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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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in den Asteroidengürteln unbewohnter Systeme bereits eingemottet und reaktiviert, als die Clans drohten, die Innere Sphäre zu überrennen.
Durch ihre Konstruktionsweise bestimmt, waren Kriegsschiffe und Transportsprungschiffe gleichermaßen um den K-F-Triebwerkskern herum aufgebaut. Die meisten Systeme, die in allen Bereichen des Schiffes benötigt wurden, darunter auch die Aufzüge, verliefen entlang dieses Kerns.
Als die Liftkabine eintraf, schob Winston sich hinein, kaum daß die Türen aufglitten. Ohne hinzusehen preßte sie auf der Tastatur neben der Tür den Knopf für Deck Sieben, dann lehnte sie sich schwer gegen die Seitenwand der Kabine.
Die Reise dauerte nur wenige Sekunden. Als die Türen sich zischend öffneten, hatte sie einen Teil ihrer charakteristischen Gelassenheit wiedergewonnen. Sie bewegte sich schnell den verlassenen Korridor hinab, bis sie vor einer Stahlluke anhielt, auf der ein roter Schriftzug prangte. ›Grav-Deck I. Vorsicht bei Betreten.‹
Auf eine Berührung des Druckfelds neben der Luke hin glitt diese auf. Mit der Leichtigkeit langjähriger Erfahrung glitt Winston durch die Öffnung und machte einen seltsam verzogenen Salto. Plötzlich hatten sich die Magnetstiefel, die sie an den Füßen trug, um die Schwerelosigkeit des Raumschiffs zu neutralisieren, in eine Behinderung verwandelt.
Die beiden Grav-Decks der Unsichtbare Wahrheit waren die einzigen Bereiche an Bord des riesigen Raumschiffs, in denen dessen Besatzung ein spürbares Körpergewicht besaß. In den meisten Teilen des Schiffes zogen sich die Decks quer durch den Schiffsrumpf, so daß ›oben‹ in Bugrichtung lag. Die Grav-Decks jedoch waren große, ringförmige Sektionen, die um den Triebwerkskern des Schiffes drehbar waren, und sie bewegten sich mit ausreichender Geschwindigkeit, um durch die dabei entstehende Fliehkraft eine künstliche Schwerkraft zu simulieren. In diesen Bereichen war die Innenseite der äußeren Rumpfhülle der Boden, und ›oben‹ lag in Richtung des Zentralschachts. Die so aufrechterhaltene künstliche Schwerkraft entsprach ungefähr der Terranorm, was den Aufenthalt für die meisten Menschen angenehm machte.
Winston kletterte die kurze Leiter unter der Luke hinab und ließ sich auf das Deck fallen. Hastig öffnete sie die Magnetstiefel, eine Aktion, die ihr ein seltsam leichtes Gefühl vermittelte. Sie stopfte die Stiefel in ihre Tasche und wanderte barfuß den Gang entlang auf eine Tür mit der Aufschrift ›Umkleideraum Frauen‹ zu. Der Boden bewegte sich kaum merklich unter ihren Schritten und erinnerte sie daran, daß der Korridor auch als Laufstrecke für nicht im Dienst befindliche Besatzungsmitglieder fungierte. Aber sie hatte andere Pläne.
Ebenso wie der Aufzug und die Laufstrecke war auch der Umkleideraum menschenleer. Winston war froh, alleine zu sein. Um 06:50 Uhr waren die meisten Menschen an Bord der Unsichtbare Wahrheit entweder im Dienst, bereiteten sich auf ihre Dienstschicht vor oder schliefen. Sie wählte den erstbesten Spind und warf die Stiefel hinein. Schnell zog sie die Uniform aus und wechselte die mattolivfarbene Jakke und Hose gegen eine dunkelgrüne Trainingskombination mit einem verblaßten Wappen der Leichten Eridani-Reiterei auf der Brustpartie des Kapuzenhemds. Zerschlissene Trainingsschuhe komplettierten die Sportkleidung.
Winston trat schweigend durch eine Verbindungstür in eine der kleinen, aber bestens ausgestatteten Sporthallen des Schiffes. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raums hing ein schwerer Segeltuchsack an einer Kette von der Hallendecke. Der anderthalb Meter hohe und einen halben Meter dicke Sack zeigte deutliche Benutzungsspuren. Unter ihm bedeckte eine dicke Gummimatte den Boden. Ariana durchquerte den Saal und zog, am Sandsack angekommen, ein Paar abgegriffener Lederhandschuhe aus der Bauchtasche ihres Sweatshirts. Die Handschuhe besaßen eine Polsterlage zum Schutz der Knöchel.
Winston stellte sich in Positur, den linken Fuß etwas vor dem rechten, die Schultern entspannt, den Körper aufrecht. Sie atmete durch den offenen Mund aus, brachte die Arme hoch, die linke Faust ein wenig voraus. Dann schlug sie plötzlich, wie auf ein nur für sie hörbares Zeichen, mit der Rechten zu. Der Schlag traf mit einem dumpfen Klatschen. Der Sandsack bewegte sich leicht. Ein zweiter Hieb folgte, ein dritter, dann ein kurzer, seitlicher Tritt, als sie einen halben Schritt zurückwich, um sich mehr Schwungraum zu verschaffen.
Immer neue Schläge regneten

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