BattleTech 41: Freigeburt
Mechs und Krieger waren auf dem Weg zum Falkenhorst, der unabhängig vom Rest Dianas ist. Hat das Schiff kein Neutralitätssignal ausgesandt?«
»Doch, ich habe den Falken-Kommandeur sagen hören, daß sie es taten.«
»Dann haben die Parder unsere Souveränität verletzt.«
»Russou Howell ist ihr neuer Kommandeur, sag ihm das.«
»Das würde ich, wenn ich seinen Hals zwischen diesen Händen hätte.«
Sentania lachte. »Immer noch die Kriegerin. Egal, wie lange du schon Wissenschaftlerin bist, Peri, du denkst, redest und reagierst immer noch wie eine Kriegerin. Ich verstehe nicht, wie du deine Geschkotests verpatzen konntest.«
Peri verzog das Gesicht. »Soweit bin ich gar nicht gekommen. Ich wurde schon in der Ausbildung ausgesiebt.«
»Das ist mir noch rätselhafter.« »Unsere Falknerin war besonders hart.« »Ich weiß. Du hast mir davon erzählt. Sterncommander Joanna, die Bezwingerin der Schwarzen Witwe.« Die Nachricht von Joannas Sieg über Natascha Kerensky hatte den Falkenhorst erst kurz zuvor erreicht. »Jedenfalls sehe ich dich immer noch mehr als Kriegerin denn als Wissenschaftlerin, obwohl du deine Sache gut machst.«
»Es ist unheimlich tröstlich, von einer Solahma gelobt zu werden.«
»Ich kann dich immer noch ärgern, frapos?« Peri grinste, und der Anflug von Verärgerung war augenblicklich verschwunden. »Pos. Ihr mausernden Falken seid eine Schande für den Horst.«
»Darauf trinke ich. Aber das Beste habe ich dir noch gar nicht erzählt. Den Krieger mit dem Befehl über die Freigeborenen-Einheit könntest du kennen. Er hat einen gewissen Ruf. Sein Name ist Hengst, der freigeborene Held von Tukayyid, Freund des ...«
»Ich weiß sehr genau, wessen Freund er war, Sentania Buhallin, du vertrocknetes Karnablatt. Und ich habe dir mehr von mir und Aidan Pryde erzählt, als gut war.« »Hast du Hengst auf Ironhold auch kennengelernt?« »Neg. Ich habe keine Freigeborenen gesehen, außer bei den gelegentlichen Trainingsübungen. Aber Hengst ist auf Ironhold in einer Freigeborenen-Gruppe ausgebildet worden. Bevor er seinen Pryde-Blutnamen erwarb, hat Aidan sich als Freigeborener verkleidet und den Platz eines anderen Mannes in dieser Einheit eingenommen. Soweit ich weiß, haben Aidan und Hengst gemeinsam den Positionstest bestanden. Jedenfalls geht so die Legende, du kennst sie ja.«
»Die Legende vom Jadephönix, frapos?«
»Pos.«
Peris Blick wurde kurzzeitig trübe, als sie sich an jene längst vergangenen Zeiten erinnerte, dann zwang sie sich zurück in die Gegenwart.
»Die Parder haben die Falken nach Lutera gebracht, und Howell hat Hengst zu seinem Diener gemacht.«
»Diener? Das ist... das ist unannehmbar! Der Mann hat unsere Souveränität verletzt, unrechtmäßig Jadefalken-Mechs beschlagnahmt, Krieger unfair zu seinen Gefangenen gemacht, auch wenn sie freigeboren sind, einen Jadefalken-Helden zu einem Diener gemacht, obwohl die Nebelparder Freigeborene hassen! Das ist nicht nur unannehmbar, es ist soweit vom Wesen der Clans entfernt, daß es eine Schande für die Parder ist. Dieser Russou Howell muß ein ganz besonderes Exemplar sein!«
»Da muß ich dir zustimmen. Nach dem, was ich von ihm gesehen habe, scheint dieser Howell jenseits der Peripherie zu sein.«
Peri nickte. »Aye, weit jenseits.«
»Möglicherweise sogar noch verrückter. Irgend etwas an diesem Russou Howell ist seltsam ... bizarr und unclangemäß. Er wandert zwischen seinen Truppen umher, verbringt seine Nächte in den Freizeithallen der niederen Kasten, wo er sich betrinkt. Er sagt ganz seltsame Dinge, versucht, seinen Leuten Disziplin beizubringen und sie härter zu trainieren, aber wenn du ihn außer Dienst erlebst, scheint er zusammenzubrechen.«
»Wie kannst du das wissen?«
»Wie du wohl weißt, komme ich herum. Egal, wo ich bin.«
»Hatte ich vergessen, tut mir leid. Was ist mit Hengst?«
»Er will fliehen.«
»Also hast du mit ihm geredet... auf deinen Wanderungen?«
»Natürlich.«
»Natürlich.« Peri schlug sich grinsend die Hand auf die Wange.
»Das Problem dabei ist, daß die Parder ihren Gefangenen ähnliche Verpflichtungen auferlegen wie Leibeigenen. Sie haben sogar Rituale und Eide für Gefangene. Hengst und die anderen mußten sie absolvieren. Aber das ist noch nicht alles. Hengst und sein Trinärstern sind mit Sicherheit auf einer Mission hier.«
»Einer Mission?«
»Was sollten sie sonst hier? Niemand kommt zum Falkenhorst. Wir sind die vergessene Station, und euch Wissenschaftlern scheint das nur recht zu
Weitere Kostenlose Bücher