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BattleTech 39: Heimatwelten

BattleTech 39: Heimatwelten

Titel: BattleTech 39: Heimatwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Tisch, auf dem die Vertragsdokumente auf ihn warteten. Die Oberkante des Tisches lag rund zehn Zentimeter über seinem Nabel, aber es störte ihn nicht, daß die Höhe des Möbels seine Kleinwüchsigkeit unterstrich. Nur ein absoluter Narr wäre so dumm, irgendeinen der Unterzeichner dieses Dokuments nach seiner Körpergröße zu beurteilen.
    Er zog die Kappe vom ersten der Füllfederhalter und setzte seinen Titel auf das Pergament. Er genoß das Geräusch der Feder auf dem Material und beobachtete fasziniert, wie die blaue Tinte ihre Farbe veränderte, während sie vom Papier aufgesogen wurde und trocknete. Er benutzte einen zweiten Stift für seinen ersten Vornamen, eine dritten für den zweiten. Zwei weitere Federn kamen für seinen Nachnamen zum Einsatz, dann war die nächste Mappe der Verfassung an der Reihe.
    Sun-Tzu und Theodore hatten ihre Namen in Kanji geschrieben, und Katherines Unterschrift war wenig mehr als eine Schlangenlinie mit Unterbrechungen, wenn sie den Stift gewechselt hatte. Victors Handschrift hätte zwar nie irgendwelche Schönschriftwettbewerbe gewonnen, aber er gab sich Mühe, seinen Namen leserlich zu schreiben und ging sogar so weit, ihn zum Schluß mit einer schnellen Handbewegung zu unterstreichen.
    Nachdem er auch das letzte Vertragsexemplar unterzeichnet hatte, schob er die Kappe über den letzten Stift und nahm ihn mit ans Rednerpult. Eine Flutwelle puren Lichts brach über ihn herein. Er konnte die Hitze der Scheinwerfer auf der Haut spüren. Als erstes richtete er die Mikrophone neu ein, einerseits, um gehört zu werden, und andererseits - noch wichtiger - um über sie hinwegsehen zu können. Er gestattete sich einen Augenblick, um seine Gedanken zu sammeln, dann schluckte er schwer und ergriff das Wort. »Meine Vorredner heute abend haben einen gerechten Tribut an die Notwendigkeit des Sternenbunds gezollt und der harten Arbeit, die wir hier in nur sechs Wochen geleistet haben, ein Monument errichtet. Unsere Arbeit ruht natürlich auf dem Fundament, das die Verfasser der ersten SternenbundKonstitution gelegt haben, aber es war nicht leicht, dieses Dokument an unsere turbulenten Zeiten anzupassen. Wir alle, unsere Adjutanten, Berater und Stäbe, haben rastlos daran gearbeitet, diese Konstitution den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht werden zu lassen. Die Unterzeichnungszeremonie, die Sie soeben beobachtet haben, ist ein Sieg für alle Männer, Frauen und Kinder der Freien Inneren Sphäre und über deren Grenzen hinaus.«
    Victor bemühte sich, trotz des blendenden Scheinwerferlichts die Gesichter der Menge hinter den Mediengalerien auszumachen. »So wie wir auf den Grundsteinen aufgebaut haben, die andere vor uns gelegt haben, so müssen wir weiter an einem stabilen Haus bauen, das uns eine Heimat für die gemeinsame Zukunft werden kann. Es dürfte keinen unter Ihnen überraschen, wenn ich darauf hinweise, daß die Innere Sphäre von äußeren Feinden und inneren Rivalitäten bedroht wird. Die Neugründung des Sternenbunds macht den Bruderkämpfen ein Ende, die uns für Jahrhunderte geplagt haben. Jetzt können wir, vereint wie Geist und Körper, unsere Aufmerksamkeit den Clans, zuwenden und der Bedrohung ein für allemal ein Ende bereiten. Geben wir uns keinen Illusionen hin. Es wird nicht leicht werden, sich den Clans entgegenzustellen. Es wird höchste Anstrengungen von unseren Truppen im Feld ebenso wie von all denen verlangen, die sie an der Heimatfront unterstützen. Dies muß eine gemeinsame Anstrengung von uns allen werden, denn wenn es uns nicht gelingt, die Invasoren zurückzuwerfen, können wir uns nie von der Angst befreien, die heute noch alles beeinflußt, was wir tun.« Victor lächelte. »Ich weiß, welche Gedanken jetzt durch ihre Köpfe gehen. Viele von Ihnen denken, es mag ja schön und gut sein, daß es uns gelungen ist, hier ein Übereinkommen zu treffen, aber das wird nichts wirklich verändern. Sie glauben, vielleicht wird es uns sogar gelingen, gemeinsame Operationen gegen die Clans zu koordinieren, aber darüber hinaus wird es keine echte Einheit geben. Ich kann diese Zweifel verstehen. Wir alle haben Heuchelei in jedweder Form erlebt und einen gerechtfertigten Zynismus entwickelt. Wäre ich an Ihrer Stelle, hätte ich dieselben Bedenken. Aber ich bin nicht an Ihrer Stelle, und das liegt nicht allein am Zufall meiner Geburt. Ich war hier, auf der Whitting-Konferenz, und bin Zeuge einer Veränderung traditioneller Geisteshaltungen und einer

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