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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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überrascht, von Joanna etwas zu hören, was sich so nahe an einer Entschuldigung bewegte.
»Aber«, fuhr diese fort, »der Kampf wurde von dem Geschie provoziert, und ich habe nur darauf reagiert, was ...«
»Provoziert!« rief Ravill Pryde wütend. »Ich habe die Betroffenen befragt. Der MechKrieger Shaw hat zugegebenermaßen den ersten Schlag ausgeführt, aber wir wissen sehr genau, wer ihn und die anderen bis zu dem Punkt gereizt hat, an dem ...«
»Bei allem Respekt, meine Khanin«, stellte Joanna mit beherrschter Stimme fest. »Möglicherweise vergißt Sterncolonel Ravill Pryde, was es heißt, ein Jadefalken-Krieger zu sein. Wir sind keine zahmen Surats, die höflich über Tee und Keksen miteinander plaudern. Wir sind aggressiv, wir reden aggressiv miteinander, und wären die Geschies anständig ausgebildet gewesen, hätten sie das gewußt. Wir brauchen den Kampf. Er schärft unsere Krallen, macht uns in der wahren Schlacht zu besseren Kriegern. Er hilft uns ...«
»Erspare uns die Trainingslitanei«, raunzte Ravill Pryde und trat vor Joanna hin. »Sehen wir den Tatsachen ins Auge, Sterncommander. Du hast dem Jadefalken gut genug gedient, jedenfalls für den größten Teil der Zeit, trotz deines ... Nun, sagen wir, du hast es über viele Jahre getan.« Marthe hörte das leise, kaum wahrnehmbare Grollen tief in Joannas Kehle. »Aber wie die meisten Krieger, die von der Zeit eingeholt werden, hast du den Absprung verpaßt. Dein Problem ist das Alter. Es hat dein Urteilsvermögen in einem solchen Maße geschwächt, daß du ...«
Sicher hatte Ravill Pryde nicht erwartet, seinen Ausfall ohne Unterbrechung beenden zu können, aber er wirkte erstaunt, als ihn Marthe stoppte und nicht Joanna.
»Sterncolonel, deine Provokationen sind im Augenblick von keinerlei Nutzen. Ich möchte unter vier Augen mit Sterncommander Joanna reden.«
»Aber ...«
»Sterncolonel?«
Ravill Pryde nickte. »Wie Sie wünschen, meine Khanin.«
Er salutierte und wirbelte auf dem Absatz herum, stieß die Tür mit einem wütenden Schlag auf.
Marthe sah ihm nach und war froh, daß er so leicht zu durchschauen war. In letzter Zeit bereitete der neue Trend zu immer verschlageneren Winkelzügen unter den Clans ihr zunehmend Sorge. Und er schien selbst höchste Ebenen zu befallen. Den beiden vorherigen Jadefalken-Khanen, Elias Crichell und Vandervahn Chistu, hatten ihre Manipulationsversuche den Tod gebracht. Beide waren von der Hand Vlads von den Wölfen gestorben, der selbst einen Geschmack für üble Tricks entwickelte.
Der Gedanke an Vlad ließ sie die Zähne fletschen. Sie war praktisch gezwungen worden, das HegiraAngebot der Inneren Sphäre anzunehmen, statt bis zum letzten Jadefalken auf Coventry zu kämpfen, und er trug die Schuld daran. Marthe hatte in der Schlacht um den Planeten alles geboten, was sie vermochte, aber das konnte niemand außerhalb Coventrys wissen. Archon Katrina Steiner persönlich hatte eine Nachrichtensperre über den Planeten verhängt.
Und doch hatte Vlad es irgendwie erraten. Gerade als die Kämpfe den Höhepunkt erreichten, hatte Marthe eine Botschaft von ihm erhalten, in der er sie darüber informierte, daß seine Wölfe in Position waren, sechs der von den Jadefalken gehaltenen Systeme der Besatzungszone anzugreifen. Vlads Drohung hatte Marthe dazu gebracht, auf Coventry Hegira anzunehmen, eine Erniedrigung, die er mit Sicherheit genossen hatte. Aber er hätte niemals gewagt, ihr zu drohen, hätte er nicht gewußt, daß sie auf Coventry ihre gesamte Streitmacht geboten hatte. Und das konnte er nur durch irgendeine Art geheimer Allianz mit der Inneren Sphäre erfahren haben. Der Gedanke drehte ihr den Magen um.
Sie stieß sich von der Schreibtischkante ab und wanderte langsam um den Tisch zu ihrem Sessel, Vlads häßliche Fratze vor Augen. Sie war ebenso widerlich wie die Machenschaften, mit denen er ilKhan Elias Crichell erniedrigt und seinen Tod herbeigeführt hatte. Vlad behauptet, ich halte an überholten Traditionen fest. Sie zog geistesabwesend die Fingerknöchel über den Tisch. Vielleicht hat er recht. Aber die alten Falkentraditionen sind ehrenhaft. Das werde ich beweisen. Ich werde kreisen und segeln und warten ... auf die Gelegenheit warten, mich auf meine Beute zu stürzen. Bald wird auf Strana Metschty ein neuer ilKhan gewählt. Auch Vlad wird dort sein, ehrgeizig wie immer, aber diesmal wird er nach Clanregeln spielen müssen.
Marthe Pryde verdrängte den Gedanken an den Wolfskhan fürs erste aus ihrem

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