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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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letzten Jadefalken zu kämpfen. Wie sich herausstellte, war es nicht notwendig. Statt dessen wird unser Clan überleben, um an einem späteren Tag auf einer anderen Welt in einen größeren Krieg ziehen zu können.«
Marthe hatte keine Zweifel an ihrer Entscheidung auf Coventry. Sie hatte nicht nur fünf Galaxien ungetesteter Krieger in die Schlacht geworfen, in denen sich viele als würdig erwiesen und viele andere für den Sieg das Leben gelassen hatten, sie hatte auch ihre Führungsposition als Khanin der Jadefalken deutlich manifestiert. Ihre Kaumuskeln spannten sich ebenfalls leicht, als ihr Blick Joanna fixierte. »Rede nicht über Dinge, von denen du nichts verstehst.«
Es folgte eine lange Pause, in der Joanna sich zu sammeln schien.
»Ich bin Jadefalke«, erklärte sie schließlich. »Aber ich bin keine Khanin. Mein Schicksal ist an das Ihre gekettet. Ihre Entscheidungen sind unser Gedeih oder Verderben, Marthe Pryde, und ich zweifle nicht an Ihnen.« Joanna lachte, aber nicht so hart wie sonst. »Immerhin habe ich Sie ausgebildet.«
»Richtig«, erwiderte Marthe. »Was uns nicht umbrachte, machte uns härter.«
»Und ich werde Diana mit derselben Härte trainieren«, nickte Joanna beinahe sich selbst zu. »Aye, ein Blutrecht. Genau das Richtige, um die alten Kriegermuskeln aufzubauen. Ich habe keine Blutnamenskämpfe mehr verfolgt, seit Aidan den seinen gewann. Ich weiß nicht, irgend etwas ist richtig an Dianas Teilnahme. Sie wird natürlich nicht gewinnen.«
»Darauf würde ich nicht bieten. Sie ist zäh, diese Diana, und eine ausgezeichnete Kriegerin.«
Joanna zuckte die Achseln. »Aber sie wird nie eine Wahrgeborene sein. Niemals.«
»Aye«, stimmte die Khanin zu. »Aber in unseren Streitkräften gibt es mit Sicherheit einen Platz für eine fähige Offizierin wie sie.«
Joanna versteifte sich, als ein anderer Gedanke ihre Miene verdüsterte. »Ich werde mit Diana nach Ironhold fliegen, aber ich bitte Sie, mich nicht auf den Heimatwelten verrotten zu lassen, mit Heimatweltarbeiten und Heimatweltgedanken.« Sie schauderte. »Ging es nach Ravill Pryde, war ich schon auf Ironhold, als Amme für frisch ausgekübelte Geschkos.«
Marthe entschied sich, Joannas Ausdrucksweise zu übergehen. Immerhin hatte sie recht. Für eine Kriegerin gab es kaum ein schlimmeres Schicksal.
»Ich werde mein Bestes tun, Joanna. Aber niemand kann in die Zukunft sehen. Wer weiß, was geschieht, bis du auf Ironhold eintriffst? Die Reise dauert Monate.«
Joanna biß sich auf die Zunge, drängte aber nicht. »Es gibt da noch ein Problem«, erklärte sie schließlich.
»Und das wäre ...?«
»Ravill Pryde.« Joanna konnte nicht anders, als den Namen auszuspucken, als hinterlasse er einen üblen Geschmack in ihrem Mund. »Er sollte Diana vorschlagen, und er hat erklärt, dazu müßte erst die Hölle zufrieren.«
»Dann sollte er sich darauf einstellen, Eisberge aus dem Höllenfeuer segeln zu sehen«, stellte Marthe nur knapp fest. »Überlaß ihn mir.« Sie stand auf. »Sterncommander Joanna, als deine Khanin teile ich dir nun mit, daß du von der Falkengarde abkommandiert wirst, um MechKriegerin Diana als ihre Trainerin für die bevorstehenden Blutrechtstests nach Ironhold in den Heimatwelten zu begleiten. Das ist ein Befehl.«
Joanna nahm Haltung an und brüllte zackig ihre
Entgegnung, obwohl sie das ohne Zweifel Überwindung kostete. »Jawohl, meine Khanin. Wir werden sofort mit den Vorbereitungen beginnen.«
»Gut. Du kannst wegtreten, Sterncommander.« Nachdem Joanna fort war, ging Marthe hinüber ans Fenster und sah hinaus. Dabei dachte sie über die Ereignisse des Tages nach. Sie schüttelte leise den Kopf. Hengsts Mission. Joannas neuer Auftrag. Dianas Chance auf einen Blutnamen. Es hatte eine Zeit in ihrem Leben gegeben, in der sie sich nicht hätte träumen lassen, selbst auf diese unbedeutende Art und Weise vom Wesen des Clans abzuweichen. Aber dies waren außergewöhnliche Zeiten, erinnerte sie sich, und sie verlangten außergewöhnliche Maßnahmen.
Marthe fragte sich, was die nächsten Tage noch an Überraschungen für sie bereithielten, was noch von ihr verlangt werden würde, bevor alles gesagt und getan war.

5
    Falkengarde-Hauptquartier, Port St. William, Coventry
Provinz Coventry, Protektorat Donegal, Lyranische Allianz
18. Juni 3058
    Für eine Kommandostelle wirkte Sterncolonel Ravill Prydes Büro zu isoliert, zu drückend. Kein kühlender Lufthauch zog durch den Raum. Diana hatte das Gefühl, um jeden Atemzug

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