein Reich zu vernichten, und das mit einer ansehnlichen Chance, dabei selbst umzukommen, können wir ungestört aufbauen.«
Nondi schnaubte.
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