BattleTech 42: Feuer und Schwert
Sphäre drei unserer Kriegsschiffe stellen und besiegen können? So viele Kampfraumschiffe besitzen sie nicht, und die wenigen, die sie haben, sind abgestellt, um ihre eigenen stinkenden Zentralwelten zu beschützen.«
»Galaxiscommander, die Wache meldet, daß die Nachfolgerstaaten seit einiger Zeit Kriegsschiffe bauen, und wir wissen, daß ComStar mehrere Schiffe aus Sternenbund-Zeiten eingemottet hat. Die Wache hält es für durchaus möglich, daß die Innere Sphäre eine derartige Invasionsflotte aufstellen könnte.«
Russou Howell fixierte den Mann, der es gewagt hatte, ihm zu widersprechen. Obwohl der Offizier die rotgold geviertelten Insignien eines Sterncaptains trug, schaffte Howell es nicht, einen Krieger in ihm zu sehen. In seinen Augen waren Agenten der Wache wenig mehr als Banditen, ehrlos und ohne echten Anspruch auf Legitimität in der Gesellschaft der Nebelparder.
Das war beinahe mehr, als er ertragen konnte. Erst der feige Anschlag auf den Mons Szabo, der das Haupt-Kommando-, Kontroll- und KommunikationsCenter des Planeten beschädigt und das Raumverteidigungsnetz zerstört hatte, mit dem sie diese Surats aus der Inneren Sphäre ein für allemal hätten zurückschlagen können. Der Tod der für diese Einrichtungen eingeteilten Techs war ohne größere Bedeutung, aber der Verlust dreier kompletter Elementarstrahlen brachte Howell in Rage. Und das Erscheinen einer Invasionsflotte der Inneren Sphäre und die Niederlage dreier Kriegsschiffe, hier, über Diana, im Bau des Parders, stellte seine rapide schwindende Geduld auf eine noch härtere Probe.
Als wäre das nicht schon genug, hatten diese stinkenden Innere-Sphäre-Surats auch noch die unglaubliche Frechheit zu behaupten, sie würden unter dem heiligen Banner des Sternenbunds agieren. Zu Anfang hatte Howell sich geweigert, den Berichten Glauben zu schenken, die von den das Diana-System verteidigenden Kriegsschiffen eingetroffen waren. Aber schließlich hatte er doch zugeben müssen, daß die Barbaren tatsächlich die kaum faßbare Unverfrorenheit besaßen, den Cameron-Stern und die Insignien der Sternenbund-Verteidigungsstreitkräfte auf ihre Kriegsschiffe und Jäger zu malen. Und als letzte Beleidigung mußte er sich jetzt von einem StravagWachagenten über die Flottenkapazitäten der Inneren Sphäre belehren lassen. Er wirbelte zu dem Sterncaptain herum und überschüttete den Mann mit einem Strom von Beschimpfungen, den dieser ohne erkennbare Regung über sich ergehen ließ.
»Galaxiscommander?«
»Was?« schrie Howell den Tech an, der es gewagt hatte, ihn zu unterbrechen.
»G-Galaxiscommander«, stotterte der Mann. »Die Flotte aus der Inneren Sphäre formiert sich neu und dringt in unser System vor. Anscheinend plant sie eine Invasion Dianas.«
Mit einem wütenden Aufheulen, das besser zu einem Wolf als zu einem Parder paßte, ballte Russou Howell die Faust und schlug den unglückseligen Tech zu Boden. Über dem bewußtlosen Niederkastler stehend, die Fäuste noch immer in wilder Wut geballt, starrte Howell dessen Techkameraden an, die sich erschreckt vor ihm auf den Boden geworfen hatten.
In diesem Augenblick weißglühenden Zorns gingen alle Depressionen, alle Selbstvorwürfe, alle Wahnvorstellungen und der Drang, seine Verzweiflung im Alkohol zu ersäufen, wie dürres Laub in Rauch auf. An ihre Stelle trat etwas, das Russou Howell schon lange nicht mehr gespürt hatte: Stolz und die Freude auf die bevorstehende Schlacht. Er war wieder ein Nebelparder-Krieger.
»Gebt Alarm«, knurrte er. »Nicht eines dieses Freigeburts-Ungeziefers wird Diana lebend verlassen.«
17
Landungsschiff SBS Langes Messer,
im Anflug auf Landezone Leichte Eridani-Reiterei Drei Kilometer nordwestlich des Mons Szabo, Diana Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
12. März 3060 Es ist lange her, seit ich das zum letztenmal tun mußte.
Generalin Ariana Winston saß an den Kontrollen ihres umgebauten Zyklop und betrachtete einen großen Sekundärmonitor an der linken Seite des vorderen Cockpits. Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen ZP 11-A war ihr Mech auf ihren speziellen Wunsch modifiziert und mit einem zweiten Satz Kontrollen ausgestattet worden. Die KurzstreckenRaketenlafette und das zugehörige Munitionsmagazin hatten weichen müssen, um im vollgepackten Innenleben des Kampfkolosses den Platz für einen zweiten Piloten freizumachen. Aber das war es wert. Die Anwesenheit eines fähigen Kommunikations- und Ortungsspezialisten hinter ihr nahm einiges an Druck von
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