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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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vorstellen, daß irgendeine Wahrgeborene, selbst wenn sie das Kriegertraining nicht geschafft hat und in eine niedere Kaste abgestuft wurde, auch nur mit dem Gedanken spielt, ein Kind auszutragen. Geschweige denn, daß dieses Kind dann freigeboren wäre.« Zalman verzog angewidert das Gesicht. Für Krieger war schon der Gedanke an den Zustand der Freigeborenen-Schwangerschaft abstoßend, und erst recht ein Gespräch darüber. »Und jetzt soll diese Freigeburtsbastardin eine Blutnamensträgerin im Clan Jadefalke werden! Wenn Marthe Pryde als Khanin der Falken eine derartige Travestie zuläßt, geht sie ein närrisches Risiko ein, wie es selbst dieser verehrte Aidan Pryde nicht hätte übertreffen können. Das ist die Schwäche, die Sie ausnutzen können, Perigard Zalman. Verstehen Sie?«
»Aye.«
»Sticheln Sie Marthe Pryde. Im Großen Konklave. Nutzen Sie, was immer Sie sagen, tun oder mit sarkastischen Blicken vor dem Rest des Konklaves insinuieren können. Bearbeiten Sie Marthe Pryde, stoßen Sie bis in ihr Innerstes vor und lösen Sie eine Kernschmelze aus. Benutzen Sie den Blutnamen dieser Freigeborenen dazu, sie und ihren Clan verächtlich zu machen. Sie muß so wütend werden, daß sie selbst die Herausforderung ausspricht. Dann sind Sie politisch im Recht, und sie ist die Dumme.«
Zalman grinste selbstzufrieden. »Ich wußte, daß du einen Weg finden würdest. Deshalb bin ich gekommen, weil ich mir sicher sein kann, daß du eine Lösung für jedes Problem weißt.«
Natalie Breen starrte ihn einen Augenblick lang eisig an. »Mit anderen Worten: Sie kommen zu mir, wenn Sie jemand verschlagenes brauchen?« zischte sie. »Verschlagenheit liegt nicht im Wesen des ClanKriegers. Ich weiß wohl, daß ich tief gefallen bin, aber nicht so tief.«
Perigard Zalman zuckte bei ihren Vorwürfen mit keinem Muskel. Er hatte an Selbstbewußtsein gewonnen. Schon bald würde er sich nicht mehr die Mühe machen, hier in ihr dunkles Büro zu kommen, um sich mit ihr zu besprechen.
Nachdem er fort war, löschte Breen wieder das Licht und saß noch lange so da, fragte sich, wer sie einst gewesen und was jetzt aus ihr geworden war.
T EIL I

DIE HEIMATWELTEN
DEZEMBER 5059

1
    Jadefalkenhaus, Halle der Khane, nahe Katjuscha Strana Metschty
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
31. Dezember 3059
    »Dich hätte ich heute abend am allerwenigsten erwartet, Hengst«, stellte Khanin Marthe Pryde fest, als der freigeborene ClanKrieger die Tür ihres Büros öffnete. »Bist du gekommen, um mit mir den Jahreswechsel zu begehen?« Sie winkte ihn näher.
    »Sie wollten mit mir reden«, antwortete Hengst. »Ich dachte mir, daß Sie heute abend vielleicht etwas mehr Zeit haben.«
    »Stimmt. Durch den Feiertag sind viele, die sonst meine Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen würden, anderweitig beschäftigt. Aber ich habe dich seit deiner Rückkehr von Diana nicht gesehen... Wann war das, vor drei oder vier Monaten?«
    »Im August.«
»So lange schon? Und wie geht es dir, seit du zurück bist?« Marthe lächelte, aber Hengst fiel auf, daß sie sich noch mehr als sonst kerzengerade hielt, noch mehr als sonst die Kommandeurin herauskehrte. Er sah sich in ihrem Büro um, das für eine Khanin reichlich klein war, und ihm fiel auf, wie spartanisch es eingerichtet war. Er sah einen einfachen Standardschreibtisch und dahinter einen alten Bürostuhl, der ganz offensichtlich ebenfalls aus dem Standardfundus stammte. Der ganze Raum war mit Standardmobiliar eingerichtet, bis hin zu den belanglosen Landschaftsdrucken an den Wänden. Auf Marthes Einladung setzte er sich auf einen Standardstuhl von der Art, wie sie in den meisten Büros standen, aus Holz, mit gerader Rückenlehne und einem auf die Sitzfläche gehefteten dünnen, ausgebleichten Kissen. Marthe nahm sich einen Stuhl derselben Ausführung und beugte sich Hengst entgegen, als er das Wort ergriff.
»Wie befohlen habe ich meinen Trinärstern wiederaufgebaut. Wir haben die auf Diana verlorenen Mechs, Vorräte und Personen ersetzt.«
»Ich habe deine Berichte gelesen, Hengst. Du bist da in eine schwierige Lage geraten. Dieser Galaxiscommander Russou Howell muß von Sinnen gewesen sein, derartige Spielchen mit dir zu veranstalten. Aber du hast dich wie ein wahrer Falke geschlagen.«
»Wahr oder wahrgeboren?«
Marthe winkte ungeduldig ab. »Laß diesen Wahr/ Frei-Sarkasmus, Hengst. Er zählt wahrlich nicht zu deinen besten Eigenschaften. Akzeptiere das Wesen der Clans oder laufe zur Inneren Sphäre über. Ich habe

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