BattleTech 39: Heimatwelten
Menge Hilfe bei deinen Entscheidungen haben.«
Victor verzog den Mund. »Ja, eine Koalitionsstreitmacht zu koordinieren wird mindestens so lustig, wie eine Herde nasser Katzen zu treiben. Von hier aus geht's erst nach Tukayyid, wo wir ein paar Planungssitzungen angesetzt haben, dann weiter nach Luthien für den letzten Schliff. In mancher Hinsicht beneide ich dich um die Zeit, die du von all dem Chaos der Freien Inneren Sphäre abgeschnitten sein wirst.«
»Wenigstens werde ich noch die Reaktion auf deine Ankunft auf Luthien miterleben.« Morgan schüttelte den Kopf. »Ein Davion als Ehrengast auf dem Schwarzen Luthien. Ich hätte nicht gedacht, daß ich den Tag noch erlebe.«
»Ich auch nicht.« Victor brach in ein kurzes, nervöses Lachen aus. »Mich den Clans zu stellen, wird einfacher werden, als den Fuß auf Kuritas Zentralwelt zu setzen.«
»Das glaube ich nicht«, meinte Yvonne von der
Türe aus. »Entschuldigt die Unterbrechung, aber ich habe gehört, daß Morgan abreist, und ich wollte mich verabschieden.« Sie ging hinüber zu Hasek-Davion, der aufgestanden war, und drückte ihn. »Paß auf dich auf, Morgan, und zahl ihnen all das Leid zurück, das sie angerichtet haben.«
Victor hörte nicht, was sein Vetter erwiderte, aber Yvonne ließ ihn los und wischte sich eine Träne von der Wange. »Ich wünschte, ihr könntet bleiben - alle beide.«
Die Angst in ihrer Stimme überraschte den Prinzen. »Wir müssen das durchziehen, Yvonne, so wie du meinen Platz auf New Avalon einnehmen mußt Du hast mein volles Vertrauen.«
Morgan lächelte. »Und das meine. Wir Rotschöpfe sind von Natur aus schlauer und belastbarer, weißt du.«
»Na toll, dann werde ich wahrscheinlich auch so grau wie du.« Yvonne bemühte sich, eine tapfere Miene aufzusetzen, aber Victor wurde schmerzhaft bewußt, wie jung sie noch war. »Ich bin dafür noch nicht bereit, Victor.«
Bevor er antworten konnte, legte Morgan ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich um. »Keiner von uns ist bereit für das, was auf ihn zu kommt, Yvonne. Weißt du, warum nicht? Weil wir nur durch Erfahrung lernen, mit Situationen dieser Art fertigzuwerden. Diese Erfahrung gewinnen wir, indem wir unser Bestes geben, um mit den Herausforderungen fertig zu werden, die uns das Schicksal stellt. Wir tun, was wir können, erkennen unsere Fehler und lernen aus ihnen. Du bist klug genug, das zu wissen, und auch klug genug, die kleinen Fehler zu vermeiden, die jemand anderes an deiner Stelle machen würde.«
Yvonne sah hinüber zu ihrem Bruder. »Und wenn es Victors kleiner Fehler ist, mir zu vertrauen?«
Morgan grinste. »Victor gehört zu den Menschen die nur sehr selten einen Fehler begehen. Was mich zu der Annahme verleitet, daß er in Wahrheit auch ein Rotschopf ist und sich nur die Haare färbt, um uns zu verwirren.«
Victor streckte die Hand aus und strich Yvonne über den Arm. »Du schaffst das, Yvonne. Ich war auch nicht bereit, die Verantwortung zu übernehmen, als ich in deinem Alter war, aber das lag daran, daß ich mir eingebildet habe, ich bräuchte nur meine Kriegerausbildung. Ich habe zu meinem Bedauern lernen müssen, daß ich damit auf dem Holzweg war. Du hast die Intelligenz, die Bildung und die Ratgeber, das durchzustehen. Hör auf Tancred, hör auf Morgans Frau Kym. Sie werden dir helfen, das Staatsschiff um die Klippen zu steuern.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht.«
»He, denk bloß mal daran, wie toll ›Regentin des Vereinigten Commonwealth‹ sich in deinem Lebenslauf machen wird! Damit wirst du die freie Auswahl haben, wo du Jura studieren willst. Ich werde dir ein gutes Zeugnis ausstellen.«
»Genau wie ich.«
Sie kniff die grauen Augen zusammen. »Was, wenn ich den Thron nicht mehr aufgeben will, nachdem du zurück bist?«
Omis Bild trat in Victors Gedanken. »Wenn es dazu kommt, könnte ich möglicherweise eine andere Lösung finden, die uns beide glücklich macht.«
»Mich würde deine schnelle und gesunde Rückkehr glücklich machen, Victor. Und deine, Morgan.«
Der Marschall der Vereinigten CommonwealthStreitkräfte trat einen Schritt zurück, dann verneigte er sich vor ihr. »Dein Wunsch ist mein Befehl.«
Yvonnes Mund zitterte. »Victor, wie soll ich mit Katherine fertigwerden?«
Ein Eisbrocken formte sich in Victors Eingeweiden und bohrte spitze Stacheln durch den ganzen Körper. »Katherine wird genug Probleme haben, um eine ganze Weile beschäftigt zu sein. Und wenn nicht, setz dich über das
Weitere Kostenlose Bücher