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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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ohne einen einzigen eigenen Mech zu verlieren, und dabei nicht einmal genug Abwärme aufgebaut, um mich zum Schwitzen zu bringen. So einen Sieg hätte ich gerne öfter.
Sie drehte den Cestus in einer engen Kehre um und suchte das Schußfeld nach einem Marik-Mech ab, dessen Pilot dumm genug war, sich blicken zu lassen. »Lanciers, auf Stippangriff mit sofortigem Rückzug vorbereiten. Wir rücken nur für ein paar Sekunden in Reichweite des Landungsschiffs vor. Gerade lange genug, um ihnen noch eine blutige Nase zu besorgen.«
»Majorin.« Das war wieder Colonel Rubinsky, diesmal über die allgemeine Frequenz. »Diese Truppen tragen die Farben des Sternenbunds. Sie dürfen sie nicht angreifen.«
Cassandras Knöchel standen fahlweiß hervor, so fest umklammerte sie die Steuerknüppel. »Ein Täuschungsmanöver. Oder Amtsmißbrauch.« Ich weiß, was ich tue! »Lanciers, Leichte Reiter: Vorwärts!«
Alle St.-Ives-Lanciers ignorierten Rubinskys wiederholten Befehl, stehenzubleiben. Sie stürmten in Höchstgeschwindigkeit vor und mußten nur vereinzelte Treffer des Landungsschiffs einstecken, das im Gegensatz zu Cassandras Bataillon nicht seine volle Feuerkraft einsetzen konnte. Das Feuer der PaktMechs schlug mit geballter Kraft in die wenigen Liga-Mechs ein, die sich noch außerhalb des Landungsschiffs aufhielten, und schaltete zwei weitere aus. Danach zogen sich alle Lancier Maschinen wieder aus der Geschützreichweite des Overlord zurück. Cassandra bemerkte, daß Tamas' Kompanie sich nicht bewegt hatte.
»Tamas«, brüllte sie, und die Untätigkeit des jungen Rubinsky schien ihr ein schlimmerer Verrat zu sein als die Einmischung des Colonels. »Sie unterstehen meinem Befehl und haben meine Anweisungen zu befolgen. Ist das klar?«
Tamas antwortete ihr über die Privatverbindung. »Tut mir leid, Majorin Liao.« Er klang frustriert und entschuldigend. »Der Colonel hat mir verboten, Ihre Anweisungen zu befolgen.«
Sie schaltete auf den abhörsicheren Kanal zu Rubinsky um und hatte Mühe, ihre Wut im Zaum zu halten. Den Söldneroberst anzuschreien, konnte nicht helfen. »Colonel Rubinsky, Sie werden Tamas wieder meinem Befehl unterstellen und Sie werden Ihre Einheiten zur Verteidigung von Indicass einsetzen. Ist das klar?«
»Völlig klar.« Rubinskys Stimme klang kalt wie Stahl. »Ich werde diesen Befehl nicht ausführen, Majorin.«
Wie war das möglich? »Muß ich Sie daran erinnern, daß Sie ein Söldner-Colonel unter Kontrakt mit meiner Familie sind? Mein Pakt-Rang ist ohne Bedeutung. Ich bin autorisiert, Ihnen Anweisungen zu geben.«
»Das bestreite ich auch gar nicht.« Die Stimme des Colonels kam gepreßt und formell. »Aber nach den Söldnerregeln von Outreach, die Teil des Vertrages sind, den Ihre Mutter unterschrieben hat, sowie nach Ihrem eigenen Paktcode Militärischer Verantwortung beanspruche ich mein Vorrecht, die Durchführung eines offensichtlich unberechtigten und idiotischen Befehls zu verweigern. Majorin Liao, ich entziehe Ihnen hiermit den Befehl.«

17
Palastanlage, Tian-tan, St. Ives Herzogtum St. Ives, St. Ives-Pakt
     
9. Dezember 3060 Indicass, Brighton, Vestallas. Alle besetzt.
    Candace Liao saß in einem bequemen, hohen Ledersessel im Zentrum der Strategischen Zentrale der Palastanlage, die Hände gelassen im Schoß gefaltet. Die in den vergangenen drei Jahren außer zur Beobachtung des Sternenbund-Angriffs auf die Besatzungszone Clan Nebelparders kaum benutzte Zentrale war von hektischer Betriebsamkeit erfüllt. Junioroffiziere saßen an den Kontrollkonsolen, während ihre Seniorkollegen herumstanden und die strategischen Implikationen der jüngsten Ereignisse und mögliche zukünftige Entwicklungen debattierten. Der größte der drei Wandbildschirme - kein Holoschirm, ein einfaches zweidimensionales Videobild - zeigte eine Karte des St. Ives-Pakts. Die drei besetzten Grenzsysteme wechselten in einem steten Blinkrhythmus die Farbe zwischen Pakt-Elfenbein und warnendem Gelb als Hinweis auf ihren ungewissen Status. Candace studierte die Karte mit stechendem Blick, als könnten ihre grauen Augen irgendeinen versteckten Hinweis darauf entdecken, wie sich die Lage retten ließ.
    Senioroberst Seng stand zusammen mit Lieutenant General Simone Devon hinter der Präsidentin. Devon, eine zierliche, beinahe zerbrechliche Offizierin von heller Hautfarbe war die VCSVerbindungsoffizierin. Die beiden Frauen standen derzeit gemeinsam an der Spitze der militärischen Befehlsstruktur des St. Ives-Paktes. Seng

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