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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Metschty
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
28. Dezember 3059
    Natalie Breen saß häufig im Dunkeln, hier, in der Halle der Khane auf Strana Metschty. Früher einmal war sie selbst eine der Khaninnen gewesen, die diesem Gebäude seinen Namen gaben. Aber das war vorbei. Acht Jahre waren vergangen seit Tukayyid, acht Jahre, seit sie in Schande hatte abtreten müssen, weil sie in jener blutigen Schlacht zum Rückzug gezwungen worden war. Und doch fühlte sie sich hier auf Strana Metschty, hier unter ihresgleichen, wie im Exil.
    Khane traten nicht ab. Sie fielen in der Schlacht, wie es sich für jeden guten Krieger gehörte. Einst hatte sie über den ganzen Clan Stahlviper geherrscht. Jetzt fungierte sie als gelegentliche Beraterin ihres Nachfolgers, Perigard Zalman. Natalie Breen hätte lieber in irgendeiner Höhle im tiefsten Dschungel Arcadias ein Einsiedlerdasein gefristet. Aber statt dessen hatte Zalman ihr dieses abgelegene Büro im Stahlvipernhaus der Halle der Khane zugeteilt.
    Zu den seltenen Gelegenheiten, bei denen sie sich unter den Stahlvipern sehen ließ, behandelte man sie mit dem Respekt, der ihrer früheren Stellung gebührte, aber trotzdem kam sie sich wie eine Aussätzige vor. Sie wußte sehr wohl, daß sie Feinde in ihrem eigenen Clan hatte, die sie auf den Abfallhaufen einer Solahma-Einheit werfen wollten. Und sie wußte, daß genug andere Stahlvipern sie als entehrt betrachteten.
    Bevor sie den Befehl gegeben hatte, die Bürolichter auszuschalten, hatte sie wieder einmal an ihren Memoiren gearbeitet. Es war ungewöhnlich, daß Clan-Krieger ihre Lebensgeschichte niederschrieben, aber es gab Präzedenzfälle. In der Regel befaßten diese Memoiren sich mit Gefechtsanalysen, damit ihre Leser, meist Offiziere mit Befehl über Kampfeinheiten oder Kadetten, die ihr Verständnis für Wesen und Geschichte des Clans vertiefen wollten, aus Erfolgen und Fehlern der Vergangenheit ihre Lehre ziehen konnten.
    Breen hatte schnell das Licht gelöscht, weil sie zum wohl tausendsten Male von morbiden Selbstvorwürfen wegen ihres Versagens als Khanin geplagt wurde. Gedanken daran, wie sie tatenlos hatte zusehen müssen, als die Stahlvipern mit dem Reservestatus abgespeist wurden, statt ihren rechtmäßigen Platz unter den Invasionsclans einnehmen zu dürfen. Daran, wie sie zusammen mit allen Vipernkriegern gejubelt hatte, als der ilKhan ihren Clan endlich aktiviert und ihm einen Teil des JadefalkenInvasionskorridors zugeteilt hatte. Der Jubel war noch lauter geworden, als Stahlviper-Siege den Clan an die Spitze der Frontlinie getragen hatten. Dann kam Tukayyid. Im Freudentaumel ihres Erfolgs hatten die Stahlvipern sich nicht vorstellen können, was sie auf jener verfluchten Welt erwartete, in jenem schrecklichen Gelände mit dem Namen Teufelsbad.
    Es war eine düstere Zeit gewesen, auf die noch düsterere folgten. Natalie Breen war zurückgetreten und fragte sich seither immer wieder, viel zu oft, ob sie die Schande hätte einfach ignorieren und weitermachen sollen. Sie hatte gehofft, durch ihr Opfer mithelfen zu können, den Schatten der Erniedrigung zu vertreiben, den der Rückzug von Tukayyid über die Stahlvipern geworfen hatte. Und möglicherweise war ihr das auch gelungen. Unter einem neuen Khan hatte der Clan den Jadefalken in den Nachwehen jener Niederlage mehrere Systeme abnehmen können. Und in den darauffolgenden Jahren hatte er noch weitere verschlungen.
    Ein kalter Schauer lief ihr bei dem Gedanken über den Rücken, was aus den Stahlvipern hätte werden können, wenn sie nicht den Befehl gegeben hätte, alle Einheiten aus dem Blutbad von Tukayyid abzuziehen. Sie hatte ihren Clan gerettet, aber es hatte sie auch ihren ganzen Mut gekostet, das Amt der Khanin aufzugeben. Statt eines glorreichen Todes war sie zu einer Art Nichtexistenz verdammt. Aber die Vipern hatten überlebt, und das war alles, was zählte. Jetzt war es zu spät, alte Schlachten noch einmal zu schlagen. Seitdem war reichlich Kühlmittel unter den Mechs vorbeigeflossen, wie es die alte Redewendung ausdrückte.
Aus der Richtung der Bürotür ertönte ein Klopfen. Sie starrte einen Augenblick hinüber. »Kommen
Sie herein, Khan Perigard Zalman«, meinte sie schließlich.
    Die Tür öffnete sich, und sie sah die Silhouette des Khans im Rahmen stehen. Er war hochaufgeschossen und hatte seit seinen Tagen als junger Krieger kein Gramm zugenommen. Dadurch wirkte er im Dämmerlicht wie eine Strichfigur.
    »Woher wußtest du, daß ich es bin, Khanin

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