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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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zukniff.
Es hat keinen Sinn, hier wachzuliegen, dachte sie, während sie im Spind nach einer frischen Uniform suchte. Ich kann ebensogut aufstehen und versuchen zu arbeiten.
Aber sie hatte ebenso große Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, wie einzuschlafen. Eine halbe Stunde mißmutigen Tippens auf der Computertastatur lieferte wenig mehr als drei gelöschte Dokumente und ein wachsendes Gefühl blinder Wut. Unglücklicherweise hatte Ariana keine Möglichkeit, ihre Gefühle auszutoben. Sie besaß nicht einmal ein echtes Ziel für ihre Wut. Sie war wütend auf Morgan, weil er gestorben war und ihr den Befehl überlassen hatte. Sie war wütend auf den Attentäter, weil er das Leben eines hervorragenden Kommandeurs und guten, anständigen Mannes ausgelöscht hatte. Sie war wütend auf sich selbst wegen der unkontrollierbaren Gefühle von Frustration und Verlust. Sie war sogar wütend auf ihren Vater, der so wie Morgan gestorben war und sie allein zurückgelassen hatte.
Mit einem lauten Knurren schlug sie auf den AusSchalter des Computers, ohne ihn wie üblich herunterzufahren. Sie schnappte sich eine grüne Nylontasche und ihre Uniformjacke und stürmte in Richtung der Zentralaufzüge der Unsichtbare Wahrheit aus dem Büro.
Wie alle interstellaren Raumschiffe war auch die Unsichtbare Wahrheit um den Zentralschacht des Kearny-Fuchida-Sprungtriebwerks herum gebaut. Der K-F-Antrieb war das Herzstück des vor fast tausend Jahren von terranischen Wissenschaftlern entwickelten Systems für die Transition zwischen verschiedenen Sonnensystemen. Die durch den Antrieb erzeugten enormen Energiemassen rissen im wahrsten Sinne des Wortes ein Loch in das Raum-ZeitKontinuum, durch das ein Schiff geschleudert wurde. Es war möglich, in einem einzigen dieser Sprünge dreißig Lichtjahre zu überwinden, wobei die Schiffe in der Regel an genau errechneten ›Sprungpunkten‹ am Zenith oder Nadir eines Zentralgestirns in den Hyperraum eintauchten und wieder in den Normalraum eintraten.
Dieses System besaß jedoch zwei Nachteile: Die unfaßbaren Energiemengen, die nötig waren, um ein K-F-Triebwerk in Betrieb zu nehmen, ließen sich nur allmählich aufbauen. Gigantische Solarzellen, sogenannte Sprungsegel, waren notwendig, um Sonnenenergie einzufangen, die in riesige Speicherspulen geleitet wurde, aus denen sie abgerufen werden konnte, um das Triebwerk zu speisen. Es dauerte jedoch mehrere Tage, eine ausreichende Ladung aufzubauen. Die Triebwerke konnten auch mit dem Fusionsgenerator des Schiffes aufgeladen werden, aber unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften dauerte das ebensolange wie beim Einsatz des Solarsegels. Ein schnelleres ›Heißladen‹ war zwar möglich, aber riskant. Das Triebwerk ließ sich theoretisch in einer Minimalzeit von sechzehn Stunden aufladen, aber mit jeder Stunde, um die sich die normale Ladezeit verringerte, nahm die Gefahr eines Ladungsverlusts oder sogar der Zerstörung des empfindlichen K-FTriebwerkkerns dramatisch zu.
Der zweite Nachteil interstellarer Operationen lag in der schieren Größe der Raumschiffe. Schon das kleinste Sprungschiff war fast dreihundert Meter lang und hatte eine Masse von annähernd neunzigtausend Tonnen. Dadurch war es für Sprungschiffe praktisch unmöglich, auf einer Planetenoberfläche zu landen. Die meisten besaßen dementsprechend auch keine für kompliziertere Manöver als das Halten der Aufladeposition geeigneten - Schubtriebwerke. Für interplanetare Flüge innerhalb eines Sonnensystems waren Raumschiffe eines anderen Typs, sogenannte Landungsschiffe, erforderlich. Diese bis zu fünfzigtausend Tonnen schweren Schiffe dienten dazu, Truppen, Fahrzeuge und Fracht zwischen Sprungschiff und Planetenoberfläche hin und her zu bewegen.
Bis vor kurzem waren alle in der Inneren Sphäre eingesetzten Sprungschiffe unbewaffnete Transporter gewesen. Für die meisten galt dies immer noch. Erst mit dem Auftauchen der Clans war eine neue, längst vergessen geglaubte Art von interstellarem Raumschiff wiederentwickelt worden. Auch die größeren, dicker gepanzerten und schlagkräftig bestückten Kampfschiffe basierten auf dem Kearny-FuchidaAntrieb, aber sie verfügten zusätzlich über Schubtriebwerke titanischer Ausmaße. Die meisten Kampfschiffe der Freien Inneren Sphäre waren Neubauten, teilweise völlig neu entwickelt, zum Teil aber auch auf Bauplänen basierend, die noch aus der Zeit des ersten Sternenbunds stammten. Einige wenige, darunter die Unsichtbare Wahrheit, hatte ComStar

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