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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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absichtlich unhöflich war. Kip haßte es einfach, aus einem einwandfrei funktionierenden Raumschiff geworfen zu werden.
Bei dem Gedanken an ihren kampferprobten FOS, der die Armlehnen des Schleudersitzes so fest umklammert hielt, daß die Knöchel seiner Hände weiß hervorstanden, mußte sie kurz und bellend lachen. Das Lachen verwandelte sich in einen überraschten Schluckauf, als sie jäh ins Bodenlose stürzte.
Ein Orbitalabwurf war in mancher Hinsicht eine Studie in Kontrasten. Die MechKrieger erlebten einen plötzlichen Wechsel vom Gefühl der Bewegungslosigkeit an Bord des antriebslos treibenden Landungsschiffes zu der übelkeiterregenden Beschleunigung, wenn sie aus dem Abwurfschacht des Schiffes gestoßen wurden, und zurück zu dem Gefühl, frei im Raum zu treiben. Winston wußte es natürlich besser. Auch wenn sie den wolkenverhüllten Globus des Planeten nicht sehen konnte, auf den ihr Mech hinabstürzte, war sie sich doch sehr bewußt, daß sie in über hundert Tonnen gepanzertem BattleMech und schützendem Abwurfkokon eingeschlossen war und mit jeder Sekunde um etwa zehn Meter in der Sekunde schneller auf die Oberfläche Dianas zuraste.
Dann war da der Unterschied im Geräuschpegel. Im Mechhangar der Langes Messer war es relativ ruhig, abgesehen von den taktischen Einspielungen über die Daten-›Nabelschnur‹ ihres Mechs. Als diese Kabelverbindung getrennt wurde, war es zunächst tödlich still, abgesehen von Winstons kurzer Bemerkung zu Kip Douglass und dem Schlag ihres Herzens. Sobald der Zyklop in seinem Schutzkokon ins All gestoßen wurde, verdrängte ein leises Zischen die Stille. Daraus wurde schnell ein hohes Heulen und schließlich ein tiefes Donnern. Dieses Geräusch wurde dadurch verursacht, daß der große, eiförmige Kokon sich einen Weg durch Dianas obere Atmosphäreschichten bahnte. Die äußere Keramikschicht des Kokons erhitzte sich unter der Reibung der Luftschichten rapide. Ohne die Schutzhülle wäre der Mech lange vor Erreichen der Oberfläche verglüht. Wenn sich plötzlich ein versteckter Fehler in der Hülle des Kokons manifestieren sollte, würde das Resultat nicht anders aussehen.
Winston sah auf eine Multifunktionsanzeige, die eine Abfolge rapide kleiner werdender Ziffern zeigte. Diese Anzeige stellte ihre geschätzte Höhe über der Planetenoberfläche dar. Ein Schätzwert, weil die Sensoren des Mechs nicht in der Lage waren, die dicke Außenhaut des Kokons zu durchdringen und die tatsächliche Höhe zu ermitteln.
Vielleicht ist das der Grund, warum Kip Orbitalabwürfe haßt.
Als der Kokon weiter stürzte und das Donnern immer lauter wurde, spürte Winston die Innentemperatur in der Pilotenkanzel steigen. Draußen fraß die immer größer werdende Reibungshitze die äußere Schmelzschicht des Kokons ab. Mit einem lauten Hämmern setzte die in die Pilotenliege eingebaute Pumpe ein und jagte Kühlflüssigkeit durch ihre Weste. Vor der Entdeckung des Gray-DeathKernspeichers und der Freigabe moderner Technologien nach der Reformation des bis dahin fanatisch geheimniskrämerischen ComStars waren MechKrieger gezwungen gewesen, sperrige Kühlwesten, dicke Filzstiefel, einen schweren Neurohelm und ansonsten möglichst wenig zu tragen, wenn sie ihre Maschinen steuerten. Die erstaunliche Abwärme, die vom Reaktor und den Waffensystemen eines Mechs erzeugt wurde, konnte einen Krieger in kürzester Zeit gar kochen. Um diese unangenehme Nebenwirkung zu vermeiden, hatten die Mechkonstrukteure eine Reihe von Wärmetauschern eingebaut, um die hohen Temperaturen zu senken, bevor sie die Maschine stillegten, ihre Munition zur Explosion brachten, die elektronischen Steuer- und Feuerleitsysteme beeinträchtigten und dem Piloten das Bewußtsein oder sogar das Leben raubten.
Trotzdem konnten die Temperaturen im Innern eines Mechcockpits während eines heißen Gefechts bis auf sechsundvierzig Grad Celsius steigen. Um gegen diese erdrückende Hitze anzukämpfen, trugen MechKrieger Kühlwesten, in denen dieselbe Kühlflüssigkeit auf Äthylenglykolbasis zirkulierte wie in den Wärmetauschern.
Die technologischen Fortschritte der letzten Jahre hatten zur Einführung des MechKriegerGefechtsanzugs geführt. Dieses Kleidungsstück war aus ballistischem Tuch gefertigt und enthielt dieselben Kühlschläuche wie eine Kühlweste, bediente sich aber eines wirksameren Wärmetauschverfahrens und leistungsfähigerer Kühlmittel, so daß die Schläuche dünner ausfallen konnten, was das gesamte Kleidungsstück

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