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BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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aber letztlich wird es keine Rolle spielen, wer von uns das Amt übernimmt.«
»Nicht?«
»Nein.« Vlad lächelte kalt. »Wenn wir die wahre Eroberung der Inneren Sphäre wiederaufnehmen, wird es mehr als genug Ruhm für uns beide zu holen geben und mehr Macht darauf warten, erobert zu werden, als wir uns in unseren habgierigsten Träumen je ausgemalt haben.«

16
    Capellanisches Kulturzentrum, Triade, Tharkad City, Tharkad
Distrikt Donegal, Protektorat Donegal, Lyranische Allianz
5. November 3058
    Für Katrina Steiners Geschmack war das Büro, das Sun-Tzu im Capellanischen Kulturzentrum für seine Zwecke übernommen hatte, viel zu düster. Die schwache Beleuchtung vertiefte die dunklen Farbtöne des Teak- und Mahagonimobiliars noch. Kleine Spots beleuchteten zwar viele der wunderschönen Reispapiermalereien an den Wänden und der erstaunlich zarten Jadeschnitzereien auf den im Raum verteilten Sockeln, aber ihr Licht reichte kaum in das restliche Zimmer hinein.
    Katrina wußte genau, welche Gefühle diese Galerie auslösen sollte. Inmitten von soviel Altertum und Schönheit fühlen die Menschen sich demütig. Diese Schätze sind Bindeglieder, die zurück zur Terra weisen, zum Schoß der gesamten Menschheit, und ich soll mich beeindruckt fühlen. Gleichzeitig legt die Verbindung zu Terra eine Legitimität der LiaoAnsprüche auf eine Führungsrolle und Überlegenheit im Raum des ehemaligen Sternenbunds nahe. Sie erlaubte sich ein Lächeln. Aber ich kann mit einem Federstrich ganze Planeten unbewohnbar machen. Ich bin nicht so leicht zu beeindrucken.
    Sun-Tzu schälte sich aus dem Sessel, in dem er gewartet hatte. Die fauchenden Tiger auf seiner goldenen Seidenjacke paßten zu den geschnitzten Tigern an beiden Seiten der Rückenlehne. Der zweite Sessel, der ganz offenbar für Katrina bestimmt war, war von ähnlicher Kunstfertigkeit, aber seine Verzierungen zeigten Pfauen. Sie fragte sich, ob es sich dabei um eine Beleidigung oder eine Ehrung handelte.
    Sun-Tzu ragte hoch über ihr auf, als er ihr die Hand entgegenstreckte. »Ich fühle mich sehr geehrt, daß Sie meine Einladung zu einem Besuch angenommen haben.«
    Katrina schüttelte ihm kurz die Hand, dann verschränkte sie die Hände hinter dem Rücken. »Gab es irgendeinen Grund für Sie, daran zu zweifeln, daß ich sie annehme, Kanzler?«
    Er lächelte und deutete zum Pfauensessel. »Soweit ich mich entsinne, waren Sie über meine Eroberung Northwinds etwas ungehalten.«
    »Eroberung?« Sie zwang sich zu einem Lächeln, um ihre plötzlich aufsteigende Wut zu überspielen. Sun-Tzu hatte versucht, Systeme zu annektieren, die sie zu Teilen der Lyranischen Allianz erklärt hatte. Diese Proklamation hatte zwar vor allem ihren Bruder ärgern sollen, aber Northwind war ein Preis gewesen, den sie hatte halten wollen. Die berühmten Söldner der Northwind Highlanders waren dort zu Hause, und es wäre Katrinas militärischer Stärke gut bekommen, hätte sie ihre Streitkräfte um deren Regimenter bereichern können. »Soweit ich mich entsinne, Kanzler, haben Sie die Welt den Highlanders geschenkt - eine Welt, die diese auch ohne die Unterstützung Ihrer Konföderation hätten einnehmen und halten können. Ihre Kontrolle über sie ist rein nominal.«
    »Ah ja, so wie Ihre Kontrolle über Oberst Kell und seine Kell Hounds.«
Katrina nahm Platz und schlug die Beine übereinander. Ihr hellgrauer Rock glitt weit genug hoch, um die grauen Lederstiefel zu zeigen, die ihre Beine bis zum Knie umschlossen. »Gäbe es in unserem Leben nicht auch Enttäuschungen, wäre es unerträglich langweilig. Ihr Anspruch auf Northwind hat mir nicht gefallen, aber ich sehe das kaum als Ursache der Feindseligkeit. Genaugenommen stehe ich sogar in Ihrer Schuld.«
Sun-Tzus jadegrüne Augen weiteten sich. »In meiner Schuld? Wie habe ich das zustande gebracht?«
»Ihr Angriff auf Morgan Kell in der Eröffnungssitzung hat mir gefallen. Morgans Anwesenheit wird sich auf lange Sicht als nützlich erweisen, aber zu diesem Zeitpunkt war sie eine Beleidigung für mich, die mein Bruder arrangiert hatte.«
Der Kanzler nickte. »Victor ist wie eine Fischgräte im Hals: klein, aber nur schwer zu ignorieren, und potentiell tödlich.«
»Ich kann verstehen, wie Sie zu dieser Einschätzung gelangt sind.« Katrina seufzte. »Aber er hat seine Verwendung. Der Trick besteht darin, dafür zu sorgen, daß er nicht in der eigenen Kehle steckt. In diesem Fall erwarte ich, daß die Clans an ihm erstikken, und ich gönne es

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