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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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bremste ihren Sturmlauf. Victor bewegte den Daishi vorwärts und breitete die Arme aus. Die Ele- mentare machten ihm Platz und gestatteten ihm, hin- über zu ihrem wartenden ilKhan zu wuchten. Osis sprang von seinem Beobachtungsposten und landete schwerfällig, wobei er deutlich das linke Bein bevorzugte. Er humpelte den Hang hinab auf den Daishi zu, dann blieb er mit ausgebreiteten Armen ste- hen. »Trittst du mir so gegenüber, Victor Steiner-Da- vion? Du hast unsere Technologie gestohlen, unsere Sitten nachgeäfft, und jetzt kommst du, um mich zu zerquetschen wie einen Käfer, den du im Garten ge- funden hast? Läuft es darauf hinaus?«
Victor blinzelte. »Worauf hast du erwartet, daß es hinausläuft? Die Clans haben dreihundert Jahre in ab- soluter Isolation verbracht, konnten Kampftechniken und Militärtechnologie verfeinern, während die Innere Sphäre sich beinahe zurück in die Steinzeit gebombt hat. Dann entscheidet ihr, es sei an der Zeit, zurückzu- kommen und das Geburtsrecht zu beanspruchen, das eure Vorfahren freiwillig aufgegeben haben. Was habt ihr erwartet, wie wir reagieren? Hallo, seid willkom- men? Hier, nehmt Terra und jagt uns alle zum Teufel? Habt ihr ernsthaft erwartet, wir würden uns nicht wehren?«
»Du bist nicht nur dumm, Victor, du bist vulgär.« »O ja, richtig, ich bin vulgär, weil ich mich nicht in verfeinerten Sprachwendungen ausdrücke. Vulgär, weil ich den Krieg nicht so führe, wie ihr ihn gerne ge- führt hättet.« Victors Nüstern blähten sich. »Vulgär, weil ich euch für lächerlich und verknöchert halte, und für eine Gesellschaft, die die Wirklichkeit von Sterb- lichkeit und Krieg nicht wahrhaben will.«
Osis streckte die Kampfkralle aus, die als linke Hand seines Gefechtspanzers diente, und ließ sie zuschnap- pen. »Du redest von Sterblichkeit und Krieg, aber in Wahrheit kennst du nichts von beidem. Ich bin Lincoln Osis. Ich kann meine Blutlinie zurückverfolgen bis zu Charissa Osis, einer der Kriegerinnen, die mit General Kerensky die Innere Sphäre verließ. Ihre Tochter Ter- risa kämpfte mit Nicholas Kerensky und gründete die Clans. Aus ihren Lenden stammen Krieger und Khane, die den Nebelpardern zu Ruhm verhalfen. Unsere Linie ist unter den Clans berühmt für ihre Tapferkeit. Generation um Generation verbessern wir unser Erb- gut. Leo Showers' Genvater war ein Osis, und Leo Showers war der ilKhan, der unsere Rückkehr in An- griff nahm.«
Eine Nahtlinie erschien um die Brustplatte und den Hals des Elementarpanzers. Osis hob die Kralle und zog Helm und Brustplatte des Anzugs ab. Sie fielen vor ihm auf den Boden und gaben den Kopf und mus- kulösen, ebenholzschwarzen Brustkorb des ilKhans frei.
»Ich wurde zum Krieger gezüchtet, Victor, dazu, nichts und niemanden zu fürchten. Nur durch Helden- taten und taktische Überlegenheit konnte ich erwarten, mein Volk zum Sieg zu führen. Du hast gesehen, wie leicht es ist, Elementare zu vernichten, wenn Mechs das Schlachtfeld beherrschen. Mache dir klar, wie schwer es sein muß, aus ihren Reihen zur Spitze auf- zusteigen.«
Osis befreite den linken Arm und ließ den gepanzer- ten Ärmel zu Boden fallen. Er zog den rechten Arm aus dem Anzug, und der leichte Laser, der auf dieser Seite die Greifkralle ersetzte, fiel ebenfalls weg. Der Clanner ließ die Muskeln an Brust und Armen spielen, dann zerrte er die Seitenpanzerung los und ließ auch den Tornister mit den KSR-Werfern scheppernd zu Boden stürzen.
»Weißt du, wie ich meinen Blutnamen gewonnen habe, Victor? Ich habe MechKrieger wie dich im Zwei- kampf gestellt und zerquetscht. Das Glück war auf meiner Seite, denn meine ersten Kämpfe wurden ohne Waffen ausgetragen, aber in der letzten Runde war dem nicht so. Um diesen Blutnamen zu erringen, um ein Osis zu werden, mußte ich einen MechKrieger ver- nichten, der wie du sicher im Cockpit eines Battle- Mechs eingeschlossen war. Wir kämpften in einem Gelände, diesem nicht unähnlich - auf Diana. Er dachte, er würde Jagd auf mich machen, aber in Wahr- heit jagte ich ihn. Von einer Klippe sprang ich hinunter auf seine Natter. Er konnte mich hören, konnte genau verfolgen, wie ich mich ins Innere seines Mechs vorar- beitete, und es gab nichts, was er dagegen tun konnte. Er wußte es, deshalb ist er aus seiner Kanzel gekrochen und hat versucht, mich umzubringen. Er verlor, und sein Erbgut wurde entsorgt.«
Victors Augen wurden zu Schlitzen. »Du hast einen Mann getötet, der bereits klar besiegt war? Warum?« »Er

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