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BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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ihnen.«
Sun-Tzu runzelte die Stirn. »Sie erwarten tatsächlich, daß Victor bereit wäre, die Streitmacht anzuführen?«
»Bereit? Er betrachtet es als seine Berufung. Warum sonst hätte er Yvonne hergebracht? Sie erhält eine Ausbildung vor Ort, damit sie die Regierung des Vereinigten Commonwealth übernehmen kann, während er fort ist.« Sie lachte. »Victor hier zu halten wäre das echte Problem. Und Sie müssen zugeben, daß niemand besser geeignet ist, die Armee anzuführen.«
»Niemand?«
»Wer sollte es sonst tun? Sie?« Diesmal lachte sie noch etwas schneller. »Der Präzentor Martialum ist zu alt. Hohiro Kurita ist tapfer, aber seine Erfolgsbilanz gegen die Clans ist nicht gerade vielversprechend. Kai fehlt das politische Gewicht, und der Rest der Fürsten ist entweder zu alt oder für einen Krieg ungeeignet. Nein, Victor wird die Streitmacht anführen. Weder Sie noch ich könnten daran irgend etwas ändern.«
»Gut. « Sun-Tzu nickte ernst. »Ich werde ruhiger schlafen, wenn Ihr Bruder unterwegs ist, um gegen die Clans zu kämpfen, und bin froh, daß Kai ihn begleitet.«
Katrina lehnte sich zurück und beobachtete SunTzu durch halbgeschlossene Lider. Der Sun-Tzu, den sie bisher getroffen oder mit dem sie Nachrichten ausgetauscht hatte, war ihr immer merklich unausgeglichener erschienen als der Mann, der ihr jetzt gegenübersaß. Sein Haß auf Kai und Victor war legendär und hatte gelegentlich zehn Minuten oder länger dauernde Tiraden mitten in einer ansonsten alltäglichen Nachricht ausgelöst. Der Wahnsinn war seine Deckung. Warum senkt er sie jetzt vor mir? »Kanzler, Sie überraschen mich. Normalerweise scheint die bloße Erwähnung meines Bruders oder Kais sie zu einem geifernden Monster zu machen.«
»Die Streifen des Tigers, Archon. Tarnung. Mein Reich ist winzig, und viele beachten es nicht, weil sie glauben, ich hätte den in meiner Familie grassierenden Irrsinn geerbt.« Sun-Tzu zuckte mit den Schultern. »Wenn man mich deswegen unterschätzt, verschafft mir das einen Vorteil.«
»Warum lassen Sie mich wissen, daß Sie uns alle zum Narren gehalten haben?«
»Es ist ein kalkuliertes Risiko. Manch einer hält Sie für einen Schmetterling der feinen Gesellschaft, der sein Reich allein durch die Kraft der Persönlichkeit regiert, aber daran glaube ich nicht.«
»Nein?«
»Nein. Wenn dem so wäre, hätte mein Onkel sich niemals dazu herabgelassen, für Sie zu arbeiten. Und da Sie keine größeren Anstrengungen unternommen haben, meine Regierung zu unterminieren, kann er keinen übergroßen Einfluß auf Sie ausüben. Das läßt mich zu dem Schluß kommen, daß sie mehr Rückgrat besitzen, als ich mir vorher hätte träumen lassen.« Sun-Tzu breitete die Hände aus. »Wir tragen beide Masken, das macht uns auf gewisse Weise zu Verbündeten.«
»Verbündeten? Warum sollte ich Sie für meinen Verbündeten halten?«
»Wir haben gemeinsame Feinde, Archon. Zum Beispiel würde Ihr Bruder uns liebend gerne beide aus unseren jeweiligen Reichen verjagen. Auch Thomas Marik ist unser beider Gegner, und er spielt uns gegeneinander aus. Sie müssen sich Sorgen machen, sein Reich könnte an Isis und mich fallen. Ich sorge mich um die Möglichkeit, daß er Sie heiratet und einen Erben für Ihre beiden Nationen zeugt.«
»Thomas und mich heiraten?« Katrina lachte laut. »Das wird nie geschehen, fürchte ich. Sie sollten sich nicht um mein Kind Sorgen machen, sondern um das seiner Gefährtin. Früher oder später wird sie ihm eines schenken, das muß Ihnen klar sein.«
»Ja, das wird ein Problem.« Sun-Tzu sah sie an. »Natürlich könnten wir beide heiraten, und Thomas säße zwischen uns in der Falle.«
Sun-Tzus Bemerkung überraschte Katrina. Ein Teil ihres Wesens rebellierte bei dem bloßen Gedanken, aber sie unterdrückte das schneidende Kichern, mit dem sie seinen Vorschlag abschmettern wollte. Sun-Tzu erschien ihr aufgrund jahrelanger Konditionierung unattraktiv. Seit frühester Kindheit hatte sie die Brut Maximilian Liaos - mit Ausnahme von Candace - als wahnsinnige Monster erlebt. Maximilian selbst hatte versucht, ihrem Vater die Vereinigten Sonnen zu entreißen, und das allein war schon Rechtfertigung genug, ihn und alle seine Nachkommen zu hassen. Es hatte sogar Hinweise gegeben, daß Candaces einzige Beziehung zu Max darin bestand, daß seine Frau sie geboren hatte - alles in dem Versuch, ihre Rolle als Verbündete zu rechtfertigen.
Eine Allianz zwischen Katrina und Sun-Tzu hätte einen bedeutenden

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