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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Doles, und ich könnte das Südufer zurückerobern und die Rabauken zurück in die Provinz Qining treiben. Inzwischen wußte er, was er von den Hustaing-Rabauken zu erwarten hatte. Sie waren enthusiastisch und ganz sicher mutig genug, aber sie besaßen keinen Sinn für Ordnung. Ich könnte sie zersplittern und häppchenweise vernichten. Wo sind die restlichen Kräfte von Freies Capella? fragte er sich. Dabei wußte er in Wahrheit genau, wo sie waren. In irgendwelchen Verstecken. Auf der Flucht.
    Tot.
Der Anschlag, der Tormano Liao das Leben gekostet und die Bewegung Freies Capella um ihre Führungsspitze gebracht hatte, war nicht der letzte Nervengasangriff gewesen. Ein fehlgeschlagener Attentatsversuch hatte Doles selbst gegolten. Durch einen panischen Funkspruch hatten die BlackwindLanciers von einem erfolgreichen Nervengaseinsatz gegen Brevet-Oberst Emanual und die BefehlsLanze der Janitscharen erfahren, einer neueren Pakt-Einheit, die erst kürzlich nach lndicass verlegt worden war, um den Platz der toten Legers einzunehmen. Kali hat also keinen allzu großen Vorrat an Nervengas ausgegraben. Ihre Meuchelmörder schlagen gegen die militärische Führung des Paktes zu.
Aber dessen ungeachtet starben reichlich Unschuldige. Der Anschlag gegen Tormano und Gouverneur Siddara hatte auch über dreihundert Zivilisten im Publikum das Leben gekostet. ComStarÜbertragungen von St. Ives meldeten, daß Herzogin Liao einen zweiten Anschlag auf Tian-tan überlebt hatte, warnten aber zugleich vor weiteren drohenden Nervengasanschlägen der inzwischen als ›Schwarzer Lenz‹ bezeichneten Serie. Widerwillig war auch SunTzu Liao ein Dank für die Freigabe der Informationen ausgesprochen worden, die ohne Zweifel Tausende, wenn nicht Millionen Leben gerettet hatten. Doles hätte speien mögen, selbst aus zweiter Hand war der Geschmack dieses Dankes noch zu bitter.
Er befahl einen taktischen Rückzug vom Flußufer nach Norden und Westen. Mit etwas Glück konnten die Lanciers die Hustaing-Rabauken im weitläufigen Flußdelta abschütteln. Jetzt wurde es Zeit, sich auf ihre Flucht zu konzentrieren. Aber so sehr er es auch versuchte, er konnte die Gedanken an die politische Dimension der Lage nicht abschütteln. Die Fingerknöchel seiner Hände standen schon weiß hervor, aber der Griff um die Steuerknüppel verstärkte sich noch, als er versuchte, sich selbst davon zu überzeugen, daß Sun-Tzu tatsächlich nichts mit den Nervengasanschlägen zu tun gehabt hatte.
Es gelang ihm nicht. Das kaufe ich ihm einfach nicht ab. Kann sein, daß es Kalis Eiferer sind, die das Gas einsetzen, aber Sun-Tzu profitiert davon. Die Pakt-Einheiten wurden durch die Notwendigkeit gebremst, sich gegen mögliche Gasangriffe zu schützen, während die vor derartigen Attacken sicheren Konföderationstruppen vorrückten.
Warum mußten Kalis Fanatiker ausgerechnet den Anschlag auf Isis Marik vergeigen? Doles unterdrückte eine kurze Gewissensregung dieses Gedankens wegen. Hätten sie den Anschlag auch nur halbwegs erfolgreich durchgeführt, hätte eine Chance bestanden, daß Thomas Marik die Seite des Pakts ergriffen und den Ex-Verlobten seiner Tochter niedergewalzt hätte. Statt dessen hatte allen Berichten zufolge ein capellanisches Kriegsschiff den Befehl erhalten, das Thugee-Sprungschiff unmittelbar nach der Rematerialisierung im Necromo-System ohne vorherige Warnung zu vernichten.
Und so war Sun-Tzu dieser Falle entkommen. Es würde andere geben. Doles konnte sogar hoffen, ihm selbst eine zu stellen. Vergeltung für Hustaing und Denbar, Smithson und Tormano. Der Mandrinn hatte mir versprochen, ich würde die Gelegenheit bekommen, einen Unterschied zu machen, und ich habe vor, ihn darauf festzunageln. Auch der Tod entbindet ihn nicht von seinem Versprechen.

15
Bruchfeldebene, Layting, St. Loris Herzogtum St. Loris, St. Ives-Pakt
     
18. Mai 3062
    Die Sonne St. Loris' hing am westlichen Horizont tief über den Duguanbergen, färbte den Himmel rot und orange, und brachte ein paar vereinzelte Wolken zum Glühen. Aris Sung, der die nächste Gefangeneneskorte zum Austauschplatz brachte, schenkte dem Naturschauspiel nur einen kurzen Moment Aufmerksamkeit und hoffte, daß es sich nicht als unheilvolles Omen entpuppte. Das ist wirklich der letzte Ort, an dem irgend etwas schiefgehen darf.
    Am Südrand des weiten Graslands, exakt einen Kilometer entfernt, hielt Shiao-zhang Ty Wu Non seine BattleMechkompanie gegen eine entsprechende Anzahl von St.-Ives-Lanciers in

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