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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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er tut mir nicht leid. Daher ist eine rituelle Bitte um Vergebung unangebracht.«
Joanna hatte recht. Dem Surkai, einem Ritus, der ein Vergehen vergab und dem Krieger gestattete, ohne Schande zu entkommen, ging ein Eingeständnis des Fehlverhaltens und die Bitte um Bestrafung voraus.
Marthe setzte sich wieder hinter ihren Schreibtisch und starrte nachdenklich in eine Ecke des Büros, während sie sich mit den Fingern über den Mund strich. Joanna saß unbeweglich auf ihrem Platz. Plötzlich fand Marthe die Lösung. Es war eine weitere in einer immer länger werdenden Liste schneller Entscheidungen. Mit einer jähen Kopfbewegung fixierte sie Joanna, und um ihre Mundwinkel zuckte die Andeutung eines Lächelns. Sie sprach mit Bedacht. »Du weißt, daß MechKriegerin Diana, Aidan Prydes Tochter, sich um einen Blutnamen bewerben will, frapos?«
Joanna nickte. »Pos. Diana beansprucht, mehr als eine Freigeborene zu sein, weil sie die Freigeburtsbrut wahrgeborener Krieger ist, eine Seltenheit.«
»Ehrlich gesagt finde ich das Argument kümmerlich. Wir kennen beide ihre Mutter. Peri ist wahrgeboren, aber sie wurde im Training ausgesiebt.« Wahrgeborene, die den Härten des JadefalkenKadettenlebens nicht gewachsen waren oder im Positionstest versagten, wurden in eine niedrigere Kaste abgestuft. Peri war eine Wissenschaftlerin geworden. »Also ist Peri zwar genetisch eine Wahrgeborene, sie hat aber ihren Kriegerstatus verloren. Dianas Geburtseltern sind ein Krieger und eine kastengebundene Wahrgeborene, nicht gerade eine privilegierte Situation. Tatsächlich war Aidan zum Zeitpunkt ihrer Zeugung selbst Mitglied der Techkaste.« Marthe verzog bei der Erwähnung des Zeugungsaktes angewidert das Gesicht. »Das ändert jedoch nichts daran, daß Diana zwar keine echte Wahrgeborene ist, aber doch mehr als nur irgendeine Freigeborene. Sie ist eine Art Zwischending.«
Marthe klopfte mit den Fingerspitzen aneinander. »Unter den Clans sind viele Blutnamen frei geworden, besonders bei uns. Bald werden alle Khane zu den Heimatwelten zurückkehren, wo wir uns im Großen Konklave versammeln werden, um einen rechtmäßigen neuen ilKhan zu wählen. Jetzt, nachdem wir die Bewahrer verjagt haben, wird eine neue Welle von Blutkriegern der Eroberung der Inneren Sphäre neues Leben einhauchen. Ich werde viele der Kämpfe selbst leiten. Ich habe entschieden, daß Diana eine Chance auf den Pryde-Blutnamen verdient. Sie hat sich im Kampf ausgezeichnet.«
Joanna wirkte schockiert, obwohl sie versuchte, es zu verbergen. »Aber wie ...? Man wird’s nicht zulassen.« Marthes Gesicht versteinerte, und Joanna verbesserte sich hastig. »Man wird es nicht zulassen.«
»Im Gegenteil, es gibt Präzedenzfälle. Wie im Fall des Phelan Wolf.« Obwohl es Marthe Pryde zuwider war, den Wolfsclan als Beispiel anzuführen, war ihr klar, daß sich die Zeiten geändert hatten und mit ihnen die Anforderungen. Diana die Chance auf einen Blutnamen zu geben, erlaubte Marthe, eine gute Kriegerin zu halten. Und sie brauchte solche Kriegerinnen.
Joanna zuckte bei dem Vergleich mit den Wölfen zusammen, verkniff sich aber eine Entgegnung.
»Ich schlage einen Weg vor, dich für eine bestimmte Zeit aus dem Verkehr zu ziehen, auf eine Weise, die für andere als Bestrafung erscheinen wird«, fuhr Marthe fort. »Du wirst mit Diana nach Ironhold fliegen, um sie für den Wettstreit um den Blutnamen zu trainieren. Entweder beweist sie sich jetzt, oder sie bleibt für immer eine freigeborene Kriegerin. Niemand könnte eine bessere Ausbilderin als dich haben, Joanna. Das wird als Bestrafung für die Tötung Schilds ausreichen, ohne mich zu zwingen, dich unnötig zu beschämen.«
Joannas Kiefermuskeln spannten sich. Offenbar war sie von dieser Lösung nicht so recht angetan. »Ich schätze..., wenn es keinen anderen Ausweg gibt. Schließlich wird es wohl auf lange Zeit keinen echten Krieg geben, besonders angesichts all der Safcons und Hegiras ...«
Marthe fiel ihr jäh ins Wort. »Joanna, wäre dir das Hegira annehmbarer erschienen, wenn du gewußt hättest, daß Vlad von den Wölfen seine Einheiten in Stellung gebracht hatte, um sechs unserer Planeten in der Besatzungszone zu erobern?«
Joanna schloß mit einem hörbaren Knacken den Mund. »Ja. Wie ich es mir dachte«, bemerkte Marthe steinern. »Ich habe die Schande einer Niederlage auf Coventry gegen die Schande aufgewogen, Welten zu verlieren, die ich bereits halte und die ich brauche. Aber ich war bereit, hier auf Coventry bis zum

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