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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Shiaozhang Nons Mechkompanie, und damit hatte ihre Meinung beinahe das Gewicht eines Kompanieführers wie Aris oder sogar das des dienstältesten Lienzhang James.
Er bemerkte zustimmendes Kopfnicken von mehreren Seiten.
»Oder Jägertrupps«, fuhr sie fort und deutete in Richtung der ihr am nächsten sitzenden Infanteristen. »Ich bin sicher, daß wir unter unseren Vettern auf dem Schlachtfeld zahlreiche Freiwillige finden würden.« Wieder Kopfnicken.
Attentätertrupps. Aris unterdrückte ein Stirnrunzeln. In seinen Jahren als Infanterist war er selbst in den entsprechenden Taktiken ausgebildet worden. Aber sie jetzt einzusetzen, und zwar gegen Opfer, die ihr gemeinsames capellanisches Erbe teilten, erschien ihm falsch. Oder spricht da der MechKrieger in mir, der die angebliche Eleganz der Kampfkolosse vorzieht?
    Zwei Infanteriezugführer standen auf, einer eine Hauskriegerveteranin von mittelmäßiger Leistung, der andere Li Wynn, der erst vor kurzem zum Paizhang befördert worden war. Die Rangordnung war eindeutig, aber zugleich hatte Ty Wu Nons formelle Anerkennung des adoptierten Kriegers durch dessen Beförderung die Bedeutung des jungen Mannes erheblich erhöht. Auf Hustaing hatte Li Wynn Isis Marik davor gerettet, in die Hände des Feindes zu fallen, möglicherweise sogar vor dem Tod. In einem Kriegerhaus sprach Leistung eine deutliche Sprache. Hätte Li Wynn gewollt, hätte er wahrscheinlich als erster das Wort ergreifen können. Aber er nickte der dienstälteren Offizierin höflich zu und nahm wieder Platz, und Aris gestattete sich einen gewissen Stolz auf die Höflichkeit seines Schützlings. In mancher Hinsicht ist er ein vorbildhafter Rekrut.
    »Für meine Truppen gesprochen«, setzte die Veteranin an, »kann ich sagen, daß wir allzeit bereit für Kommandounternehmen sind. Allermindestens würde es helfen, den Widerstand zu brechen, wenn die Kommandeurin der St.-Ives-Lanciers und möglicherweise Colonel Marko Rubinsky eliminiert würden.«
    Aris bemerkte, daß die Infanteristin sich weigerte, Cassandra Allard-Liao beim Namen zu nennen. Die politischen Implikationen sind schon schlimm genug, allein durch die Andeutung, daß es legitim sein könnte, sie umzubringen. Aris hatte ernste Zweifel daran, daß ihr Tod die St.-Ives-Lanciers demoralisieren würde. Es könnte sie sogar zu noch größerem Fanatismus aufstacheln. Schlimmer noch, ein solches Vorgehen lief Gefahr, ihren Bruder auf den Plan zu rufen. Er hatte keine Angst vor Kai Allard-Liao, aber einen Krieger von solchen Fähigkeiten nicht zu respektieren, hätte er für eine besondere Dummheit gehalten. Wir wollen unseren Sieg beschleunigen, nicht das Chaos noch vergrößern.
    Als die Infanterieoffizierin sich wieder setzte, wartete alles auf Li Wynns Beitrag. Er stand auf und zupfte am Saum seiner Uniformjacke, um sie geradezuziehen.
    »Ich finde, Pai-zhang Silvers' Vorschlag geht noch nicht weit genug«, erklärte er und bezog sich auf seinen Vorredner. Er sprach langsam und überlegte sich seine Worte offensichtlich sorgfältig, um seinen üblichen Straßenslangtonfall zu unterdrücken. »Es ist nicht nur die Stärke des militärischen Widerstands, die den Vormarsch der Konföderation aufhält, sondern auch ziviler Widerstand. Als Sprecher eines Zugs, der eine Menge Städte und Dörfer auf unserem Weg gesichert hat, kann ich Ihnen sagen, daß diese ebenfalls ein Schlachtfeld sind. Ich habe Männer in Unruhen verloren, an Scharfschützen und durch Vergiftung. Es macht mich krank, daß solchen Hunden erlaubt wird, wahre Bürger der Konföderation zu unterdrücken, wie wir sie in Pardray verlassen haben und wie wir sie hier in Chingda-sun gefunden haben.«
    Es war ein Fehler, die Regierung Pardrays in Verbindung mit dieser Gemeinde zu bringen, dachte Aris, der Li Wynns Argumentation in Gedanken kritisierte. Die Menschen von Chingda-sun hätten PaktKräfte ebenso gastfreundlich aufgenommen, und es war falsch, ihre friedliche Neutralität als Ausdruck von Konföderationsfreundlichkeit auszulegen. Aber der größte Teil des Kriegerhauses schien von einer Art Kampflust ergriffen zu sein. Die Kriegerhäuser sind kein unmittelbarer Teil des Konföderationsmilitärs. Wir sind eine separate Institution und dienen dem Kanzler durch den Willen der Haus-Meister. Falls Aris etwas gegen diesen Gedanken sagen wollte, war das die Öffnung, die es möglich machte.
    Die Reisschale war bereits halbwegs in Mundhöhe, bevor Aris sich darüber klar wurde, daß er sich zu

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