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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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sein.«
Peri runzelte die Stirn. »Vorsicht, Sentania Buhallin.«
»Ich weiß, ich weiß. Sag nichts gegen die Geheimniskrämerei, sie ist nötig. Aber dieser Hengst schäumt im Geschirr. Und ich finde, wir sollten ihm helfen.«
»Ihm bei der Flucht helfen? Ich glaube kaum, daß Bren Roshak damit einverstanden wäre, schon gar nicht bei einem Freigeborenen.«
»Vergiß Bren Roshak. Den will ich ohnehin außen vor lassen.«
»Ich nehme an, du hast einen Plan.«
»Könnte man sagen. Aber dazu brauche ich deine Hilfe.«
Sentania senkte die Stimme, obwohl niemand in der Nähe war, der sie hätte belauschen können. Mit knappen Worten und eifriger Stimme beschrieb sie Peri, was sie sich vorstellte, den Plan, den sie auf dem Rückweg ausgearbeitet hatte. Peri konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Sie hielt den Plan für extravagant und undurchführbar.
»Es gibt keine BattleMechs auf dem Falkenhorst«, protestierte sie.
»Es gibt die FLUMs.«
Wieder lachte Peri. »Stimmt, aber du weißt genau, daß die bisherigen Tests sie als unberechenbar ausweisen. Und du weißt von all den Ausfällen. Und wir haben keine richtigen Piloten, nur ein paar umgelernte Krieger, die wahrscheinlich nie sonderlich gut waren. Und...«
»Ich habe mich wohl doch geirrt. Ich dachte, es wäre noch etwas von einer Kriegerin in dir. Jetzt hörst du dich wie eine hundertprozentige Wissenschaftlerin an.«
Peri lachte schallend auf und erkannte plötzlich, daß sie sich lange nicht mehr so wohlgefühlt hatte. »Ach, Sentania Buhallin. Du findest doch immer die richtigen Worte, um von mir zu bekommen, was du willst. In Ordnung, tun wir es. Helfen wir diesen Falken bei der Flucht.«

13
Lutera, Diana
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
     
12. April 3059
    Gut zwei Monate waren vergangen, seit Hengst auf Diana angekommen war, aber verändert hatte sich in dieser Zeit herzlich wenig. Er mußte sich ständig für Russou Howell zur Verfügung halten, und an diesem Nachmittag war er, wie an jedem Nachmittag, damit beschäftigt, dem Galaxiscommander seine Tasse Karnatee zuzubereiten, ein Gebräu, das Hengst den Magen umdrehte, aber zu Howells Lieblingsgetränken zählte.
    Howell saß ein paar Sekunden schweigend da und sah Hengst an, dann strich er sich mit der Hand über den beinahe kahlen Schädel, als wolle er sich überzeugen, daß die kümmerlichen Strähnen noch an Ort und Stelle waren. »Nun, Hengst, wie gefällt dir dein neues Leben? Ein feines Ende für eine glorreiche Laufbahn, frapos?« fragte Howell plötzlich. Er beugte sich in Richtung der Kochstelle vor und schnupperte. Seine Miene entspannte sich.
    »Ich wurde nicht zum Dienstboten erzogen«, erwiderte Hengst. Howell reizte ihn ständig. Hengst hatte sich so daran gewöhnt, daß es ihn überhaupt nicht mehr berührte. Er wußte, wer er war, und die Beleidigungen dieses nutzlosen alten Wracks konnten ihn höchstens noch amüsieren.
    »Du wurdest überhaupt nicht erzogen. Du bist eine dreckige Freigeburt. Du bist ein Unfall.«
»Sie wissen, was ich meine. Ich war mein ganzes Leben lang ein Krieger. Man sagt, das Kriegerhandwerk sei mir in die Wiege gelegt.«
Howell zuckte zusammen und ließ fast die Tasse fallen. Wahrgeborene fanden alle mit natürlicher Geburt assoziierten Begriffe obszön. Für die aus den genetischen Zuchtbottichen der Clanlaboratorien Entstandenen war Wiege ein Schimpfwort.
»Wenn Sie Freigeborene so verachten, ist es dann keine Schande für Sie und Ihren Clan, einen von uns in solcher Nähe zu halten?«
»Nein, keineswegs. Und dadurch genieße ich deine Gefangenschaft um so mehr, Hengst. Du besitzt eine flinke Zunge, aber ich habe nicht einfach einen Freigeborenen zu meinem Diener gemacht. Ich habe einen Jadefalken-Helden in die Ränge der Nebelparder geholt und beschämt. Du fühlst dich beschämt, frapos?«
»Neg. Wohin ich auch gehe und was ich auch tue, nichts kann mir meinen Jadefalken-Stolz nehmen.«
Howell lachte. »Was für ein Satz! Die meisten Krieger schaffen es kaum, sich in Grunzlauten auszudrücken. Nun, dann stehe ich vor einer Herausforderung.«
»Einer Herausforderung?«
»Dich zu beschämen, Hengst. Dich ganz und gar zu erniedrigen. Du bist jetzt ein Nebelparder, dessen mußt du dir bewußt werden.« Howell lachte leise in sich hinein, während er vorsichtig an seinem Karnablatt-Tee nippte. Er mußte wohl vorher schon etwas Stärkeres zu sich genommen haben, denn kurz darauf schlief er ein.
* * *
    Am nächsten Morgen rief Howell Hengst zu sich in sein Büro

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