Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
Strana Metschty deine Hilfe. Ich kann das im Augenblick nicht erklären, aber ...« »Ich stehe Ihnen zu Diensten, meine Khanin. Allzeit.«
Marthe lächelte. »Wie... mir fällt der passende Begriff nicht ein... ritterlich vielleicht. Ja, wie ritterlich von dir, Hengst. Ich bin erfreut.«
Hengst zupfte sich am Bart, wie er es häufig tat, wenn ihn etwas amüsierte und er es nicht zeigen wollte.
Außerhalb des Jadefalkengebäudes ertönte plötzlich eine Serie von Explosionen, und aus dem Park, in dessen Mitte der Gebäudekomplex der Halle der Khane lag, drang das Knattern von Waffen herüber. Hengst sprang auf und stellte sich zwischen Marthe und die Tür, um seine Khanin zu beschützen, falls Angreifer hereinbrachen.
Marthe lachte laut auf. Sie stand auf und legte ihm eine Hand auf den Arm. »Du brauchst mich nicht zu beschützen, Hengst, auch wenn du damit die Loyalität beweist, der ich mir schon vorher sicher war.« Weitere Detonationen krachten auf, und wieder knallten Waffen. »Du hast vergessen, welches Datum wir haben. Das ist der Lärm der Neujahrsfeiern auf Strana Metschty. Nach dem allgemeinen Kalender ist soeben das Jahr 3060 angebrochen. So ziemlich das einzige, worin wir uns mit der Inneren Sphäre einig sind. Stell dir vor, Hengst: tausend Lichtjahre von hier veranstalten die Menschen auf den Welten der Inneren Sphäre ihre eigenen Feiern zum Beginn eines neuen Jahres. Es ist Zeit, sich der Zukunft zuzuwenden.«
Hengst zuckte die Achseln. »Ich finde keine Befriedigung darin, mir die Zukunft auszumalen. Oder über die Vergangenheit nachzugrübeln, auch wenn das unvermeidlich zu sein scheint.«
Marthe drückte sanft seinen Arm, und Hengst wußte nicht, was er davon halten sollte. Daß irgendein Wahrgeborener sich in der Gestik oder mit einer Berührung freundlich zeigte, war selten genug, aber bei einer Khanin erschien ihm das, nun, unpassend.
»Mir geht es ähnlich, Hengst. Aber ich muß leider an die Zukunft denken. Das muß jeder Khan, allein schon, um auf die Aktionen der anderen Khane vorbereitet zu sein. Manchmal wäre ich lieber mitten unter angreifenden Mechs als bei den Khanen im Großen Konklave. Aber das führt zu nichts. Ich danke dir für deine Loyalität, Hengst. Wir reden noch darüber.«
Das war eine verbrämte Verabschiedung. Hengst drehte sich um und verbeugte sich leicht. Nach den angemessenen Abschiedsworten ging er schnellen Schritts zur Tür und verließ den Raum.
Auch als Hengst bereits fort war, spürte Marthe Pryde seine Anwesenheit noch. Sie ließ das Gespräch in Gedanken Revue passieren und erkannte, daß sie ihn nicht länger als Freigeborenen sah, sofern er es nicht selbst zur Sprache brachte. In ihren Augen war er vor allem Aidan Prydes Kamerad.
Aber es war gerade seine freigeborene Herkunft, die ihn jetzt für sie wertvoll machte, sowohl persönlich wie auch politisch. Manche Clans, unter anderem die Jadefalken, gestatteten Freigeborenen, Krieger zu werden, wenn auch nur in GarnisonsklasseEinheiten. Doch die Zeiten hatten sich geändert, und Marthe brauchte alle erfahrenen Krieger, die sie finden konnte. Samantha Clees, ihre saKhanin, ermahnte sie beständig, den Freigeborenen gegenüber nicht so zuvorkommend zu sein, und ihre Position nicht zu stark auf sie zu stützen. Aber auch wenn Samantha es nur gut meinte, war sich Marthe darüber im klaren, daß sie um diese Gefahr nicht herumkam.
Die Zeiten waren kritischer denn je. Sie hatte auf Coventry viele junge Krieger der Feuertaufe ausgesetzt, hatte in Tests auf allen Heimatwelten Krieger anderer Clans geerntet, und machte zahlreiche Falken zu Blutnamensträgern, auf die eine hohe Position im Touman wartete. Aber ein starkes Militär brauchte neben bloßer Quantität auch Erfahrung. War es nicht besser, freigeborene Krieger einzusetzen, die über Können und Erfahrung verfügten, als sich zu abhängig von jungen oder gerade erst neu in den Clan eingeführten Kriegern zu machen? Samantha Clees würde ihr darin sicher niemals zustimmen, aber Marthe war zu der Einsicht gelangt, daß sie dem Wesen des Clans nur treu sein konnte, indem sie bereit war, ihn grundlegend zu ändern, wenn seine ganze Existenz auf dem Spiel stand. Die Jadefalken waren bereit für den Krieg, bereit, jeden Feind zu zerschlagen, der sich ihnen in den Weg stellte, und ihren Platz an der Spitze der Clans einzunehmen, wenn diese Terra befreiten.
Sie lächelte. Täglich kamen ihr neue Gedanken, die sie überraschten und sogar schockierten. Sie hatte sich

Weitere Kostenlose Bücher