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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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wechselten sich in Goldfaden gestickte Jianschwerter und Sonnen ab. In keinem Reich war es leicht, mit Traditionen zu brechen, und die Tage, an denen Sun-Tzu auf Sian auf seine Amtsrobe verzichten konnte, waren selten. Heute hatte er die subplanetare Kommandozentrale bis auf zwei Konsolen für seine drei wichtigsten Berater und sich als deren Schüler räumen lassen. Er repräsentierte zwar immer noch Haus Liao, aber angesichts der jüngsten Spannungen in seiner Beziehung zu Zahn hielt er es für besser, auf die Äußerlichkeiten seines Amtes zu verzichten.
    »Und die Canopischen Füsiliere wurden nach Zweitversuch verlegt«, beendete der General seine Vorstellung der neuen Garnisonsstellungen entlang der Grenze zwischen der Konföderation und der Liga Freier Welten. »Damit sind sie auch in Position, um unsere ›Beobachter‹ auf Styk zu entsetzen.«
    Isis Mariks Verabschiedung brachte das erwartete Ergebnis: Thomas rasselte mit dem Säbel und hatte Truppenbewegungen entlang der Grenze eingeleitet. »Wo ist ihr Sprungschiff jetzt?« fragte Sun-Tzu.
    »Necromo«, antwortete Zahn auf der Stelle, ohne nachfragen zu müssen, wen er mit ›ihr‹ meinte. »Ich habe das Kriegsschiff Elias Jung angewiesen, dort auf Station zu bleiben, bis ihr Schiff aufgeladen ist. Sobald sie den Konföderationsraum verlassen hat, nimmt die Elias Jung für einen kurzen Streifenflug Kurs auf die Xin-Sheng-Kommunalität.«
    Ion Rush sah herüber. »Falls Thomas Marik etwas plant, wird es passieren, nachdem sie über die Grenze in Sicherheit ist.«
    Sun-Tzu strich sich mit der Rückseite der langen Fingernägel seiner linken Hand die Wange hinab und überlegte. Er dachte an die von Verfolgungswahn geprägte Reaktion, die seine Mutter auf weitreichende Truppenbewegungen entlang der Grenze gezeigt hätte, dann verwarf er sie. »Er plant nichts«, stellte er entschieden fest und unterdrückte Romanos drohenden Zwischenruf, bevor der ihn ablenken konnte. »Isis hat nicht einmal versucht, in die Liga zurückzukehren. Thomas fehlt die treibende Kraft für einen Konflikt.« Er sah zu Sascha Wanli. »Außerdem versichert mir die Maskirovka, daß es zu keinen der für eine Großoffensive erforderlichen Nachschubbewegungen gekommen ist.«
    »Ich weise nur ungern darauf hin«, meinte Talon Zahn in respektvollem Ton, aber ohne ein echtes Anzeichen von Zögern, »daß die Verstärkung der Garnisonen entlang unserer Grenze zur Liga Freier Welten uns die Einheiten gekostet hat, auf die wir uns verlassen hatten, um Kai Allard-Liao von Vorstößen ins tiefere Innere der Konföderation abzuhalten.«
    Sun-Tzu lächelte dünn. Er befaßte sich nur selten direkt mit den Einzelheiten des Krieges, die er gewöhnlich Talon Zahn und Ion Rush überließ. Aber die Lösung für das Problem Kai war mehr politischer als kriegerischer Natur. »Verstärken Sie Sarna mit einem zusätzlichen Regiment Beobachter«, befahl er. »Wenn nötig, ziehen Sie es von Styk ab. Bitten Sie gleichzeitig um die Verlegung des Akademiekaders der Kriegsakademie Sarna nach Capella für Garnisonsaufgaben.«
    Ion Rush und Talon Zahn sahen einander an. Zahn ergriff das Wort für beide. »Wir haben dem SarnaKader nicht mehr gestattet, den Planeten zu verlassen, seit wir die Souveränitäts-Agrarwelt Kaifeng unter unsere Kontrolle gebracht haben. Was läßt Euch glauben, daß man Eurer Bitte nach dem Mangel an Kooperation bei Kais letztem Überfall nachkommt?« Er blickte auf die Karte. »Capella ist eine wichtige Welt. Euer Vetter wird in Versuchung geraten.«
    Sun-Tzu nickte. »Unglücklicherweise werden Transportprobleme die Versorgung Sarnas mit Nahrungsmitteln von Kaifeng verzögern. Etwa zeitgleich mit dem Eintreffen des Sarna-Kaders auf Capella werden dessen Angehörige ausgesprochen hungrig werden. Der Kader wird gegen Kai kämpfen, auch wenn ich sicher bin, daß der etwas anderes erwartet.«
    »Mach dir keine Gedanken wegen Kai AllardLiao«, meinte eine neue Stimme aus den tiefen Schatten des Raums, eine tödlich süße Stimme. Kali trat in den schummrigen Lichtschein der beiden aktiven Computerkonsolen, und ihr dunkelrotes Kleid wirkte auf Sun-Tzu, als hätte es die Farbe eingetrockneten Blutes. Sie trat um eine der Konsolen, hielt aber kurz an, bevor sie ins helle Licht trat. »Er wird bald andere Sorgen haben.«
    Sun-Tzu erinnerte sich an Romanos Liebe zu Kali und die blinde, beinahe hündische Verehrung seiner Schwester für ihre Mutter. Selbst jetzt spürte er, wie die gespenstische

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