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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Herausforderungen um genetisches Erbmaterial waren in beiderseitigem Einvernehmen untersagt, und ansonsten besaß keine der beiden Seiten viel, worauf die andere Wert legte. Gelegentlich kam es zu einem kleineren Scharmützel wie dem Insigniendiebstahl, um die kämpferischen Muskeln nicht völlig einrosten zu lassen. Peri haßte die Verschwendung durch solche Gefechte, aber es wurde kaum Schaden angerichtet. Schließlich befand sich Diana kaum im Brennpunkt des Kreuzzugs.
»Ich muß sagen«, fuhr Roshak fort, »daß die genetische Arbeit, mit der deine Naturalisten es geschafft haben, die Fähigkeiten des Jadefalken zu verbessern und zu steigern, einer der wenigen Lichtblicke im Falkenhorst ist.«
»Wir sind stolz auf unsere Leistungen in der Gentechnik, Sterncolonel.«
»Der Falke namens Jadestreuner ist eine besonders gelungene Schöpfung.«
»Wir nennen sie nicht Schöpfungen, Sterncolonel. Es handelt sich nur um genetisch veränderte Formen des ...«
»Wie immer sprichst du recht frei für eine Wissenschaftlerin. Du solltest deine Kaste nicht vergessen, Freigeburt.«
Es kostete Peri ihre ganze Kraft, die Wut im Zaum zu halten und mit ruhiger Stimme zu antworten: »Ich bin keine Freigeborene, Sterncolonel, wie Sie wohl wissen. Ich bin wahrgeboren.«
»Ach ja, hatte ich vergessen.« Er hatte es nicht vergessen, dessen war sie sich sicher. »Du warst in einer Geschko, bist in die Kriegerausbildung gekommen, hast versagt, bist als Wissenschaftlerin geendet. Kaum ein Grund zum Prahlen, Watson.«
Daß er sie nur mit dem Nachnamen anredete, für einen Krieger sehr ungewöhnlich, war zweifellos darauf ausgelegt, sie zu ärgern, was auch sein höhnischer Tonfall bestätigte. Andere sprachen sie nur mit Vornamen an, aber es kam selten vor, daß jemand nur ihren Nachnamen benutzte.
»Wenn du die Kriegerausbildung nicht geschafft hast«, fuhr Roshak fort, »weist dieses Versagen dich als kaum besser als eine Freigeborene aus.«
»Die meisten Wissenschaftler sind Wahrgeborene, Sterncolonel. Wir dienen dem Clan ebenso wie ...«
»Erspare mir die Rede, Watson. Du wirst mir Jadestreuner bringen und mich zur Jagd auf den Berg begleiten.«
»Sterncolonel, ich habe einiges an Arbeit...«
»Ich bin dein Kommandeur, Watson, frapos?«
»Pos.« Sie wußte, was er als nächstes sagen würde, und wieder war ihre Antwort gedrückt.
»Und du hast meinen Befehlen Folge zu leisten, frapos?«
»Pos.«
»Wir gehen.«
Peri stellte fest, daß die Tränen in seinen Augen jetzt als Zeichen seiner Wut ausgelegt werden konnten. Das machte sie für einen Krieger akzeptabel.
* * *
    Selbst unter der Jagdhaube wirkte Jadestreuner auf Roshaks Hand beeindruckend königlich. Die Hand wurde von einem Handschuh aus weichem Leder beschützt, denn die scharfen Krallen des Vogels hätten sich ohne weiteres durch die ungeschützte Haut des Sterncolonels bis auf die Knochen graben können. Jadestreuners dünne Beine schienen schon zum Abflug gespannt. Sein schwarzes Gefieder glänzte wie eingeölt, ein Effekt, der durch die sanfte Genmanipulation noch verstärkt wurde.
    Der Jadefalke war natürlich die genmanipulierte Version eines auf der weit entfernten Terra heimischen Greifvogels, und keine andere Kreatur wurde in dem Clan, der seinen Namen trug, mehr bewundert. Die Experimente auf dem Falkenhorst waren weitere Verfeinerungen der Genmanipulationen, die diesen hervorragenden Jäger geschaffen hatten. Ihre Bedeutung war so geringfügig, daß sie sich kaum messen ließ, aber die Naturalisten liebten sie, vor allem, weil sie solchen Gefallen daran fanden, die verschiedenen großartigen Vögel zu studieren, die sie in den Wildnisgebieten der Jadefalken-Heimatwelten gesammelt und hierher zur Forschungsstation auf Diana gebracht hatten.
Ironischerweise war Bren Roshak nicht der einzige, der ihre Arbeit mit besonderem Interesse verfolgte. Alle Wahrgeborenen der Station verfolgten die Falkenforschung aufmerksam. Das störte Peri nicht weiter, die froh war, wenn die Krieger sie so weit wie nur möglich in Ruhe ließen. Sie selbst war mehr an einem anderen Projekt der Station interessiert.
    Gelegentlich öffnete Jadestreuner die Flügel. Voll ausgebreitet warfen sie einen so tiefen Schatten, daß sie Dianas Sonne für einen Augenblick verdunkelten. Die Naturalisten hatten den Falken auf die größtmögliche Spannweite bei aerodynamisch funktionstüchtigen Schwingen gezüchtet.
    Roshaks Tränen schienen angesichts eines derart prächtigen Vogels auf seinem Arm

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