BattleTech 43: Der Kriegerprinz
daß wir disziplinierter sind als sie ahnen, und mehr als bereit für sie. Die Tatsache, daß er ebensowenig über die Blutgeister wußte wie diese von ihm, störte ihn etwas, aber seine Leute hatten Clans bekämpft und besiegt, die sich das Recht zur Invasion erstritten hat- ten. Wären die Blutgeister gleich stark, hätte er schon in der Inneren Sphäre Gelegenheit gehabt, auf sie zu treffen und sie zu schlagen.
Ein Stück voraus bewegte sich der einzige andere nicht-humanoide Mech in seinem Fünfertrupp, ein Drachenfeuer. Seine Arme waren kaum vorhanden. Ein Gaussgeschütz und eine Autokanone nahmen den größten Teil der Armstummel in Beschlag. Darüber hinaus verfügte er noch über drei Laser in Torso und Kopf, aber seine wichtigste Ausrüstung war ein Wäch- ter-ECM-Störsender, mit dessen Hilfe er die Fähigkeit des Feindes, sein Feuer zu konzentrieren, erheblich einschränken konnte.
Links und rechts des Daishi stampften zwei No- Dachis durch das Dickicht. Die humanoiden Mechs waren eine draconische Eigenkonstruktion, deren lin- ker Arm in einer PPK-Mündung endete. Der rechte Arm hielt ein vier Meter langes Katana für den Nah- kampf. Hohiro hatte persönlich nie viel von direktem Zweikampf zwischen BattleMechs gehalten, aber die No-Dachis waren der pure Ausdruck des Samurai- Ethos, und ihre Anwesenheit hatte etwas Erhebendes.
Auch der letzte Mech seines Trupps bot ein Bild, das voll und ganz seinem Namen entsprach. Der nach einem japanischen Teufel benannte Akuma hatte einen geradezu diabolisch modellierten Kopf und einen lin- ken Arm, der in einer PPK-Mündung endete. Wie die No-Dachis verfügte er zusätzlich über eine Mittel- strecken-Raketenlafette, die ungelenkte Raketen auf den Feind abfeuerte. Den MSR fehlte zwar die Treff- sicherheit von LSR, aber sie waren kleiner, so daß sie in größerer Zahl geladen und abgefeuert werden konnten als ihre zielgenaueren Vettern. Unter den beengten Ver- hältnissen der zu erwartenden Kämpfe mit den Blut- geistern hatten die MSR eine Chance, sich als beson- ders wertvoll zu erweisen.
Die fünf Kampfkolosse stampften durch eine von Gestrüpp und abgestorbenen Bäumen überwucherte Schlucht. Obwohl diese offensichtlich durch Schmelzwasser in den Berg gegraben worden war, lief derzeit nur ein seichter Bach durch ihre Mitte. Die auf den Berghängen bis in eine beträchtliche Höhe wachsenden Bäume bildeten ein grünes, Sonnenlicht filterndes Blät- terdach, durch das alles ringsum weicher und friedli- cher erschien. Hohiro sah sich um und versuchte, sich den Anblick einzuprägen, denn jede Sekunde konnte ein Mechgefecht diese Idylle in ein tödliches Inferno verwandeln.
Über den nördlichen Berghang näherten sich drei ClanMechs in blutroter Bemalung mit schwarzen Strei- fen. Auf der Sichtprojektion sah er einen weiteren Blut- geist-Mech hinter sich in die Schlucht steigen, und ein fünfter kam über den Berg im Süden. Hoch über den draconischen Mechs aufragend, boten die Clan-Ma- schinen einen beeindruckenden Anblick, und als sie ihre Waffen auf seine Mechs richteten, erlebte Hohiro einen Augenblick der Angst.
Der erste der beiden Eisvögel auf dem Nordhang zielte auf Hohiros Daishi. Die schwere Autokanone im rechten Unterarm der Maschine spie Feuer und Gra- naten, die in der Torsomitte des Sternenbund-Omnis einschlugen und ein Drittel der Panzerung zerschmet- terten. Leere Granathülsen flogen aus der Geschütz- kammer und fielen dampfend zu Boden. Hohiro rang mit der Steuerung seines Metallriesen, um die enorme Wucht des Eisvogel-Angriffs abzufangen.
Die schweren und mittelschweren Laser im linken Arm des Eisvogel feuerten ihre Energiebahnen über den Rumpf des Daishi. Die grüne Strahlbahn schälte zusätzliche Panzerung von der Frontseite des Mechs, während der rote Strahl das Kombinatswappen von seinem Bein brannte. Ein weiterer blutroter Laser- strahl stieß aus der rechten Seite des Blutgeist-Mechs und zerschmolz einen Teil der Panzerung auf dem rechten Arm des Omnis. Die Schadensanzeige meldete einen mittelschweren Panzerungsverlust auf der Brust- partie, während die übrigen Schäden nur unbedeutend waren.
Die Kampfkobra, die ihnen den Weg aus der Schlucht versperrte, richtete ihre Waffen auf den Akuma. Mit der PPK im rechten Arm schoß sie vorbei, aber die linke Arm-PPK des halslosen BattleMechs mit den weit aus- ladenden, V-förmigen Schultern erzielte einen Volltref- fer. Der weite Blitzschlag riß einen Laubbaum ausein- ander und
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