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BattleTech 41: Freigeburt

BattleTech 41: Freigeburt

Titel: BattleTech 41: Freigeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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ziehen und an der Taille mit einer dikken Schnur zusammenzubinden. Kaum lag sie auf
seinen Schultern, als Hengst schon daran zerrte. »Spar dir die Mühe, Abschaum«, rief einer der
Krieger. »Du kannst die Tunika nicht ausziehen. Sie
ist im Rücken mit einem Mechanismus befestigt, den
nur einer von uns öffnen kann. Du wirst dieses Kleidungsstück tragen, bis du uns unterwürfig darum bittest, es zu öffnen, Freigeburt, oder darin stirbst, was
immer schneller eintritt. Wir hoffen letzteres. Das
hast du verdient.«
Als sie ihn grob in Richtung Tür stießen, erkannte
Hengst plötzlich die Wahrheit. Diese Krieger haßten
ihn aus genau dem Grund, aus dem Russou Howell
ihn hätte hassen müssen. Die Vorstellung freigeborener Krieger ekelte sie an. Was mußten sie angesichts
eines Freigeborenen fühlen, der in ständigem Kontakt mit ihrem Kommandeur war? Wie konnten sie
diese Schande ertragen?
Als sie Hengst durch die Tür von Howells Büro
schoben, wurde ihm klar, daß keiner dieser Nebelparder sonderlich Wert darauf legte, ihn den schmutzigen Plan ihres Kommandeurs überleben zu sehen. Hengst verstand Russou Howells Besessenheit
ebensowenig wie sie. Und sie gefiel ihm noch weniger.

14
Lutera, Diana
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
     
13. April 3059
    Die Tunika war kratzig und zu eng. Hengst bewegte die Schultern, während er an dem Stoff zog, aber nichts half. Es schien fast, als ob der Stoff mit winzigen Metallfasern durchsetzt wäre, die ständig über seine Haut scheuerten. Er fragte sich, wie man so steifes Garn überhaupt weben konnte. Er war auf den Vorhof des Genetischen Archivs gestoßen und gezerrt worden, wo sich ein ganzes Rudel NebelparderKrieger versammelt hatte. Die meisten hatten die Arme verschränkt und starrten ihn mit aggressiv breitbeiniger Haltung an. Jeder einzelne von ihnen schien über seine Lage erfreut. Die BattleMechstatuen rechts von Hengst warfen lange Schatten über den Platz und gaben ihm das Gefühl, daß selbst diese riesigen Mechs sich versammelt hatten, um seine Bestrafung zu verfolgen.
    Howell stand vor Hengst. Er trug jetzt einen langen Umhang über der Uniform.
»Hengst«, verkündete Howell mit einer Stimme, die sich ebenso sehr an die Menge richtete. »Dir wird vorgeworfen, die Grenzen des für einen NebelparderGefangenen akzeptablen Verhaltens verletzt zu haben. Wir Parder verlangen von allen Gefangenen, unsere Clanregeln, Traditionen und Sitten zu ehren. Wir verlangen, daß Gefangene ihre gesamte Existenz dem Wesen des Clans unterwerfen, eine Pflicht, die für den niedersten unter uns ebenso bindend ist wie für den höchsten. Manchmal kommt es vor, daß ein Gefangener die Bindungen an einen früheren Clan nicht völlig aufgeben kann, und das zwingt uns, den Gefangenen an seine Pflichten zu erinnern.«
Hengst hob den Arm und deutete auf das an das Armband mit seinem Kodax gekoppelte Gefangenenarmband. »Das ist keine Leibeigenenkordel. Es macht mich zu Ihrem Sklaven, aber es macht mich nicht zu einem von Ihnen.«
Manche der Krieger in der Menge knurrten beleidigt, aber Howell hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. »In gewisser Weise hast du recht. Du wirst nie, wie du es ausdrückst, einer von uns sein. Du bist nicht mehr als Freigeburtsabschaum. Aber wir haben dich für den Dienst am Nebelparder beansprucht, und das Armband, das du emporhältst, garantiert dies. Es gewährt dir nicht die Ehre einer Leibeigenenkordel, aber es beinhaltet ernste Verpflichtungen für einen Gefangenen.«
»Ich habe die notwendigen Prozeduren vollständig durchlaufen.«
»Du hast mich nicht von deiner Loyalität überzeugt, Hengst. Oder von deinem Gehorsam. Heute wirst du ein Ritual durchlaufen, ein ehrwürdiges Ritual der Nebelparder, auch wenn es nur selten zur Anwendung kommt. Es wird Zeremonie der Eidbruderschaft genannt, und dient dazu, Abweichungen jeder Art zu eliminieren.«
Sterncolonel Logan löste sich aus der Versammlung der Krieger. Seine Miene war düster wie eine Gewitterfront. Als er sprach, wandte er sich zu einem Teil an Russou Howell, zum anderen an die Menge hinter ihm. »Zeremonie der Eidbruderschaft? Ich kenne keine derartige Zeremonie, Galaxiscommander.«
Howell drehte sich um und starrte Logan hart an, als fordere er ihn zur Insubordination heraus. »Wie ich bereits sagte, wird sie nur selten angewandt.«
»Freigeburt! Ich kenne alle Sitten der Nebelparder, und es gibt keine Zeremonie der Eidbruderschaft!«
»Wir reden später darüber, Sterncolonel Logan.«
»Wir

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