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BattleTech 43: Der Kriegerprinz

BattleTech 43: Der Kriegerprinz

Titel: BattleTech 43: Der Kriegerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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obwohl Morgans Tod in der Explosion, die ihre Mutter getötet hatte, ihr ein Problem vom Hals geschafft hätte, mußte sie zugeben, daß Morgan an- dererseits auch Phelan Kell im Zaum hielt, der von den Clans zurückgekehrt war und einen Großteil des Wolfsclans mitgebracht hatte.
    Sie strich sich über den Hals. Selbst nach einem ganzen Jahr konnte sie Phelans Hände noch spüren. Zugegebenermaßen war Katrina zu weit gegangen, als sie Morgan Kell bei ihrer letzten Begegnung gedroht hatte. Phelan war ebenfalls dabei gewesen und hatte keinen Zweifel daran gelassen, daß er eine ganze Welt voller Wölfe in der Hinterhand hatte, die sie mit Ver- gnügen zerreißen würden, sollte ihm oder seinem Vater etwas zustoßen. Zu ihrem Glück waren die Kell Hounds und Phelans Wölfe ins Draconis-Kombinat ab- gereist, um gegen die Nebelparder zu kämpfen, so daß sie ihr keine Schwierigkeiten machen konnten. Außer- dem konnten sie von dort aus nur ahnen, was sie aus- brütete.
    Die Kells waren ein interessantes Problem. Ihr ArcRoyal-Defensivkordon stellte im Grunde eine auto- nome Region innerhalb der Lyranischen Allianz dar. Während die Hounds und Wölfe unterwegs waren, um Parder zu jagen, hatten die Kells Söldnereinheiten wie die Legion der Aufgehenden Sonne, Gruppe W und die Wilde Meute angeheuert, um die Jadefalken auf ihrer Seite der Grenze zu halten. Diese Söldner- truppen waren zu schwach, ihr Reich zu bedrohen, aber zugleich zäh genug, um sie davon abzuhalten, Truppen an den Versuch zu verschwenden, den ARD zurückzuerobern.
    Ursprünglich hatte sie genau das vorgehabt, aber in Anbetracht der erstaunlichen Erfolge an der draconi- schen Grenze hatte sie ihre Pläne geändert. Phelans Wölfe hatten genug Nebelparder-Einheiten absorbiert, um noch stärker als zuvor zu werden, und das machte es ratsam, ihnen keinen Anlaß zu einer vorzeitigen Rückkehr zu liefern. Außerdem wußte sie, daß Morgan niemals gegen sie vorgehen würde, ohne sich vorher mit Victor abzusprechen. Also diente alles, womit sie eine Aktion ihres Bruders hinauszögern konnte, auch ihrem Schutz gegen die Kells.
    Womit sie wieder bei Operation Fray war. Ihre ein- zige echte Achillesferse war die Gefahr, mit dem At- tentat auf ihre Mutter in Verbindung gebracht zu wer- den. Die Aufdeckung ihrer Mittäterschaft konnte die öffentliche Verehrung für sie ins Gegenteil umschlagen lassen und einen Volksaufstand auslösen, der sie hin- wegfegen würde. Die Leute haben meine Mutter der- maßen geliebt, daß sie mich bei lebendigem Leib in Stücke reißen würden. Das kann und werde ich nicht zulassen.
    Sie spielte mit einem dünnen Goldreif am rechten Handgelenk und lächelte. Meine Geheimwaffe. So sehr Morgan und Victor die Vorstellung hassen mußten, daß sie ihre Mutter getötet hatte, ihr Entsetzen darüber, daß sie heimlich in die Clan-Zone gereist und sich mit Vlad Ward von den Wölfen verbündet hatte, wäre noch weit größer gewesen. Katrinas und Vlads ge- meinsamer Haß auf Phelan Kell hatte ihre Bindung noch vertieft, eine Bindung, die aus starker körper- licher Anziehung entstanden war.
    Solange Vlad bereitstand, in die Lyranische Allianz einzufallen er war sich sicher gewesen, daß die Durchquerung der Jadefalken-Besatzungszone für seine Truppen keine Schwierigkeit darstellte -, mußte jede Aktion der Kells, die darauf gerichtet war, sie zu stür- zen, in der Vernichtung des ARD enden. Dadurch wür- den sie wieder in den Kampf gegen ihre alten Feinde geworfen werden, der sie zu einem Zeitpunkt schwäch- te, an dem Katrina loyale Truppen zur Verteidigung gegen ihren verräterischen Angriff um sich scharte. Schon bloßes Säbelrasseln der Wölfe oder Jadefalken konnte ein Eingreifen der Kells stoppen und ihr reich- lich Zeit liefern, sie zu vernichten.
    Katrina grinste. »Kümmern Sie sich um Sven New- mark und eliminieren Sie mir dieses Problem, Oberst Lentard. Ich nehme mir Victor vor. Wenn er nach Hause kommt, wird ihn eine böse Überraschung er- warten, aber er wird mich nicht überraschen können. Und genau so ist es mir recht.« Sie klatschte in die Hände. »Du hast viel für die Freie Innere Sphäre er- obert, Bruderherz, und selbst du wirst alles verlieren. Wie traurig, wenn ein Held lange genug überlebt, um zu sehen, wie sein Triumph verwelkt.«
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    Landungsschiff Barbarossa,
Landezone Alpha Tango III, Namenloser Planetoid Äußere Peripherie
1. November 3060
    Victor Steiner-Davion nickte Kai Allard-Liao zu, der ihn vom

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