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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Victor hatte sie sofort zur Leibeigenen gemacht, an- schließend befreit und in den Sternenbund-Verteidi- gungsstreitkräften willkommen geheißen.
Erst danach hatte er erfahren, daß sie Lincoln Osis' Tochter war. Sie kannte ihren Genvater persönlich kaum. Das war bei Geschkos nicht üblich. Entspre- chend den Wünschen der verschiedenen Blutnamens- häuser kombinierten Clan-Wissenschaftler in ihren Labors Spermien und Eizellen, um daraus ultimative Krieger zu formen. In Tiarets Fall hatten Osis- und Nevversan-Eigenschaften sich höchst vorteilhaft ver- bunden und ihr gestattet, schon als Sterncaptain einen Blutnamen zu erringen.
    Hätten die Nebelparder eine Zukunft gehabt, wäre sie irgendwann Khanin geworden. »Ich werde diese Lektion nicht vergessen, Tiaret. Ganz bestimmt nicht.«
    Jetzt kam der Präzentor Martialum herüber, der außerhalb des Rings gewartet hatte. Er hatte aus ir- gendeinem Grund den uniformähnlichen Overall, den er sonst bevorzugte, gegen die weiße ComStar-Montur ausgetauscht. Nun warf er Tiaret und Victor dicke Handtücher zu. »Ich darf wohl davon ausgehen, daß Sie kein Bedürfnis verspüren, Lincoln Osis im Kreis der Gleichen gegenüberzutreten, Victor?«
    Victor rieb sich das Gesicht ab und überlegte kurz, bevor er antwortete. »Wie Tiaret unschwer gezeigt hat, bin ich kein passender Gegner für einen unbewaffne- ten Elementar. Allerdings ist Lincoln Osis unseren Be- richten zufolge schwer verletzt. Er könnte mich mit einer prahlerischen Geste herausfordern, und eine Wei- gerung, gegen einen derart geschwächten Gegner an- zutreten, würde mir als Feigheit ausgelegt werden.«
    Kai stieß sich von der Schottwand ab, an der er ge- lehnt hatte. »Aber deine Bereitschaft, gegen ihn zu kämpfen und seine offensichtliche Schwäche auszu- nutzen, ließe sich noch negativer auslegen.«
»Ein guter Einwand.«
    Der Präzentor Martialum hob einen mahnenden Fin- ger. »Erfolg oder Mißerfolg in einem Zweikampf mit Lincoln Osis - beides wäre ohne Bedeutung. Seine Machtbasis ist zerschlagen. Wir werden uns zwar mit ihm beschäftigen müssen, weil er immer noch ilKhan ist, aber unser Ziel bleibt es, den übrigen Clans zu be- weisen, daß sie ihren Kampf gegen uns nicht fortsetzen können.« Er sah hinüber zu Tiaret. »Verzeih mir, aber die Niederlage und der Tod deines Genvaters sind nur noch ein Nebenaspekt unseres Kampfes auf Strana Metschty.«
    Tiaret Nevversan zuckte die Schultern. »Obwohl er der ilKhan ist, hat Lincoln Osis sich verhalten, als wäre er weiterhin ein Khan der Nebelparder. Dadurch hat er weder den Clans noch den Nebelpardern gedient. Wir haben alle unseren Befehlen entsprechend gekämpft, und unsere Niederlage ist kein Grund der Freude, aber ohne die richtige Führung bestand kaum eine Chance auf den Sieg.«
    Der Prinz zog das triefnasse Trikothemd aus und trocknete sich ab, bevor er das Handtuch über die rechte Schulter warf. Die Enden bedeckten auf beiden Seiten die Narben der Schwertverletzung, die er auf Luthien erlitten hatte. Das scheint so lange her, so weit entfernt. »Nun, wir sind im Anflug, und die Clans wis- sen mit Sicherheit, daß wir kommen. Wie lange noch bis zur Bremswende? Drei Tage? Vorher brauchen wir nicht mit Jägerkontakt zu rechnen, oder?«
    Anastasius Focht schüttelte den Kopf. »Wohl kaum. Da wir am Zenithsprungpunkt der Sonne materiali- siert sind, gibt es für Luft/Raumjäger zwischen hier und Strana Metschty keine Möglichkeit, sich auf die Lauer zu legen. Wenn wir auf Widerstand treffen, dann weiter systemeinwärts.«
    Jerry Cranston steckte den Kopf durch die Luke des Frachtraums. »Hoheit, wir hatten gerade Funkkontakt mit Strana Metschty. Reine Datenübertragung, weder Ton noch Bild. Die Nachricht traf mit Marthe Prydes Unterschrift ein. Im Namen des Großen Konklave der Khane und aus Respekt vor ComStars Großzügigkeit über Tukayyid erhalten wir Safcon. Wir dürfen unbe- helligt landen. Sie wollen Euch in sechs Tagen treffen, um das Bieten um die Schlacht um Strana Metschty zu besprechen.«
    Victor warf den Kopf zurück und lachte bellend. Er sah seine Begleiter grinsend an. »So, meine Damen und Herren, das nenne ich ein Geburtstagsgeschenk.«
Kerensky-Sportzentrum, Strana Metschty
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
     
18. April 3060
    Victors Schweber senkte sich langsam zu Boden, und ein Schaudern lief durch seinen Körper. Die Tür schwang mit einem Zischen nach oben, aber noch bevor er sich losschnallen konnte, war Tiaret schon

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