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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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wollte sterben. Er wußte, daß er versagt hatte, wußte, daß er nicht die Sorte von Material war, die das Haus Osis an zukünftige Generationen weitergeben wollte.« Der ilKhan setzte sich auf den KSR-Tornister und zog die Beine aus dem Panzer. Darunter trug er nur ein Paar Shorts. Osis stand auf und unternahm kei- nen Versuch, die gräßliche Narbe an seinem linken Bein zu verbergen. Victor schaltete die Hologramm- projektion auf Vergrößerung und erkannte deutlich die Nähte. Und es tritt Blut aus der Wunde.
Osis breitete die Arme aus. »Ich bin der letzte der Nebelparder, Victor Steiner-Davion. Ich lade dich ein, dich mir Mann gegen Mann zu stellen. Tritt gegen mich an und verdiene dir die Ehre, von der du glaubst, sie stünde dir zu. Komm zu mir, Victor, und ich werde dich in Sekunden lehren, wofür andere Menschen ein Leben lang studieren müssen.«
Jerry Cranstons Stimme hallte durch Victors Helm. »Denken Sie nicht einmal daran, Victor. Seine Tochter hat Ihnen den Arsch versohlt. Teufel, auf Trellwan hab ich Ihnen den Arsch versohlt.«
»Ich höre dich, Jerry.« Victor schüttelte den Kopf. »Wie kommst du darauf, Lincoln Osis, daß ich die Lek- tion auch lernen will, die du mir anbietest?«
Osis öffnete langsam den Mund, und seine Schultern sackten leicht ab. »Du bist ein Krieger, frapos? So wie ich. Der Tod ist unser Geschäft. Ich biete dir eine Chance, dich dem Tod zu stellen und zu sehen, wen von uns zweien er sich holt.«
Victor schlug auf das Schloß seiner Sicherheitsgurte, dann drückte er den Knopf, der das Kanzeldach des Daishi öffnete.
»Victor, was machen Sie da?«
»Ganz ruhig, Jerry. Ich weiß, was ich tue.«
»Wären Sie so freundlich, es mir zu verraten?« »Es wäre mir lieber, du würdest mir einfach ver- trauen.« Victor hob den Neurohelm vom Kopf und hörte Jerrys Antwort nicht mehr. Er stand aus der Pilo- tenliege auf und löste das Band, mit dem die Stricklei- ter am Rand des Cockpits befestigt war, dann warf er sie hinaus, und sie entrollte sich bis zum Boden. Er drehte sich um, um hinabzuklettern, dann glänzte das Stichblatt des Katana im Sonnenlicht auf, das er bei sei- ner Ankunft auf Luthien erhalten hatte. Mit einem grimmigen Lächeln zog er es aus der Halterung an der Pilotenliege und nahm es mit nach unten.
Osis verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn haßerfüllt an. »Das Schwert wird mich nicht daran hindern, dich zu töten.«
»Deswegen habe ich es nicht mitgebracht.« Victor schob es in den Pistolengürtel und rückte es in die kor- rekte Position an der linken Hüfte. Seine Finger hoben sich zu den Verschlüssen der Kühlweste. Er öffnete sie und streifte das wuchtige Kleidungsstück ab. Seine fahlweiße Brust stellte einen perfekten Kontrast zu Osis' Körper dar und trug ihm einen verächtlichen Blick des Elementars ein.
Victor schnaufte und fuhr mit der Linken die Narbe auf seinem Brustkorb ab. »Ich wollte, daß du das hier siehst. Ich habe ein Katana wie dieses hier durch die Brust gestoßen bekommen. Warum? Weil jemand dachte, meiner Geburt wegen sei ich minderwertig. Er dachte, meine bloße Existenz wäre auf irgendeine Weise eine Beleidigung der Welt, in der er zu leben glaubte. Seine Sicht der Dinge, die Sicht der Dinge sei- nes Meisters verlangte meinen Tod, und dieser Mann kam, um mein Leben zu nehmen.«
»Offenbar vergeblich.«
»Allerdings. Ich habe ihn mit diesem Schwert an meiner Seite getötet. Ich erhielt es als Höflichkeitsgeste und öffentliche Aussage, aber in der Nacht, in der ich meinen Attentäter damit tötete, habe ich mir das Recht verdient, es zu tragen.« Victor runzelte die Stirn. »Und in der Nacht, in der ich ihn getötet habe, bin ich auch gestorben. Ich habe die Berührung des Todes gespürt, aber ich kam zurück. Ich kam zurück, weil ich noch eine Aufgabe zu erfüllen hatte: euch zu besiegen und die Invasion zu beenden.«
Osis winkte verächtlich ab. »Mit dieser Geschichte kannst du vielleicht einer Novakatze Angst machen, aber keinem Nebelparder. Töte mich, wenn du es kannst.«
»Nein.«
»Nein?«
Victor schüttelte den Kopf. »Nein. Hier ist schon zu- viel getötet worden. Das muß dir klargewesen sein.« »Wie meinst du das?«
Victor stieß den Daumen über die Schulter in Rich- tung des Schlachtfelds. »Die Mechs, die du gegen uns hast antreten lassen. Dir muß doch klar gewesen sein, daß sie keine Chance hatten. Niemals hättest du damit mich oder irgendeine unserer Sternenbund-Kompa- nien aufhalten können.

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